Schützt eine Omikron-Infektion langfristig vor einer erneuten Ansteckung? Das zumindest meint ein Virologe. Er geht davon aus, dass eine Infektion mit der Corona-Variante mehr als 20 Jahre immun macht. Stimmt das wirklich?
Dass eine Omikron-Infektion einen zuverlässigen Immunschutz bietet, haben Experten und auch Karl Lauterbach ausgeschlossen. Auf der Bundespressekonferenz am 18. Februar sagte er dazu: "Omikron-Infektion schützt nicht gut vor anderen Varianten. Und sie schützt möglicherweise noch nicht einmal vor einem Rückfall mit Omikron." Virologe Francois Balloux, Direktor des University College in London ist da aber anderer Meinung und erklärte jüngst, dass Omikron-Genesene 20 bis 30 Jahre immun sein könnten.
Coronavirus-News aktuell: Sind Omikron-Genesene 20 Jahre immun?
Gegenüber dem "Aftonbladet" sagte Balloux, dass das Immunsystem von Menschen, die eine Infektion mit der Omikron-Variante überstanden haben, noch Jahrzehnte danach Coronaviren entziffern und bekämpfen kann. Denn die Informationen über das Virus bleiben im immunologischen Gedächtnis gespeichert.
Bietet eine Omikron-Infektion wirklich einen langanhaltenden Immunschutz?
Doch wissenschaftliche Studien hätten das noch nicht bewiesen. Deshalb müsse diese Aussage vorsichtig behandelt werden, sagte der stellvertretende Leiter der norwegischen Gesundheitsbehörde Espen Rostrup Nakstad in der Tageszeitung "Dagbladet". Er vermutet aber, dass eine Omikron-Infektion über "mehrere" Jahre anhält. Außerdem könnten Genesene auch gegenüber anderen Varianten geschützt sein, was aber noch unklar ist. Denn eine Infektion mit der Delta-Variante schützt beispielsweise nicht vor BA.1.
Neue Corona-Studie: DAS bietet einen wirksamen Schutz vor einer Omikron-Infektion
Einen längeren Immunschutz könnte die Kombination aus Impfung und Infektion bieten, schreiben englische Forscher des "Sarscov2 Immunity & Reinfection Evaluation"–Programms (SIREN) in ihrer Studie. Sie untersuchten, wie lange Genesene und Geimpfte vor einer Coronavirus-Infektion geschützt waren. Dafür teilten sie 35.000 Teilnehmer:innen in zwei Gruppen auf. Dabei kam heraus, dass Ungeimpfte, die sich infizierten, zu 86 Prozent geschützt waren. Nach einem Jahr lag dieser Wert bei 69 Prozent. Auch einfach- oder zweifach Geimpfte verfügten über keinen langanhaltenden Schutz. Nach der Grundimmunisierung lag der Immunschutz bei 72 bis 92 Prozent und sank nach sechs Monaten auf 22 bis 69 Prozent ab. 90 Prozent der Teilnehmer, die geimpft und genesen waren, wiesen ein Jahr später einen Schutz von 90 Prozent auf.
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bos/news.de
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