Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zuletzt am 10.10.2023 mitteilte, kommt es aktuell auch beim Medikament CARBADURA® 400 MG RETARD weiterhin zu Lieferengpässen. Bereits am 08.08.2023 war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Schwierigkeiten gibt. Wie lange es vermutlich zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!
Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch CARBADURA® 400 MG RETARD ist aktuell betroffen.
Mögliche Ursachen für Lieferschwierigkeiten bei CARBADURA® 400 MG RETARD
Für das Medikament vom Pharmaunternehmen Viatris Healthcare GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 24.05.2023 bis zum 15.12.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für CARBADURA® 400 MG RETARD wird jedoch vom Bundesinstitut carbadura 300 mg retard vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Für CARBADURA® 400 MG RETARD können vom BfArM jedoch aktuell keine genauen Angaben gemacht werden. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.
CARBADURA® 400 MG RETARD: Die Details zum Arzneimittel zur Behandlung des Nervensystems
Carbadura® 400 mg retard ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Carbamazepin von Bedeutung.
Das Medikament kann genauer beschrieben werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. CARBADURA® 400 MG RETARD lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Nervensystem
- Ebene 2 - Antiepileptika
- Ebene 3 - Antiepileptika
- Ebene 4 - Carboxamid-Derivate
Carbadura® 400 mg retard gehört zur Gruppe N, ist also demnach ein Medikament zur Behandlung des Nervensystems. Die Gruppe N umfasst eine Vielzahl von Arzneimitteln, die bei verschiedenen Erkrankungen des Nervensystems eingesetzt werden können. Dazu gehören Anästhetika, Analgetika, Antiepileptika und Antiparkinsonmittel. Außerdem gibt es verschiedene Psycholeptika (Neuroleptika) und Psychoanaleptika (Antidepressiva), die bei psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt werden können.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus: Mit neurologischen Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet
- Lokalisationsbezogene (fokale) (partielle) symptomatische Epilepsie und epileptische Syndrome mit komplexen fokalen Anfällen
- Lokalisationsbezogene (fokale) (partielle) symptomatische Epilepsie und epileptische Syndrome mit einfachen fokalen Anfällen
- Bipolare affektive Störung, nicht näher bezeichnet
- Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Entzugssyndrom
- Generalisierte idiopathische Epilepsie und epileptische Syndrome
- Multiple Sklerose, nicht näher bezeichnet
Alles zum Lieferengpass auf einen Blick
Medikament | CARBADURA® 400 MG RETARD |
---|---|
Hersteller | Mylan Germany GmbH |
PZN | 00914131 |
Wirkstoff | Carbamazepin |
Gültigkeitszeitraum | 24.05.2023 bis 15.12.2023 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | carbadura 300 mg retard |
Begründung für den Lieferengpass | keine Angaben |
Wann ist das Medikament wieder lieferbar?
Es ist unklar, ob im Fall CARBADURA® 400 MG RETARD der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird, da der Engpass möglicherweise länger anhält.
Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu endlich im Bundestag ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 10.10.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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