Die aktuellen Experten-Prognosen zeichnen ein düsteres Bild: Die Corona-Pandemie mag noch nicht bezwungen sein, da erscheint bereits die nächste Pandemie-Gefahr am Horizont. Ein besonders aggressiver Subtyp der Vogelgrippe könnte auf den Menschen überspringen und verheerende Folgen haben.
Weltweit grassiert eine Vielzahl von Viren im Tierreich, die bisweilen auf den Menschen überspringen und verheerende Schäden anrichten können - die Coronavirus-Pandemie, die seit Ende 2019 ihren weltweiten Siegeszug angetreten und seitdem mehr als 601 Millionen Infektionen und knapp 6,5 Millionen Todesfälle verursacht hat, ist das jüngste und eindringlichste Beispiel dafür. Nun könnte jedoch ein neuer Erreger aus der Tierwelt auf den Menschen überspringen und die nächste Pandemie auslösen, warnen Experten.
Vogelgrippe-Erreger H5N1 bereitet Experten Sorge: Droht durch das Virus die nächste Pandemie?
Bei dem Virus, das Experten derzeit die Sorgenfalten auf die Stirn treibt, handelt es sich um den Erreger der aviären Influenza, auch als Vogelgrippe oder Geflügelpest bekannt. Das aktuelle Sorgenkind der Experten ist der Virusstrang namens H5N1, der als besonders ansteckend gilt. In Großbritannien wütet die Vogelgrippe dieses Typs bereits heftig und hat, so ist es aktuell in der "Metro" zu lesen, bereits mehr Vögel dahingerafft, als es frühere Vogelgrippe-Wellen vermochten. Im vergangenen Jahr belief sich die Zahl der infizierten Tiere auf 22 Millionen - doch H5N1 könnte sich in naher Zukunft nicht mehr auf das Tierreich beschränken, sondern auch auf den Menschen überspringen.
Pandemie-Gefahr für Menschen durch Geflügelpest: Wie wahrscheinlich ist eine Ausbreitung des Vogelgrippe-Virus?
Derzeit schätzen Experten wie Dr. Simon Clarke von der Universität im englischen Reading die Gefahr, dass der H5N1-Erreger auf Menschen überspringt und eine neue Pandemie auslöst, als vergleichsweise gering ein. Seit dem Jahr 2003 wurden lediglich 860 Infektionen mit H5N1 bei Menschen aktenkundig. Die Lage könnte sich jedoch zuspitzen, würde H5N1 auf eine andere, dem Menschen näher verwandte Tierart überspringen, mutieren und letztlich auf den Menschen übergehen. Schweine als Zwischenwirte seien beispielsweise als gefährlich einzustufen - der enge Kontakt der Paarhufer zum Menschen durch die Massentierhaltung erhöhe die Gefahr, dass sich Viren wie der H5N1-Erreger verändern und mit leichterer Übertragbarkeit ausgerüstet eine neue Pandemie beginnen könnten.
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Virologen erklären, wie Erreger aus dem Tierreich Pandemien beim Menschen auslösen können
Darüber hinaus beobachten Virologen auch andere Influenzaviren mit Sorge, denn die bekannten Grippeviren könnten in Kombination mit dem Geflügelpest-Erreger neues Gefahrenpotenzial durch Mutationen entwickeln. In der Virologie ist es nicht unbekannt, dass zwei Grippeviren, die gleichzeitig eine Zelle infizieren, genetisches Material austauschen und so neue Mutationen hervorbringen können. Derartige Erscheinungen hätten Prof. Paul Hunter von der Universität von East Anglia bereits in der Vergangenheit Pandemien ausgelöst. Eine verlässliche Prognose, ob und wann dies bei der Vogelgrippe der Fall sein könnte, sei den Experten zufolge jedoch schwer bis unmöglich zu treffen. "Dabei handelt es sich um zufällige Ereignisse", gab Prof. Paul Hunter zu bedenken. "Man kann nicht vorhersagen, wann es passiert. Doch je mehr Viren gleichzeitig kursieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit", so der Wissenschaftler der "Metro" zufolge.
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loc/news.de
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