Am 23.08.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Arzneimittel ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!
Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML.
Lieferprobleme beim Medikament ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML: "Unzureichende Produktionskapazitäten"
Für das Medikament vom Hersteller Novo Nordisk Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 23.08.2023 bis zum 31.12.2023 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Als Alternativpräparat für ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML wird jedoch vom Bundesinstitut Actraphane 30 InnoLet 100 IE/ml Injektionssuspension in Injektor - OP(10x3ml) vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.
Ursachen für Lieferengpässe können insgesamt vielfältig sein und reichen von Produktionsproblemen bis hin zu regulatorischen Hindernissen. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.
ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML: Die Details zum Stoffwechsel-Medikament
Bei Actraphane® 30 InnoLet® 100 I.E./ml handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seiner Wirkstoffe Insulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) und Isophan-Insulin-Suspension zur Injektion (Ph.Eur.) von Bedeutung ist.
Das Medikament kann genauer zugeordnet werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Alimentäres System und Stoffwechsel
- Ebene 2 - Antidiabetika
- Ebene 3 - Insuline und Analoga
- Ebene 4 - Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär wirkend kombiniert mit schnell wirkend
Actraphane® 30 InnoLet® 100 I.E./ml gehört zur Gruppe A, ist also demnach ein Stoffwechsel- Medikament. Substanzen dieser ATC-Gruppe beziehen sich auf das alimentäre System und den Stoffwechsel. Diese Gruppe umfasst Medikamente, die bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, des Blutkreislaufs und des Stoffwechsels eingesetzt werden.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus: Ohne Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet
Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick
Medikament | ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML |
---|---|
Hersteller | Novo Nordisk A/S |
PZN | 00541463 |
Wirkstoffe | Insulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) und Isophan-Insulin-Suspension zur Injektion (Ph.Eur.) |
Gültigkeitszeitraum | 23.08.2023 bis 31.12.2023 |
relevant im Krankenhaus | ja |
Alternativpräparat | Actraphane 30 InnoLet 100 IE/ml Injektionssuspension in Injektor - OP(10x3ml) |
Begründung für den Lieferengpass | Unzureichende Produktionskapazitäten |
Verfügbarkeit und Ausblick
Ob es im Fall ACTRAPHANE® 30 INNOLET® 100 I.E./ML beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.
Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 23.08.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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