Großbritannien hat ein neues Corona-Mittel von AstraZeneca zugelassen. Es bietet bestimmten Menschen einen ebenso hohen Schutz nicht an Covid-19 zu erkranken wie eine Impfung. Wirkt es auch gegen die Omikron-Variante?
Derzeit verringern nur die zugelassenen Corona-Impfstoffe das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, und schützen vor einem schweren Krankheitsverlauf. Doch es gibt inzwischen ein erstes Medikament, das vor einer Erkrankung schützen kann. In Großbritannien wurde Evusheld von AstraZeneca gerade für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zugelassen. Stellt das Medikament eine nützliche Alternative zu einer Coronavirus-Schutzimpfung dar?
Neues Corona-Medikament schützt vor Covid-19
Durch das neue AstraZeneca-Medikament sollen immunsupprimierte Menschen vor einer Erkrankung geschützt werden. Immunsupprimiert bedeutet, dass das Immunsystem durch angeborene oder erworbene Immundefekte unterdrückt wird. Das kann durch Chemotherapie, Autoimmunerkrankungen oder bestimmte Medikamente ausgelöst werden.
Wie wirksam ist das Corona-Mittel von AstraZeneca wirklich?
In einer sechsmonatigen Studie aus dem letzten Jahr kam heraus, dass Evusheld (AZD7442)das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, bei ungeimpften Personen um etwa 77 Prozent senkt. In einer weiteren Vor-Studie wurde geprüft, ob die Antikörper auch gegen alle besorgniserregenden Varianten wie Omikron wirken. "Die frühen Daten, die durch Pseudovirus-Tests der gesamten Omikron-Variante gegen die Kombination von Tixagevimab und Cilgavimab - den Antikörpern, aus denen Evusheld besteht - gewonnen wurden, ergänzen die wachsende Zahl präklinischer Belege, die zeigen, dass Evusheld gegen alle bisher getesteten bedenklichen Varianten wirksam bleibt", schriebAstraZeneca am 16. Dezember 2021 über die ersten Ergebnisse. Danach wurde es in den USA bereits angewendet.
Wirkt Evusheld von AstraZeneca auch gegen die Omikron-Variante?
Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (MHRA) teilte mit, dass ihre Überprüfung ergeben hat, dass Evusheld einen "lang anhaltenden Schutz" bietet. Obwohl die Antikörpertests zeigten, dass ein Schutz vor Omikron besteht, ist noch unklar, ob es gegen diese Variante und seinen Subtyp BA.2 wirklich wirkt. Die Beamten der Behörde merkten aber an, dass eine höhere Dosis "angemessener" sein könnte, sagte Professor Sir Munir Pirmohamed, Vorsitzender des unabhängigen Beratungsgremiums der Regierung gegenüber der "Daily Mail".
Wie eine Impfung! So wird das Corona-Medikament verabreicht
Das Medikament ähnelt Impfstoffen, da es in flüssiger Form verabreicht wird. Menschen, bei denen eine Impfung keinen Schutz bieten würde, erhalten das Mittel zweimal gespritzt. Die Dosis beträgt 300 Milligramm. Wegen der Omikron-Variante seien aber eher 600 Milligramm empfehlenswert. In dem Mittel befinden sich zwei Antikörper. Diese stammen von Menschen, die bereits einmal eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht haben. Die entnommenen Antikörper werden dann im Labor modifiziert, damit sie länger halten. Diese Antikörper sind - anders als die Impfstoffe - sofort verfügbar.
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