In den USA führt ein Bakterium zu zahlreichen Infektionen. Was begünstigt diese Ausbrüche. Amerikanische Forscher haben nun eine mögliche Ursache gefunden und warnen nun in einer neuen Studie davor.
Vielen Lebensmitteln wird Zucker zugesetzt, um sie noch schmackhafter zu machen. Zu ihne gehört auch Trehalose. In den USA setzt die Lebensmittelindustrie seit 2000 auf den süßen Zusatzstoff in beispielsweise Kaugummi, Sushi, Eis oder Schokoriegeln. Doch Forscher sehen Trehalose kritisch, denn der Zucker lässt das antibiotikaresistente BakteriumClostridium difficile wachsen. Das hat Folgen für die Gesundheit.
Clostridium difficile: Lebensgefährliches Bakterium kann zum Tod führen
Amerikanische Forscher haben sich näher mit der Frage beschäftigt, wie dieClostridium difficile-Ausbrüche entstanden. "In den 1980er Jahren traten sie nicht epidemisch oder hypervirulent auf, aber nach dem Jahr 2000 begannen sie zu überwiegen und große Ausbrüche zu verursachen", zitiert der britische "Express" einen der Studienautoren Dr. Robert Britton vom Baylor College of Medicine in Texas. Laut dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA ist C. difficile eine der Hauptursachen für infektionsbedingte Todesfälle in den Vereinigten Staaten. Das Institut verzeichnete 2015 eine halbe Million Infektionen und etwa 29.000 Todesfälle durch Clostridium difficile.
Die Bakterien verursachen lebensbedrohliche Infektionen des Dickdarms. Eine derartige Infektion ist verbunden mit Durchfall, Kolitis, Organversagen und kann sogar tödlich enden. Ein hohes Risiko haben Menschen über 65 Jahren und Personen, die mit Antibiotikum behandelt werden. Gegen diese Bakterien können sie nicht wirken.
Zucker begünstigt Ausbreitung von gefährlichem Super-Bakterium
Das Forscherteam fand heraus, dass bestimmte DNA-Sequenzen im Erbgut von den Bakterienstämmen RT027 und RT078 dazu fähig sind Trehalose umzuwandeln, damit sie sich davon ernähren können. Dafür reichten bereits kleine Mengen des Zuckers aus. Bei diesem Prozess entstehen Toxine, die wiederum dem Darm schaden können. Dr. James Collins vom Baylor College of Medicine, stellte fest, dass das Bakterium RT027 schon seit langem verbreitet ist, ohne dass es zu größeren Ausbrüchen gekommen ist. Für die Forscher eine wichtige Erkenntnis. "Ein wichtiger Beitrag dieser Studie ist die Erkenntnis, dass das, was wir einst für einen völlig sicheren Zucker für den menschlichen Verzehr hielten, unerwartete Folgen haben kann", so Dr. Collins.
Auch in Deutschland darf der Zuckerersatzstoff verwendet werden. Er muss aber auf Verpackungen mit dem Vermerk "Trehalose ist eine Glukosequelle" gekennzeichnet sein, denn Trehalose besteht aus zwei Glucosemolekülen. Einige Menschen können den Stoff erst gar nicht verdauen, was nicht mit dem Bakterium zusammenhängen muss. Ihnen fehlt das Trehalaseenzym. Nach dem Verzehr kommt es dann zu Darmbeschwerden nach dem Verzehr von Trehalose "Darmbeschwerden, wie Krämpfe, Blähungen und Durchfall", schreibt die "Verbraucherzentrale".
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bos/news.de