Am 17.04.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Arzneimittel FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!
Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML ist aktuell betroffen.
Lieferschwierigkeiten beim Medikament FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML: "Probleme in der Herstellung"
Für das Medikament vom Hersteller ratiopharm GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 17.04.2023 bis zum 01.07.2023 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Ein alternativ wirkendes Präparat für FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Trotz allem kann es sinnvoll sein, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Für FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird.
FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML: Die Details zum Herz-Kreislauf-Medikament
Furosemid-ratiopharm® 40 mg/4 ml ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Furosemid von Bedeutung.
Über das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) lässt sich das Medikament genauer zuordnen. Das ATC ist eine amtliche Klassifikation für Arzneistoffe, wobei auf der ersten Ebene nach aktuell 15 Hauptgruppen unterschieden wird, die bereits einen Anhaltspunkt dafür geben, auf welches Organ bzw. System der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 - Kardiovaskuläres System
- Ebene 2 - Diuretika
- Ebene 3 - High-ceiling-Diuretika
- Ebene 4 - Sulfonamide, rein
Furosemid-ratiopharm® 40 mg/4 ml gehört zur Gruppe C, ist also demnach ein Kreislauf- Medikament. Diese ATC-Gruppe bezieht sich auf Medikamente für das Herz und das Kreislaufsystem. Sie enthält Arzneimittel zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Angina pectoris und Herzinsuffizienz sowie eine Vielzahl von weiteren Arzneimitteln, die zur Prävention und Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt werden.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Sekundäre Rechtsherzinsuffizienz
- Lungenödem
- Linksherzinsuffizienz: Mit Beschwerden in Ruhe
- Leberkrankheit, nicht näher bezeichnet
- Essentielle Hypertonie, nicht näher bezeichnet: Mit Angabe einer hypertensiven Krise
- Leberversagen, nicht näher bezeichnet
- Hirnödem
Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick
Medikament | FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML |
---|---|
Hersteller | ratiopharm GmbH |
PZN | 07605953 |
Wirkstoff | Furosemid |
Gültigkeitszeitraum | 17.04.2023 bis 01.07.2023 |
relevant im Krankenhaus | ja |
Alternativpräparat | keine Angaben |
Begründung für den Lieferengpass | Probleme in der Herstellung |
Wann ist das Medikament wieder verfügbar?
Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall FUROSEMID-RATIOPHARM® 40 MG/4 ML unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.
Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden. Nach den Beratungen im März 2023 haben sich die Regierungschefs der Länder darauf geeinigt, dass die bisher ergriffenen oder in Aussicht gestellten Vorkehrungen der Bundesregierung zur Sicherung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht ausreichen. Infolgedessen fordern die Bundesländer von der Bundesregierung weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten.
+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 17.04.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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