Erstellt von Simon Treutler - Uhr

Penisvergrößerungen in der Kritik: Alles Abzocke? Das große Geschäft mit den kleinen Dingern

Auf die Größe kommt es nicht an? Viele Männer - und Frauen - sehen das ganz anders! Etwa 3.000 Deutsche legen sich jährlich unters Messer und erhoffen sich ein paar Zentimeter mehr. Eine neue britische Studie hat nun die verschiedenen Verfahren zur Penisvergrößerung untersucht. Mit erschreckenden Ergebnissen!

Ihre Penisgröße macht vielen Männern schwer zu schaffen. (Foto) Suche
Ihre Penisgröße macht vielen Männern schwer zu schaffen. Bild: georgerudy/adobe stock

Kein Teil ihres Körpers verunsichert Männer so wie ihr bestes Stück: Ist er zu kurz, zu dünn, zu schief, zu hässlich? Seitenneigung, Bananenkrümmung, beschnitten oder im Naturzustand: Es gibt viele Eigenheiten der intimen Ausstattung, die Männer ins Grübeln und gegebenenfalls ins Schwitzen bringen.

Ein Großteil der Männer fragt sich gelegentlich: Ist mein Penis zu klein?

Doch es sind vor allem die Proportionen, die Männern zu schaffen machen: Vom vielbewitzelten Mikropenis (erigiert unter 7 cm) bis zur monströsen Übergröße: Männer neigen von frühester Jugend an dazu, verunsichert zu sein, ob mit ihrem Lümmel etwas nicht stimmen könnte. Die schlimmste und verbreitetste Sorge bleibt: Taugt er im Bett - ist er von hinlänglicher Größe?

In Deutschland liegt die Penis-Durchschnittslänge bei etwa 14,5 cm.

Allzu oft wird diese Frage offenbar verneint... und dann sollen Lösungen her. In Zeiten der vollumfänglichen Selbstoptimierung, in der Naturgegebenes nicht mehr als schicksalhafte Tatsache akzeptiert sein will, wird zum Smartphone gegriffen und nach der erfolgsversprechendsten Strategie gesucht: Wie ist der kleine Schniepel nun wenigstens auf Durchschnittsmaße zu bekommen? Zunächst wird verglichen: Der deutsche Durchschnitt liegt bei etwa 14,5 cm. Damit stehen die deutschen Dödel im weltweiten Vergleich im Mittelfeld, wie sich HIER nachlesen lässt.

Wie kriege ich einen größeren Penis? Viele Hilfsmittel werden als Wunderwaffe beworben und verkauft

Eine florierende Industrie bietet Hilfen an: Penispumpe, Streckgürtel, Pillen, Cremes und sogar Operationen sollen aus dem schüchternen Johnny einen stolzen Johannes machen. Doch da ist Vorsicht geboten! Fachleute meinen: Nur manche Gerätschaften erzielen tatsächliche Ergebnisse. Durch kontinuierliche Streckung des Gewebes sind teilweise tatsächlich Längenzuwächse zu erreichen, allerdings sind schädliche und schmerzhafte Nebenwirkungen, vor allem bei falscher Anwendung, nie auszuschließen und nicht unwahrscheinlich.

Penisverlängerung: Finger weg von Hormonpräparaten!

Von Cremes oder gar Pillen ist prinzipiell abzuraten. Diese haben entweder rein kosmetische Wirkung (wie etwa eine angeregte Durchblutung durch Ginko-Extrakt), oder nutzen überhaupt nichts. Dafür können hormonhaltige Präparate zu schwerenNebenwirkungen wie Leberschäden und Blutbildveränderungen führen. Kürzlich wurde zum Beispiel das angeblich rein pflanzliche Penisvergrößerungs- und Potenzmittel "Rammbock" vom Markt genommen, weil man feststellte, dass es große Mengen des Viagra-Wirkstoffs enthielt und potenziell tödliche Nebenwirkungen hatte.

Neue Studie zu Penisvergrößerungs-OPs: Teuer, gefährlich und sinnlos

Wer verzweifelt genug ist und die Billig-Hilfsmittelchen erfolglos durchprobiert hat, der mag irgendwann sogar dazu bereit sein, sich unters Messer zu legen. Etwa 3.000 Operationen zur Penisverlängerung und/oder -verbreiterung werden in Deutschland jährlich durchgeführt. Eine neue britische Untersuchung hat 17 Studien zusammengefasst, in der über 20 verschiedene chirurgische und andere Eingriffe an über 1.100 Männern untersucht wurden.

Deformierung, Impotenz und Schrumpfpenis für viele tausend Euro!

Das Ergebnis ist erschreckend: Deformierung, erektile Dysfunktion und sogar Verkürzung der Penislänge sind häufige Folgen. Etwa 80 Prozent der Männer seien mit den Ergebnissen unzufrieden. Glücklich machen Penisoperationen meist nur die Operateure: Die Kosten liegen bei 7.000 bis 45.000 Euro und werden natürlich nicht von der Krankenkasse übernommen. Somit bleibt festzuhalten: Auch Geld rettet nicht vor männlicher Kleingliedrichkeit. Wer betucht genug ist und unter seinem Mini-Penis leidet, dem bleibt als sinnvolle Investition in die eigene Attraktivität wohl weiterhin nur der Kauf eines möglichst dicken Sportwagens.

sit/sba/news.de

Themen: