Wer seine Haut schützen will, sollte nicht ohne Sonnencreme das Haus verlassen. Je nach Vorliebe gibt es für jeden das passende Sonnenschutzmittel. Doch aufgepasst. Einige Inhaltsstoffe sollten Sie lieber meiden.
- Sonnencremes können gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe enthalten
- Beim Kauf von Sonnencremes bestimmte chemische UV-Filter meiden
- Emulgatoren können allergische Reaktionen auf der Haut auslösen
Wer in die Sonne geht, sollte nicht vergessen seine Haut mit Sonnenschutzmitteln einzucremen. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Produkte. Doch beim Kauf sollten Sie besonders auf die Inhaltsstoffe achten. Denn in Sonnencremes könnten einige bedenkliche Inhaltsstoffe stecken. Die folgenden Stoffe sollten Sie am besten nicht auf ihre Haut auftragen.
Giftige UV-Filter in Sonnencremes meiden
Viele Sonnencremes setzen auf chemische UV-Filter. Sie sorgen dafür, dass sich die Sonnencreme besser auf der Haut verteilen lässt und keinen weißen Film hinterlässt. Doch einige Filter könnten der Gesundheit schaden. Kritisch wird Octocrylen gesehen. Es kann krebserregend und hormonell wirken. Das gilt in großen Mengen ebenso für das Abbauprodukt Benzophenon. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stuft das Gesundheitsrisiko bei geringen Mengen aber als gering ein. Andere UV-Filter stehen auch im Verdacht, hormonell zu wirken, die Haut zu schädigen und sogar Verbrennungen auszulösen.
Lesen Sie auch:
- Verbrennungen und Juckreiz! So gefährlich ist Sonnencreme
- Klumpen und Wunden! Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten
- Duschen und Co.: Diese Sommer-Regeln stimmen wirklich
Sind mineralische UV-Filter unbedenklich?
Anders sieht es bei mineralischen Filtern aus. Sie gelten eigentlich als bedenkenlos. Doch mehrere Studien hegen den Verdacht, dass Titandioxid krebserregend wirken kann. Deshalb wurde es ab Sommer 2022 als Lebensmittelzusatzstoff (E171) in der EU verboten. Es soll aber nicht über die Haut aufgenommen werden können. Das gilt auch für Verbindungen mit Nanopartikeln. Unklar ist aktuell, ob diese Stoffe in die Haut gelangen können, sich dort ablagern, in Zellen mutieren und den Körper schädigen. Gerade auf bereits verletzter oder geschädigter Haut kann es passieren, dass die Stoffe in den Körper eindringen. Das BfR schätzt, aber, dass das Risiko bei intakter Haut gering ist. Der Bund e.V. schreibt, dass Tierversuche auch zeigten, dass eingeatmete Nanopartikel Lungenkrebs begünstigen können. Inwieweit das durch mineralische Filter mit Nanopartikeln möglich ist, lässt sich nicht genau sagen. Zinkoxid ohne Nanopartikel gilt zwar als unbedenklich, kann freie Radikale bilden, wenn in der Haut zu wenige Antioxidantien existieren. Durch diesen Prozess können DNA und Zellen geschädigt werden.
Sonnencreme-Tipps: Dieser Inhaltsstoff sollte nicht auf Kinderhaut kommen
In einer Untersuchung von Ökotest (Juni 2023) wurde das Konservierungsmittel "Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid" beanstandet. Es überschritt die durch die Kosmetikverordnung festgelegte Höchstmenge. Eltern sollten deshalb Kinder unter drei Jahren nicht mit Sonnencremes einreiben, die dieses Konservierungsmittel enthalten. Denn es kann in die Haut gelangen und diese schiefergrau verfärben.
Allergien drohen bei diesen Inhaltsstoffen in Sonnenschutzmitteln
In Sonnencremes sollten auch keine PEG-Derivate enthalten sein. Diese Emulgatoren können die Haut durchlässig machen. Menschen mit empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut wird empfohlen, auf Duftstoffe zu verzichten.
Schädigen Weichmacher die Fortpflanzungsorgane?
Großen Wirbel gab es zuletzt um Weichmacher. Phthalat stehen im Verdacht, hormonell zu wirken und können Auswirkungen auf Schilddrüse und Hirnanhangdrüse haben. "DEHP, DBP, DiBP und BBP werden aufgrund ihrer fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften unter REACH als besonders besorgniserregende Stoffe bewertet und sind seit 2015 zulassungspflichtig", schreibt das Bundesumweltministerium. In Sonnencremes kann Diethylphthalat enthalten sein. Ob von diesem oder anderen Weichmachern tatsächlich eine große Gefahr ausgeht, wurde noch nicht eindeutig bewiesen.
Hinweis: Bei den genannten Inhaltsstoffen handelt es sich immer um einen Verdacht. Studien konnten noch keinen genauen Beweis für mögliche Schäden liefern. Dennoch sollten diese Stoffe lieber nicht auf die Haut gelangen. Gerade bei Hautproblemen, Kinderhaut oder bei Allergien sollte auf die genannten Substanzen lieber verzichtet werden.
Lesen Sie auch: Finger weg! Das sollten Sie nicht auf verbrannte Haut auftragen
In der folgenden Auflistung finden Sie eine Reihe von Inhaltsstoffen, die für die Gesundheit schädlich sein können.
Stoffgruppe | Stoff | mögliche Risiken |
Chemische Filter | Octocrylen | Verdacht, krebserregend zu sein und hormonell wirksam |
Chemische Filter | Ethylhexyl Salicylate | können Allergien auslösen |
Chemische Filter | Ethylhexyl Dimethyl PABA | können Allergien auslösen |
Chemische Filter | 4-Methylbenzylidene Camphor | hormonell wirksam |
Chemische Filter | Benzophenone-3, -4, -5 | hormonell wirksam, können Allergien auslösen |
Chemische Filter | Isoamyl Methoxycinnamate | hormonell wirksam, können Allergien auslösen |
Chemische Filter | Octyl Methoxycinnamate | hormonell wirksam |
Chemische Filter | Oxybenzone | photosensibilisierend und können die Haut schädigen |
Mineralische Filter | Titandioxid | Verdacht, krebserregend zu sein |
Mineralische Filter | Zinkoxid | kann freie radikale bilden und so Zellen und DNA schädigen |
Nanomaterial | Nano-Titandioxid und Nano-Zinkoxid | könnten in die Haut gelangen |
Konservierungsmittel | Silberchlorid aufgebracht auf Titandioxid | kann Haut bei Kindern unter drei Jahren verfärben |
Emulgatoren | PEG-Derivate | können in die Haut eindringen |
Duftstoffe | Butylhydroxytoluol (BHT) | kann die Haut reizen und Allergien auslösen |
Weichmacher | Diethylphthalat | möglicherweise fortpflanzungsgefährdend |
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/rad/news.de