Das Coronavirus kann auch Jahre nach der Infektion gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Das fanden jetzt Wissenschaftler heraus und stellten fest, dass zwei Jahre nach der Covid-19-Erkrankung ein erhöhtes Sterberisiko bestehen kann.
Weltweit leiden Menschen auch noch Monate oder Jahre später unter den Folgen von Covid-19. Mit den Auswirkungen von Long-Covid haben sich nun Forscher beschäftigt. Sie kamen zu folgendem Ergebnis: Nach zwei Jahren kann sich das Sterberisiko wahrscheinlich erhöhen.
Studie zu Corona-Folgen: Sterberisiko wahrscheinlich zwei Jahre nach akuter Infektion erhöht
Laut früheren Erkenntnissen beschränken sich postakute Folgeerkrankungen in verschiedenen Organsystemen auf das erste Jahr nach der Infektion. Das Forscherteam erweiterte den Beobachtungszeitraum. Sie begleiteten fast 140.000 infizierte und etwa 5, 9 Millionen nicht infizierte US-Veteranen zwei Jahre lang. Unter den untersuchten Personen befanden sich hospitalisierte Patienten und Personen, die stationär behandelt wurden. Sie wollten herausfinden, wie hoch das Risiko war, nach der Infektion zu sterben und an den 80 vordefiniertenpostakuten Folgeerkrankungen von Covid-19 (PASC) zu erkranken. Anhand der gegebenen Daten berechneten sie die Wahrscheinlichkeit dafür.
"Das erhöhte Sterberisiko war nach sechs Monaten nach der Infektion bei nicht hospitalisierten Personen nicht mehr signifikant, blieb aber bei hospitalisierten Personen über zwei Jahre hinweg signifikant erhöht", heißt es in der in "Nature" veröffentlichten Studie. Das Sterberisiko lag nach zwei Jahren bei den im Krankenhaus behandelten Patienten bei 80,4 Prozent, wohingegen der Anteil bei den nicht hospitalisierten Patienten bei 25,3 Prozent war.
Lesen Sie auch:Alzheimer durch Covid-19? Studie schockt mit Ergebnissen
Coronavirus News aktuell: Folgeerkrankungen können nach Covid-19 drohen
Die Wissenschaftler betonten, dass Risiko zwei Jahre nach der Corona-Infektion zwar zurückging, dass aber "die erhebliche kumulative Belastung durch Gesundheitsschäden aufgrund von PASC die Aufmerksamkeit auf den Versorgungsbedarf von Menschen mit langfristigen gesundheitlichen Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion lenken muss."
Die Studie entnahm die Daten aus der Datenbank des US Departments of Veterans Affairs. Dabei ist zu bedenken, dass Informationen anderer Personengruppen nicht mit eingeflossen sind. Sie rechneten hauptsächlich mit Daten von älteren, meist männlichen Personen. Außerdem flossen Werte von nicht getesteten Menschen nicht mit ein. Die neuen Erkenntnisse können aber für das Gesundheitssystem wichtige Hinweise liefern. Denn wie Studienautor Dr. Ziyad Al-Aly, ein Epidemiologe von der Universität Washington, sagte, denken viele Menschen immer noch: "'Ich habe Covid bekommen, ich habe es überstanden und mir geht es gut. Vielleicht haben Sie Covid vergessen, aber Covid hat Sie nicht vergessen. Es richtet immer noch Schaden in Ihrem Körper an."
Weitere Informationen zum Thema Long-Covid finden Sie hier.
Lesen Sie auch: Neue "Eris"-Variante alarmiert Experten mit Anstieg von Neuinfektionen
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/loc/news.de