Vitaminpräparate sind gesund und schützen vor Krankheiten - das denken zumindest viele Menschen. Doch aktuelle Studien sehen das ganz anders. Wie gefährlich Nahrungsergänzungmittel tatsächlich sind, erfahren Sie hier.
Immer mehr Menschen optimieren ihren Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen aus dem Chemielabor, um lange gesund und fit zu bleiben. Das ist auch unumstritten praktisch. Einfach zwischendurch eine Kapsel mit immunstärkendem Zink, danach noch Vitamin E und A in Tablettenform zum Schutz vor Krebs schlucken und schon ist man geschützt. Doch neueste Forschungsergebnisse werfen ein dunkles Licht auf das Gesundheitsversprechen der Vitamin-Pillen.
Nahrungsergänzungsmittel können krebserregend sein
Eine aktuelle Studie der Tufts University in Boston fand heraus, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht das Leben verlängern. Das Forscherteam untersuchte, welche Nährstoffe das Sterberisiko durch Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen senken. 30.000 Amerikaner nahmen an der Studie teil. Das Ergebnis überrascht: Zwar senken Vitamin A, Zink oder Kalzium das Sterberisiko, aber nur, wenn die Präparate aus natürlichen Quellen stammen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln zeigte sich dieser Effekt gar nicht. Sie können sogar die Gefahr zu sterben erhöhen. Eine Dosis von mehr als 1.000 Milligramm Kalzium pro Tag erhöhte die Sterberate bei den Teilnehmern.
Gesundheitsgefahren drohen! Diese Vitaminpräparate schaden mehr, als sie nützen
Besonders in bestimmten Kombinationen können die Pillen gesundheitliche Folgen haben. Selen und Vitamin E wirken beispielsweise in Kombination krebserregend. Das zeigte sich bei einer Antioxidantienstudie. Die Vitalstoffe senkten nicht wie erhofft das Risiko für Prostatakrebs, sondern die teilnehmenden Männer erkrankten häufiger an dieser Krebsform. So können durch Kalzium und Vitamin D Kombipräparate Schlaganfälle entstehen, entdeckten Forscher der West Virginia University School of Medicine.
Ist es möglich, eine Überdosis Vitamine zu nehmen?
Dadurch steigen seit Jahren die Verkaufszahlen für Nahrungsergänzungsmittel an. In Deutschland wurden 2018 etwa 225 Millionen Nahrungsergänzungsmittel verkauft, schrieb die "Welt am Sonntag". Der größte Verkaufsschlager ist Vitamin C, mit 29,2 Millionen Packungen. Multipräparate, mit und ohne Mineralstoffen, folgen auf den weiteren Plätzen.
Vitamine und Mineralstoffe vom Arzt
Trotzdem bedeuten diese Erkenntnisse nicht, dass man komplett auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten müsste. Zum Beispiel Schwangere sollten regelmäßig Folsäure einnehmen, um beim Ungeborenen einen Neuralrohrdefekt zu verhindern. Auch Veganern, Senioren oder Menschen mit Magenerkrankungen wird geraten, ihre Vitamin B-12-Speicher regelmäßig mit Nahrungsergänzungsmitteln aufzufüllen. Von Selbstmedikation wird aber abgeraten. Bevor Sie Vitamin C und Co. einnehmen, sollten Sie immer vorab einen Bluttest beim Arzt machen lassen, um mögliche Mangelerscheinungen aufzudecken.
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bos/loc/news.de
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