Die Pille zählt noch immer zu den zuverlässigsten Mitteln, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern - zu den ungefährlichsten jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Selbst Gestagen-Pillen erhöhen das Brustkrebsrisiko.
Schon länger ist bekannt, dass Gesundheitsrisiken mit der Einnahme der Anti-Baby-Pille einhergehen. Zwar geht der Trend, die klassische Pille (kombinierte Präparaten mit Östrogen und Gestagen) zu verwenden, laut dem "AOK Bundesverband" zurück. Dennoch habe sie 2021 noch immer einen Verordnungsanteil von 32 Prozent ausgemacht. Alternativ würden inzwischen häufiger Gestagen-Monopräparate verschrieben. Diese sollen zwar ein niedrigeres Risiko für Thrombosen und Embolien bieten - wie eine neue Studie zeigt, senken sie das Brustkrebsrisiko jedoch nicht.
20 Prozent höheres Brustkrebsrisiko durch Anti-Baby-Pille! So gefährlich ist die Gestagen-Pille
FrühereUntersuchungen sollen gezeigt haben, dass klassische, kombinierte Anti-Baby-Pillen (mit Östrogen und Gestagen) das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um etwa 20 Prozent erhöhen. Wie "Daily Mail" berichtet, untersuchte ein Forscher-Team der Oxford Universität jetzt, wie es um das Brustrisiko bei reinen Gestagen-Pillen (ohne Östrogen) steht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Plos Medicine" veröffentlicht. Analysiert worden seien die Daten von mehr als 9.000 Frauen, die im Alter von 20 bis 49 Jahren an Brustkrebs erkrankt waren und die von 18.000 eng verwandten Frauen ohne Erkrankung.
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Gleichermaßen erhöhtes Brustkrebsrisiko durch Gestagen-Pille wie durch klassische Anti-Baby-Pille
Die Ergebnisse würden zeigen, dass bei jeder Art von Pille oder hormoneller Empfängnisverhütung das Brustkrebsrisiko um bis zu ein Drittel höher liegt. Zudem sollen reine Gestagen-Pillen ein gleich hohes Brustkrebsrisiko aufweisen wie solche mit Östrogen-Anteil. Dieses sei während sowie kurz nach dem Absetzen der Gestagen-Pille um 20 bis 30 Prozent erhöht gewesen. Erfreulich: 10 Jahre nach dem Absetzen habe man kein erhöhtes Risiko mehr feststellen können.
Die Ergebnisse zum erhöhten Brustkrebsrisiko würden für jede Art von hormonellen Verhütungsmitteln gelten, wie etwa auch solchen in Form von Injektionen. Laut der Wissenschaftler ermöglichten die Studien-Ergebnisse, "eine Lücke im Wissen" über die mit der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel verbundenen Risiken zu schließen.
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Expertinnen: Brustkrebsrisiko mit 20 bis 30 Prozent Erhöhung nur "geringfügig erhöht"
Gillian Reeves, Leiterin der Abteilung für Krebsepidemiologie an der Universität Oxford, sieht trotz des erhöhten Brustkrebsrisikos durch hormonelle Verhütung offenbar keinen Grund, Frauen von der Verwendung dieser abzuraten: "Ich sehe hier keinen Hinweis darauf, dass Frauen unbedingt ihr Verhalten ändern sollten. Ja, es gibt einen Anstieg, und ja, niemand will hören, dass etwas, das er einnimmt, sein Risiko für Brustkrebs um 25 % erhöht", wird sie zitiert. Sowohl Reeves als auch Dr. Kotryna Temcinaite, Leiterin der Forschungskommunikation von Breast Cancer Now, ziehen aus den Studien-Ergebnissen, dass hormonelle Verhütung nur für ein "geringfügig erhöhtes Brustkrebsrisiko" sorge.
Auch Kirstin Pirie, Statistikprogrammiererin bei Oxford Population Health und Hauptautorin der Studie, äußerte sich zu den Ergebnissen. Diese deuteten darauf hin, "dass die derzeitige oder kürzliche Verwendung aller Arten von reinen Gestagen-Verhütungsmitteln mit einem leicht erhöhten Brustkrebsrisiko verbunden ist, ähnlich wie bei der Verwendung von kombinierten oralen Verhütungsmitteln". Da das Brustkrebsrisiko mit höherem Alter ohnehin steige, sei die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel für junge Frauen risikoärmer als für ältere. Generell müssten die Risiken der hormonellen Verhütung mit den Vorteilen der Verwendung für Frauen in ihren reproduktiven Jahren abgewogen werden.
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