Nicht selten erhalten auffällig unruhige und unkonzentrierte Kinder die Diagnose ADHS. Tatsächlich leiden sie in vielen Fällen aber wohl gar nicht an einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, sondern sind lebensgefährlich krank.
Laut einer Studie des Sinus-Instituts leide in jederfünften deutschsprachigen Familie ein Kind an einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS). In neun Prozent der Fälle sei diese sogar ärztlich diagnostiziert - in den meisten Fällen wohl anhand typischer Symptome wie Unruhe und Unkonzentriertheit. Doch liegen die Mediziner mit ihrer Einschätzung tatsächlich immer richtig? In vielen Fällen soll nämlich kein ADHS, sondern ein ganz anderes, lebensbedrohliches Problem hinter den Zappel-Kindern stecken.
Schlafapnoe statt ADHS! Zappel-Kinder oft lebensgefährlich krank
Denn wie "Bild" berichtet, sollen in vielen Fällen in Wahrheit Schlafprobleme für die fehlende Konzentration und die Unruhe vermeintlicher ADHS-Kinder verantwortlich sein. Genauer gesagt, stecke häufig eine Schlafapnoe hinter den Symptomen, also Atemaussetzer im Schlaf. Die können im schlimmsten Fall zum Tod führen. Häufig bliebe die Krankheit jedoch unentdeckt, da sie eher Erwachsenen zugeschrieben werde. Durch die unterbrochene Sauerstoffzufuhr im Gehirn könne es zudem zu Leistungsabfällen kommen, die sich unter anderem im schulischen Bereich zeigen würden.
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Klingeberg: 40 Prozent der Kinder leiden nicht unter ADHS, sondern an Schlafproblemen
Dr. Claus Klingeberg, Präsident der Deutschen Gesellschaft zahnärztliche Schlafmedizin, erklärt in einem Interview mit der Zeitung: "Man geht davon aus, dass 40 Prozent dieser Kinder (die vermeintlich ADHS haben, Anm. d. Red.) gar nicht von Natur aus zappelig sind, sondern einfach nur schlecht schlafen."
Doch wieso treten die Schlafprobleme auf? "Der Schlafapnoe bei Kindern liegt häufig eine Vergrößerung der Rachen- und Gaumenmandeln zugrunde. Dagegen können Medikamente eingesetzt werden oder ein operativer Eingriff erfolgen", so Schlafmediziner Dr. Alfred Wiater. Schnarchen sei ein Anzeichen der Schlafapnoe, könne jedoch auch andere Ursachen wie etwa Unterkieferfehlstellungen haben. Neben Kieferorthopädie in solchen Fällen könne bei einer diagnostizierten Schlafapnoe eine Sauerstoffmaske helfen sowie eine Gaumenschiene beim Schnarchen.
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