Impfungen sind das Gebot der Stunde. Dennoch kommt es aber immer wieder zu Impfdurchbrüchen und Meldungen über geimpfte Corona-Tote. Wie oft sterben Geimpfte wirklich nach einer Coronavirus-Infektion? Wir klären auf.
Die Corona-Infektionszahlen sind weiterhin hoch. Deshalb fordert die Politik eindringlich, sich impfen zu lassen. Obwohl sich immer mehr Menschen impfen lassen, steigen auch die Todesfälle an. Aktuell verzeichnet das RKI einen Zuwachs von 81 Todesfällen (Stand: 6. Dezember). Unter den Fällen zeichnet sich auch ein Zuwachs von geimpften Menschen ab, die verstorben sind. Wie kam das zustande? Wie hoch ist das Risiko für Geimpfte zu sterben?
Corona-News: Ältere Geimpfte sterben häufiger an Covid-19
Am häufigsten sterben über 80 Jahre alte Geimpfte an Covid-19, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI). Von den 1.393 Toten (Stand: Mitte November) starben 995 geimpfte Menschen, die 80 Jahre oder älter waren. "Wenn ältere Menschen oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen und einem erhöhten Sterberisiko geimpft werden, dann wird es eine gewisse Anzahl von zufälligen Todesfällen geben, die kurz nach der Impfung auftreten, ohne aber kausal mit der Impfung assoziiert zu sein", zitiert das RKI das Paul-Ehrlich-Institut. Es ließ sich noch kein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und den Todesfällen feststellen. Außerdem sind ältere Menschen allgemein gefährdeter, an Covid-19 zu erkranken, da ihr Immunsystem geschwächt ist.
Vielmehr beeinflussen viele Faktoren das Risiko an oder mit einer Coronavirus-Infektion zu sterben. Vor allem ein höheres Alter kann häufiger zum Tod führen, schreibt das RKI. Das zeigt auch ein Blick auf die Todesfälle. 86 Prozent der Verstorbenen waren 70 Jahre oder älter.
Erhöhtes Sterberisiko! Deshalb sterben Geimpfte
Zu den Risikofaktoren gehören aber auch Vorerkrankungen, wie eine schottische Studie herausfand. Sie untersuchten Verstorbene, die mit den Vakzinen von Pfizer/Biontech und Astrazeneca geimpft wurden. Von 97 Prozent der Toten (230 Menschen) führte neben Covid-19 eine weitere Ursache zum Tod. Die Zahl der Vorerkrankungen betrug durchschnittlich 2,9 und reichte von 8 bis zehn weiteren Todesursachen. Das Risiko, als chronisch Erkrankter an Covid-19 zu sterben, war zehnmal höher als bei Menschen ohne Vorerkrankungen. Auch geschlechterspezifisch gab es Unterschiede. Männer waren 2,7 mal gefährdeter als Frauen. Zu den Todesursachen zähltenchronische Herzerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung und Vorhofflimmern.
Auf den deutschen Intensivstationen zeigt sich ein ähnliches Bild, sagte Prof. Klaus-Dieter Zastrow gegenüber "Bild". "Die Mehrheit wird wegen einer oder mehrerer anderer Erkrankungen behandelt, etwa Krebs oder wegen Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die dann leider oft auch die Todesursachen sind." Die Patienten sterben in diesen Fällen zwar mit, aber nicht zuerst an Corona. Wobei die zusätzliche Virusinfektion natürlich verstärkend auf das ohnehin geschwächte Immunsystem der Patienten wirkt", sagte Prof. Klaus-Dieter Zastrow gegenüber "Bild". Das gelte sowohl für die überwiegend Ungeimpften als auch für einige geimpfte Patienten.
Generell ist das Risiko für Geimpfte an Covid-19 zu sterben sehr gering, wie auch die Studie zeigte. Insgesamt 0,007 Prozent der voll Immunisierten (236 Patienten) starben an COVID-19.
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bos/sig/news.de