Die Hitze hält Deutschland in ihrem eisernen Griff und macht vielen Menschen vor allem das Schlafen zur Hölle. So mancher schafft sich darum Abhilfe mit einem die Nacht durchlaufenden Ventilator. Doch hier drohen Gefahren.
Wir alle kennen die Tipps, wie man auch in der größten Hitze super schlafen können soll. Doch es gibt durchaus auch Konstellationen, wo jeder noch so schlaue Ratschlag gar nichts hilft. Wer beispielsweise trotz Durchzugs in einer Dachwohnung bei 32 Grad und mehr zu Bett gehen muss, der weiß, wovon die Rede ist. In Kühlschränken abgekühlte Schlafanzüge verkommen da schnell zur Lachnummer. Viele greifen darum zum Ventilator und lassen diesen die Nacht über durchlaufen. Doch Experten warnen vor den damit einhergehenden Gesundheitsrisiken.
Die positiven Seiten eines Ventilators
Zunächst einmal das Positive: Ventilatoren senken nicht nur die Raumtemperatur, sie erfrischen auch die Raumluft spürbar. Zudem schätzen Schlafexperten das normale Laufgeräusch des Ventilators als beruhigend ein. Zudem könne es laute Geräusche, etwa von nervigen Nachbarn, übertönen. Kostengünstiger als Klimageräte und -anlagen – sowohl in Anschaffung, Wartung und Stromverbrauch – sind die Ventilatoren sowieso.
Diese gesundheitlichen Probleme kann ein Ventilator – nicht nur – über Nacht auslösen
- Für Allergiker und Asthmatiker können die vom Ventilator aufgewirbelten Pollen und Staubpartikel entsprechende Anfälle auslösen und machen einen erholsamen Schlaf unmöglich.
- Die aufgewirbelten Staub- und Pollenpartikel können zudem zu gereizten Nebenhöhlen führen.
- Zudem trocknen Ventilatoren die Haut, die Augen und den Mund aus.
- Obendrein können Ventilatoren zu Muskelverspannungen führen.
Im Normalfall ist der Ventilator im nächtlichen Dauerbetrieb nicht schädlich
Ein inhärentes Risiko sehen Experten allerdings nicht. Jeder muss selbst ausprobieren, ob und wie ihm ein Ventilator in einer subtropischen Sommernacht in den Schlaf hilft. Zudem kann man bestimmte Problemherde selbst minimieren. Einige Tipps:
- Grundsätzliche Hygiene in den eigenen vier Wänden.
- Reinigen Sie regelmäßig die Flügel und den Schutzkäfig des Ventilators von Staubablagerungen.
- Stellen Sie den Ventilator so auf, dass er die Luft vom Kopf zu den Füßen abwärts verwirbelt. So bläst er den Staub nicht direkt in Ihre Atemwege.
Hilft ein feuchtes Handtuch auf dem Ventilator wirklich?
So mancher hängt ein feuchtes Handtuch über das Ventilatorgitter oder in die unmittelbare Nähe des Ventilators. Die verwirbelten Flüssigkeitstropfen haben auf der Haut des Menschen tatsächlich einen zusätzlich kühlenden Effekt. Das "Problem" stellt sich direkt nach dem Abstellen ein: Plötzlich wird die Umgebung als noch wärmer und vor allem schwüler empfunden.
Der Grund dafür ist einfach: Diese Ventilator-Konstruktion erhöht gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit im Raum. Diese wird nach dem Abschalten nicht nur als unangenehm empfunden, sondern legt sich auch auf die darauf eventuell empfindlich reagierenden Elektrogeräte wie TVs oder Smartphones.
Der Ventilatortod - Eine moderne urbane Sage
Der Mythos vom Ventilatortod gilt vor allem in Südkorea als weit verbreiteter Aberglaube. Hier hält sich die Meinung, dass ein in einem geschlossenen Raum betriebener Ventilator über Nacht durch Vergiftung, Unterkühlung oder Erstickung zum Tod führen könne. Dieser Aberglaube ist allerdings wissenschaftlich nicht haltbar.
Das hindert die südkoreanischen Ventilator-Industrie allerdings nicht daran, diesen Aberglauben weiter zu befeuern und nützliche Features wie automatische Abschalteinrichtungen an ihren Ventilatoren zu verbauen.
Tödliche Gefahr beim dauerhaften Ventilatorbetrieb
Wie jedes andere technische Gerät kann es auch beim Ventilator zum Kurzschluss oder Kabelbrand kommen. Permanent unter Volllast laufende Geräte können derart überhitzen, dass eventuelle Plastikgehäuse verbrennen. In all diesen Fällen geht vor allem über Nacht von Ventilatoren eine nicht unerhebliche Gefahr aus.
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