Eine Infektion mit Corona- oder Influenzaviren können das Risiko erhöhen, sich mit Aspergillus fumigatus anzustecken. Zu dem Ergebnis kommen Forscher in einer neuen Studie.
Neben dem Coronavirus, besorgen auch Infektionen mit Grippeviren, Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV) und anderen Erregern Mediziner:innen und Forscher:innen. Zuletzt nahmen auch die Fälle an Scharlacherkrankungen zu. Aber auch ein sonst für gesunde Menschen eigentlich ungefährlicher Pilz kann das Risiko für eine Ansteckung nach einer Infektion mit Influenza-Viren oder Sars-CoV-2 erhöhen, wie eine neu Studie herausfand.
Neue Studie zu Aspergillus fumigatus: Corona- und Influenza-Infektion erhöht Risiko für Pilzinfektion
Das menschliche Immunsystem ist bei gesunden Menschen resistent gegen den Erreger Aspergillus fumigatus. Dafür sorgen bestimmte Zellen, die die Pilze gezielt bekämpfen. Gerade bei immunsupprimierten Menschen kann eine Infektion aber schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Das zeigte der Fall eines Mannes, der sich aufgrund einer Grippe mit Aspergillus fumigatus infizierte, schreibt "news-medical.net". Er starb an einer Influenza-assoziierten Aspergillose.
Laut der WHO nehmen Pilzinfektionen zu. Wie besonders der Aspergillus fumigatus aber den Immunschutz umgeht, um sich im Körper einzunisten, blieb bislang unklar. Ein Forscherteam hat sich damit beschäftigt und erstaunliches in der in"Science Translational Medicine" veröffentlichten Forschungsarbeit herausgefunden."Wir haben entdeckt, dass Influenza und COVID-19 eine bisher unbekannte natürliche Immunität zerstören, die wir brauchen, um uns gegen invasive Pilzinfektionen zu wehren", sagt Nicole Sarden, Doktorandin an der Universität von Calgary und Erstautorin der Studie.
Aspergillus fumigatus: Geschädigte Immunzellen können Pilzerreger nicht bekämpfen
Generell bekämpfen zwei Arten von weißen Blutkörperchen (Neutrophile und eine spezielle Art von B-Zellen) den Pilz gemeinsam. Nach einer Infektion sind sie aber nicht mehr in der Lage ihre Aufgabe wahrzunehmen. In Gewebeproben von Menschen und Mäusen fanden die Forscher Neutrophile "apathisch" vor. Auch die B-Zellen agierten nicht mehr. Dadurch überlebten die Pilze im Körper und konnten sich ausbreiten.
Dennoch gibt es laut den Forschern bereits Therapien, um die "natürlichen Antikörper zu ersetzen, die von den durch Viren geschädigten B-Zellen nicht produziert werden, und die Fähigkeit der Neutrophilen zur Bekämpfung dieser Infektionen wiederherzustellen", erklärte Sarden. Die Ergebnisse könnten aber auch helfen mithilfe von Antikörperspiegeln zu bestimmen, bei wem ein hohes Infektionsrisiko vorliegt. Außerdem hat die Studie gezeigt, dass es bereits Möglichkeiten gibt die Pilzinfektion durch gewisse Mittel zu bekämpfen. Wie genau das funktioniert, soll zukünftig in klinischen Studien untersucht werden.
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