Wer es in der Küche feurig mag, würzt gerne mit scharfen Lebensmitteln. Wussten Sie, dass einige Gemüsesorten auch gegen Bakterien helfen können? Wir stellen Ihnen vier Sorten vor, die antibakteriell wirken können.
Einige scharfe Lebensmittel haben nicht nur Feuer unter ihrer Schale, sondern sind auch kleine Kraftpakete im Kampf gegen Bakterien. Wer also mit den folgenden Zutaten gerne seinem Essen ein wenig mehr Würze verleiht, könnte auch seiner Gesundheit etwas Gutes tun.
Zwiebel: Scharfe Knolle mit antibakterieller Wirkung
Zwiebeln sind aus der Küche vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Selbst unsere Oma schwörte nicht nur bei deftigen Gerichten auf das würzige Aroma der Knollen. Wer erinnert sich nicht an den Zwiebelsaft, der unseren Hustenreiz stillen und uns ganz schnell wieder gesund machen sollte. Denn Zwiebeln enthalten die Schwefelverbindungen, die antibakteriell und antiviral wirken. Dadurch wird unter anderem der zähe Schleim gelöst und so das Abhusten erleichtert. Außerdem wirkt das Gemüse auch bei anderen Entzündungen. In Tests im Labor zeigte sich, wie wirksam die kleinen Kraftpakete gegen Erreger sind.
Chili: Feuriger Bakterien-Killer
Alle Chili-Liebhaber schwören auf die kleine Frucht. Egal, ob mexikanische Burritos, Tomatensoßen oder im Salatdressing. Das scharfe Früchtchen ist ein wahres Allroundtalent in der Küche - und enthält dazu noch einen antibakteriellen Inhaltsstoff. Dem Capsaicin wird nachgesagt, antibakteriell zu wirken. Außerdem wirkt es gefäßerweiternd, was dazu führen kann, dass der Körper besser durchblutet wird und so auch Bakterien besser bekämpft werden können. Aber zu viel Capsaicin sollten Sie nicht essen. Der übermäßige Verzehr von Capsaicin kann zu Sodbrennen, Schleimhautentzündungen oder Bluthochdruck führen. Menschen mit Magenproblemen sollten generell auf die Chilis verzichten.
Meerrettich: Das "Penicilin der Bauern" wirkt bei zahlreichen Krankheiten
Meerrettich mag man oder hasst man. Dafür ist eine Sache unbestreitbar: die Rettichpflanze kann bei zahlreichen Krankheiten wie Erkältungen oder Blasenleiden helfen. Bereits früher wurde, das als "Penecilin der Bauern" bekannte Gemüse, auch zur Behandlung eingesetzt. Denn es enthält Senfölglykoside. Diese werden durch das Reiben oder Quetschen freigesetzt, im Dünndarm resorbiert und dann über Lunge und Niere ausgeschieden. Manchmal kann Meerrettich auch bei leichten Blasenentzündungen genauso gut wie ein Antibiotikum wirken. Trotzdem sollten Sie bei Beschwerden immer ihren Arzt aufsuchen, bevor sie das scharfe Lebensmittel essen.
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Ingwer: Asiatische Knolle kann Erkältungen lindern
Ingwer hat gerade in der chinesischen Medizin einen hohen Stellenwert. Doch als Allheilmittel darf es nicht angesehen werden. Vielmehr ist es ein würziger Unterstützer, der vorbeugen und Symptome bei beispielsweise einer Erkältung bessern kann. Dennoch ist das enthaltene Gingerol in der asiatischen Knolle gut für das gesundheitliche Wohlbefinden. So kann es Übelkeit verhindern. Ob Ingwer auch antibakteriell wirkt, ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.
"Aber man muss sagen, da die Scharfstoffe alle den gemeinsamen Wirkungsmechanismus haben, dass auch die Durchblutung verstärkt wird, kommt es zum verstärkten Abtransport natürlich von Entzündungsmediatoren, und damit kann auch eine Besserung des Befindens bei Entzündungen lokaler Art ausgelöst werden", sagteMatthias Melzig, Professor für Biologische Pharmazie an der FU Berlin gegenüber dem Deutschlandfunk. Vor allem Schwangere oder Menschen, die bestimmte Medikamente nehmen, sollten lieber auf Ingwer verzichten und sich vorher von ihrem Arzt beraten lassen. Generell werden höchstens 50 Gramm Ingwer pro Tag empfohlen. Den können Sie als Tee oder Ingwerwasser täglich genießen. Am besten frisch zubereitet.
Sabrina Böhme steckt ihren Kopf in ihrer Freizeit gerne in Bücher über Ernährungs- und Gesundheitsthemen. Wenn sie nicht gerade Studien analysiert, folgt sie Food-Trends. Regelmäßig berichtet sie für news.de aus dem Gesundheits-Kosmos.
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