Bei einem Sonnenbrand muss schnell reagiert werden. Doch einige Produkte sollten Sie nicht verwenden, weil sie den Entzündungsprozess nur weiter befeuern. Von diesen Mitteln sollten Sie die Finger lassen.
Unsere Haut bedarf eines besonderen Schutzes vor zu viel Sonneneinstrahlung. Denn ungeschützt kann die Haut regelrecht verbrennen - das nennt man einen Sonnenbrand. Wer schmerzende und gerötete Haut hat, sollte schnell reagieren. Einige Mittel sollten jedoch bei einem Sonnenbrand nicht auf die Haut aufgetragen werden. Sie befeuern die Entzündung nur noch, anstatt für Linderung zu sorgen.
So schädigt ein Sonnenbrand die Haut
Um zu verstehen, wieso einige Dinge auf sonnengeschädigte Haut nicht aufgetragen werden sollten, ist es wichtig zu verstehen, was mit der Haut bei einem Sonnenbrand passiert. Laut neuen Studien schädigen sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen sowohl die DNA als auch die mRNA in der Haut. Diese fungieren als eine Art Moleküle. Das heißt: Treffen die UV-Strahlen auf diese Moleküle, werden sie geschädigt. In der DNA treten Veränderungsprozesse auf. In der Regel behebt sie es selbst, aber zu viele Schäden verändern die Epidermiszellen. Auch die mRNA kann durch diese Schädigung ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen, wichtige Proteine zu bilden. Daraufhin kommt es in der Epidermis (Oberhaut) zu Entzündungen. Sogenannte Keratinozyten in der Oberhaut sorgen dafür, dass in der Lederhaut die Durchblutung angeregt wird. Sie erscheint deshalb bei einem Sonnenbrand rot und ist warm. Auf der Haut können sich auch juckende Schwellungen bilden.
Das sollten Sie bei einem Sonnenbrand nicht auf die Haut auftragen
Nun heißt es so schnell wie möglich die Entzündung zu stoppen. Aber bitte ohne fetthaltige oder reichhaltige Cremes oder Salben zu verwenden. Hierzu gehören besonders Wund- und Heilsalben sowie auch Vaseline. Denn sie wirken okklusiv. Der lateinische Begriff bedeutet so viel wie "verschließen". Durch fetthaltige Cremes legt sich ein wasserabweisender Film auf die Haut. Wärme kann nicht mehr abgegeben werden. Doch gerade bei einem Sonnenbrand gibt die Haut mehr Wärme ab. Durch diese aufgetragene Schicht wird das eingeschränkt, was entzündliche Prozesse nur noch ankurbelt. Das sollte verhindert werden. Hohe okklusive Eigenschaften haben Hydrocarbonöle und -wachse. Dazu gehören die Inhaltsstoffe Paraffin, Mineralöl, Petrolatum oder Squalene.
Diese Produkte helfen gegen Sonnenbrand
Was man stattdessen machen, wenn man es beim Sonnenbaden übertrieben hat? Zuerst sollten die verbrannten Hautstellen immer mit Wasser gekühlt werden. Denn die Haut braucht dringend Feuchtigkeit. Danach empfiehlt es sich, Gele wie Aloe-Vera-Gel oder Emulsionen auf Wasser-Öl-Basis aufzutragen. "Sie kühlen umso besser, je größer die wässrige Phase und je kleiner die emulgierende Wirkung der Emulgatoren ist. Dadurch kühlen Gele besser als Cremes, verlieren aber auch schneller Wasser. Sie enthalten deswegen zusätzlich Feuchthaltefaktoren, wie Dexpanthenol, Harnstoff und Glycerin, die den Kühleffekt verlängern. Dexpanthenol fördert zudem die Heilung", schreibt "DAZ online".
Achtung: Sollten sich die Symptome verschlimmern und die Verbrennungen großflächig sein, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Hilft Sheabutter gegen Sonnenbrand?
Einige Menschen schwören aber auch auf Pflanzenöle wie Sheabutter. Es ist weitaus weniger okklusiv als Petrolatum, aber hilft mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften. Auch Johanniskrautöl wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Das Pflanzenöl hat jedoch einen Nachteil - es macht die Haut lichtempfindlich. Wer es anwendet, muss sich noch stärker vor der Sonneneinstrahlung schützen. In jedem Fall sollten Menschen mit einer empfindlichen Haut vorher alle Pflegemittel gegen Sonnenbrand an einer kleinen Stelle testen.
In jedem Fall gilt: Schützen Sie Ihre Haut und verwenden Sie - auch an kühleren Tagen - immer einen Sonnenschutz.
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Sabrina Böhme steckt ihren Kopf in ihrer Freizeit gerne in Bücher über Ernährungs- und Gesundheitsthemen. Wenn sie nicht gerade Studien analysiert, folgt sie Food-Trends. Regelmäßig berichtet sie für news.de aus dem Gesundheits-Kosmos.
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