Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 08.11.2023 mitteilte, gibt es aktuell auch beim Arzneimittel ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT Lieferengpässe. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!
Derzeit sind viele Pharmazeuten und Apotheker damit beschäftigt, Lösungen für fehlende Arzneimittel zu finden, denn in ganz Europa sind die Medikamente knapp. Immer mehr Patienten müssen deshalb auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT.
Ursachen für Lieferschwierigkeiten bei ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT
Die Mitteilung über den Lieferengpass für das Medikament, verkauft von TAKEDA GmbH, bleibt für den Zeitraum vom 08.11.2023 bis zum 10.12.2023 aufrechterhalten. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT wird jedoch vom Bundesinstitut Enantone-Gyn Monats-Depot 3,75mg Retardmikrokapseln und Suspensionsmittel vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Die Suche nach Alternativen im Ausland sollte unbedingt vermieden werden.
Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass Medikamente nicht rechtzeitig geliefert werden können. So können neben Produktionsproblemen auch regulatorische Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. behördliche Zulassungen und Kontrollen, die die Produktion und Lieferung verzögern. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Alternativ verfügbare Packungsgröße: ENANTONE-Gyn Monats-Depot 3,75 mg 1 Stück (PZN: 00647345)".
ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT: Die Details zum Krebs-Medikament
Bei Enantone-Gyn 3 Monats-Depot handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Leuprorelin (Ph.Eur.) ((mit Angaben zum Essigsäure-Gehalt)) von Bedeutung ist.
Das Medikament kann genauer eigeordnet werden, indem man das internationale Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Antineoplastische und immunmodulierende Mittel
- Ebene 2 - Endokrine Therapie
- Ebene 3 - Hormone und verwandte Mittel
- Ebene 4 - Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga
Enantone-Gyn 3 Monats-Depot gehört zur Gruppe L, ist also demnach ein Medikament zur Behandlung von Krebs. Substanzen dieser ATC-Gruppe sind antineoplastische oder immunmodulatorische Mittel. Das beinhaltet Medikamente zur Behandlung von Krebs und onkologische Erkrankungen sowie solche, die das Immunsystem beeinflussen oder modulieren können. Die ATC-Gruppe L enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen zur Behandlung schwerer Erkrankungen.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheitszuständen verschrieben:
- Bösartige Neubildung: Brustdrüse, nicht näher bezeichnet
- Leiomyom des Uterus, nicht näher bezeichnet
- Endometriose, nicht näher bezeichnet
Lieferprobleme und Ursachen in der Übersicht
Medikament | ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT |
---|---|
Hersteller | Takeda GmbH |
PZN | 00647374 |
Wirkstoff | Leuprorelin (Ph.Eur.) ((mit Angaben zum Essigsäure-Gehalt)) |
Gültigkeitszeitraum | 08.11.2023 bis 10.12.2023 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Enantone-Gyn Monats-Depot 3,75mg Retardmikrokapseln und Suspensionsmittel |
Begründung für den Lieferengpass | Probleme in der Herstellung |
Wann ist das Medikament wieder verfügbar?
Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall ENANTONE-GYN 3 MONATS-DEPOT aufgrund des anhaltenden Engpasses.
Für Personen, die auf Langzeitmedikation angewiesen sind, ist es entscheidend, frühzeitig nach Ersatzmöglichkeiten zu suchen. Hierbei ist es von großer Bedeutung, das Rezept rechtzeitig in der Arztpraxis abzuholen und in der Apotheke vorzulegen, solange die aktuelle Medikation noch ausreicht. Auf diese Weise bleibt der Apotheke genügend Zeit, um das benötigte Medikament zu beschaffen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, Medikamente nicht in übermäßigen Mengen zu horten, da dies die Engpässe noch verschärfen kann.
Schon seit längerem gab es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, Abhilfe zu schaffen. Dieses sieht der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vor und beinhaltet Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.
+++ Redaktioneller Hinweis: Unsere Meldungen zu den Lieferengpässen werden von unseren Redakteuren produziert und regelmäßig mit neuen Recherchen angereichert. Die damit verbundenen aktuellen Daten im Artikel werden dabei durch uns vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingepflegt, was automatisiert geschieht, um möglichst aktuelle Angaben machen zu können (zuletzt am 08.11.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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