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Coronavirus-News aktuell: Infiziert trotz Impfung? Wie sicher sind wir nach dem Piks?

Neben Abstands- und Hygieneregeln gelten Impfungen gegen das Coronavirus als bester Schutz vor einer Covid-19-Infektion. Doch auch Menschen mit vollständigem Impfschutz können sich infizieren und den Erreger weitergeben.

Impfungen gelten als wirksame Waffe gegen das Coronavirus - auch wenn die Schutzwirkung nicht zu 100 Prozent gegeben ist. (Foto) Suche
Impfungen gelten als wirksame Waffe gegen das Coronavirus - auch wenn die Schutzwirkung nicht zu 100 Prozent gegeben ist. Bild: picture alliance/dpa | Thomas Banneyer

Mund-Nasen-Bedeckung tragen, Abstand halten, häufig Händewaschen - diese Verhaltenstipps wurden besonders zu Beginn der Coronavirus-Pandemie als Königsweg empfohlen, um sich vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 zu schützen. Nun, da genügend Impfstoff zum Schutz vor dem Coronavirus verfügbar ist und deutschlandweit ohne Priorisierung gegen Covid-19 geimpft wird, verspricht der Piks mit Biontech/Pfizer, AstraZeneca und Co. Schutz vor einer Infektion.

Coronavirus-Impfung in Deutschland: Vakzin schützt nicht zu 100 Prozent gegen Covid-19-Infektion

Aktuell sind es mit 49,1 Prozent knapp die Hälfte der Deutschen, die einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten haben, die erste Dosis haben Stand 23. Juli 60,8 Prozent der Deutschen bekommen. Zwei Impfnachweise gegen Covid-19 sind jedoch nicht gleichzusetzen mit einer vollständigen Immunität gegen das Sars-CoV-2-Virus. Denn selbst vollständig geimpfte Personen können sich noch mit dem Coronavirus anstecken und den Erreger weiter verbreiten.

Coronavirus-Impfung auf dem Prüfstand: Ansteckung mit Sars-CoV-2 kann nicht komplett verhindert werden

Anders als bei anderen Schutzimpfungen kann die Corona-Impfung - ganz gleich, ob der Impfstoff von Moderna, das Vakzin von AstraZeneca oder das Mittel von Biontech/Pfizer verabreicht wurde - keine sogenannte sterile Immunität erzeugen. Darunter versteht man die Schutzwirkungen, die Zellen so widerstandsfähig macht, dass Krankheitserreger nicht mehr eindringen und im Organismus replizieren können. Vielmehr schützen die Coronavirus-Impfstoffe dergestalt, dass sie vor schweren Covid-19-Verläufen schützen und die Vermehrung von Sars-CoV-2-Erregern im Organismus drosseln. Das bedeutet jedoch auch, dass eine Ansteckung mit und Weitergabe von Coronaviren auch bei durchgeimpften Personen nicht ausgeschlossen ist.

Mit Coronavirus infiziert trotz Impfung? Das müssen Impflinge wissen

Viele Geimpfte beschäftigen deshalb vielzählige Fragen rund um eine Ansteckung nach der Impfung: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mich trotz zweifacher Impfung mit dem Coronavirus infiziere? Welche Symptome können Geimpfte entwickeln? Wie hoch ist die Viruslast und damit die Wahrscheinlichkeit, dass ich andere infiziere?

Die Experten vom Robert-Koch-Institut haben sich ebenfalls mit diesen und weiteren Fragen zu Infektionen nach der Corona-Impfung beschäftigt. Den Virus-Forschern zufolge ist es demnach nicht ausgeschlossen, dass sich Menschen trotz vollständiger Corona-Impfung infizieren und wiederum ansteckendes Virusmaterial ausscheiden. Oftmals gehen solche Infektionen ohne typische Covid-19-Symptome vonstatten, doch die Ansteckung kann trotzdem mittels PCR nachgewiesen werden.

Geimpft und trotzdem infiziert: Viruslast ist deutlich geringer

Kommt es trotz Impfung zu einer Infektion, ist die Viruslast der Infizierten zudem deutlich geringer als bei ungeimpften Personen. Entsprechende Studien, die in Israel durchgeführt wurden, zeigen, dass doppelt geimpfte Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 anstecken, binnen 12 bis 28 Tage nach der Ansteckung nur ein Viertel der Virenmenge in sich tragen, als es bei Ungeimpften der Fall wäre.

Die gute Nachricht lautet jedoch: Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus sind in der Lage, sowohl symptomatische als auch symptomlose Infektionen zu einem Großteil zu unterbinden. Der Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca kommt auf eine Schutzwirkung von 80 Prozent, bei Johnson & Johnson liegt der Wert bei 65 Prozent. Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna schützen Erhebungen zufolge zu 95 Prozent vor einer Coronavirus-Infektion. Wer sich trotz Impfung infiziert, muss - so zeigen es erste Erfahrungen - jedoch nicht damit rechnen, einen schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf zu erleiden.

Gefahr durch Delta-Variante: Eine Impfdosis genügt nicht

Einen Ausreißer stellt jedoch die Virusvariante Delta dar, die sich Untersuchungen zufolge mit einer höheren Infektiosität verbreitet. Virologen zufolge ist bis dato noch nicht gesichert, um welchen Faktor die zuerst in Indien aufgetretene Mutante ansteckender ist. Gerade Personen, die nur eine Impfdosis erhalten haben, laufen Gefahr, sich mit der Delta-Mutante anzustecken, denn der unvollständige Impfschutz kann nur zu etwa 35 Prozent Wirksamkeit gegen Delta aufbauen.

Auch bei Zweifach-Impfung Hygiene- und Abstandsregeln nicht schleifen lassen

Wer sich also zweimal gegen Corona hat impfen lassen, sollte keinesfalls leichtsinnig werden und auf bewährte Abstands- und Hygieneregeln sowie das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung verzichten - all diese Maßnahmen können das bereits durch die Impfung geminderte Ansteckungsrisiko weiter deutlich senken. Zudem seien Menschen ohne Coronavirus-Impfung nicht automatisch vor einer Ansteckung geschützt, wenn sie auf geimpfte Personen treffen. Nicht umsonst prognostizierten Virologen, dass all jene, die sich gegen eine Impfung entscheiden, über kurz oder lang eine Infektion in Kauf nehmen müssten.

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