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Risikofaktor Übergewicht: Fett-weg-Pille entdeckt? DIESES Medikament lässt den Speck schmelzen

Dem Übergewicht den Kampf ansagen ist leichter gesagt als getan: Adipositas ist längst eine Volkskrankheit. Eine neue Studie macht jetzt Hoffnung, dass der Speck-Fluch mit einem neuen Medikament gebrochen werden könnte.

Australische Forscher haben Hoffnungen auf eine wirksame Abnehmpille geschürt (Symbolbild). (Foto) Suche
Australische Forscher haben Hoffnungen auf eine wirksame Abnehmpille geschürt (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / kwanchaichaiudom

Ein paar Kilo zu viel auf den Hüften, ungeliebte Pölsterchen am Bauch und Schwabbelstellen an den Oberschenkeln machen etlichen Menschen das Leben schwer - Übergewicht ist längst keine Seltenheit mehr, sondern hat sich als Volkskrankheit etabliert. Aktuellen Statistiken des Robert-Koch-Instituts zufolge sind mehr als 50 Prozent der deutschen Frauen und knapp 70 Prozent der deutschen Männer übergewichtig. Die Folgen von Adipositas beschränken sich nicht allein auf kneifende Jeans, sondern äußern sich oft in handfesten gesundheitlichen Problemen. Von Bluthochdruck über Diabetes bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann Übergewicht unzählige Beschwerden verursachen.

Risikofaktor Übergewicht: Neues Medikament soll Fettpolster schmelzen lassen

Bisweilen gestaltet sich die Gewichtsreduktion für adipöse Menschen jedoch schwierig - zu wenig Bewegung und eine Ernährung, die die Pfunde nicht purzeln, sondern anwachsen lässt, gehört für viele zum Alltag. Gäbe es doch nur eine Zauberpille, die überflüssige Kilos ohne Verdruss schmelzen ließe... Genau das scheint jetzt dank wissenschaftlicher Forschung in greifbare Nähe gerückt zu sein.

Viele Abnehm-Pillen haben schwere Nebenwirkungen

Bislang wurden Abnehmwillige von Werbeversprechen geködert, die Appetitzügelung durch fragwürdige Diätpillen versprachen. Doch die Schlankheitspillen, die auf das zentrale Nervensystem wirken und dort den Appetit unterdrücken, haben nicht selten schwere Nebenwirkungen, beispielsweise in Form von psychischen Erkrankungen oder von kardiovaskulären Problemen. Zuletzt beschäftigten sich Forscher mit der Frage, wie sich Gewichtsverlust medikamentös herbeiführen lässt, ohne das zentrale Nervensystem zu belasten. Die Ergebnisse dieser Forschungen sind aktuell in "Nature Communications" als Studie veröffentlicht worden.

Neuropeptid NPY verantwortlich für ungeliebte Fettpolster und Hungergefühl

Ein Team um Dr. Yanchuan Shi vom Garvan-Institut für medizinische Forschung im australischen Sydney legte dabei besonderes Augenmerk auf ein Neuropeptid, das als NPY abgekürzt wird. Im zentralen Nervensystem ist das Molekül unter anderem an der Steuerung von Hungergefühlen beteiligt und steht zudem im Verdacht, bei der Entstehung von Fettleibigkeit eine Rolle zu spielen. das Neuropeptid Y reguliert die Verwertung von Nährstoffen und hilft dem Organismus, bei geringer Aufnahme von Nahrung in den Krisenmodus zu schalten und Fettreserven aufzubauen. Was dabei entsteht, nennen Forscher plurivakuoläres oder braunes Fett - im Hungermodus kann der Organismus auf diese Fettzellen zurückgreifen und Energie freisetzen.

Kann Medikament BIBO3304 Fettpolster schmelzen lassen?

Liegt jedoch keine Hungersnot vor, bleibt das Fett an Hüften, Bauch und Oberschenkeln und erweist sich in der Regel als besonders hartnäckig. Ein neues Medikament, das Dr. Yanchuan Shi und ihr Team nun unter die Lupe nahmen, könnte den Teufelskreis jedoch brechen. Das Mittel, das bislang keinen Handelsnamen hat und nur als BIBO3304 bezeichnet wird, soll der aktuellen Studie zufolge NPY-Rezeptoren blockieren und so den Fettaufbau reduzieren. Das Medikament soll der Studie zufolge keinen Einfluss auf das zentrale Nervensystem haben, psychische Nebenwirkungen seien daher nicht zu befürchten.

40 Prozent weniger Gewichtszunahme durch neues Medikament

Im Labortest wurden Mäuse über sieben Wochen hinweg mit einer fettreichen Kost versorgt, eine Gruppe bekam zusätzlich das Fett-weg-Mittel BIBO3304, die Kontrollgruppe erhielt keine Medikamente. Nach dem Untersuchungszeitraum hatten die medikamentös versorgten Mäuse 40 Prozent weniger Gewicht zugelegt als die Kontrollgruppe - offenbar hatte die "Fett-Bremse" in dem Medikament gewirkt und die Ansammlung von Fettgewebe in Fettverbrennung umgewandelt. Zudem stellte das Forscherteam fest, dass das Medikament die Gesundheit von Blutgefäßen, das Knochenwachstum und den Zuckerstoffwechsel verbesserte sowie den Blutdruck senkte. Weitere Studien sollen die positiven Begleiterscheinungen nun genauer untersuchen.

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