Wenn das Quecksilber die 30-Grad-Marke knackt, tut eine Abkühlung gut - sei es mit Eis oder einer kalten Dusche. Ganz so einfach ist das aber offensichtlich nicht. Denn vieles, das Erfrischung verspricht, sorgt sogar für das Gegenteil.
Hochsommerliche Temperaturen über 30 Grad und das über mehrere Tage oder gar Wochen sind eine echte Herausforderung für den Organismus. Da ist jede nur erdenkliche Abkühlung willkommen. Während es richtig ist, möglichst viel zu trinken - das Deutsche Rote Kreuz (DRK) empfiehlt einen Liter mehr zur gewöhnlichen Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern -, halten sich in Sachen Abkühlung immer noch einige Mythen, zum Beispiel was das Lüften, kalte Getränke oder kurze Kleidung angeht.
Mythos 1: Kalte Getränke helfen bei Hitze
Eine eisgekühlte Limonade, Eiswürfel im Wasser oder ein Eiskaffee zur Erfrischung - das verspricht noch immer Abkühlung bei Hitze. Tatsächlich sind kalte Getränke aber keineswegs ratsam, wenn es warm ist. Denn die eiskalte Flüssigkeit regt den Stoffwechsel an und der Körper versucht, seine Temperatur konstant zu halten. Dadurch verengen sich die Gefäße und weiten sich dann schlagartig wieder, wodurch man noch mehr schwitzt. Ähnlich ist es, wenn man heiße Getränke zu sich nimmt, nur dass sich die Gefäße sofort weiten und man schwitzt. Empfehlenswert sind stattdessen lauwarme Getränke.
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Mythos 2: Kalt duschen sorgt für Abkühlung
Nicht anders sieht es bei der Erfrischung unter der Dusche, im Badesee oder Freibad auf. Auch wenn das kalte Nass kurzweilig erfrischt, es sorgt für keine Abkühlung. Im Gegenteil: Die niedrigen Temperaturen signalisieren dem Körper, sich aufzuwärmen. Wie bei kalten Getränken verengen sich die Blutgefäße und es wird mehr Wärme gespeichert als abgegeben. Statt eiskalt zu duschen ist auch hier lauwarmes Wasser empfehlenswert.
Mythos 3: Durchzug in der Wohnung
Wer tagsüber die Fenster seiner Wohnung aufreißt, um für erfrischenden Wind gegen die Hitze zu sorgen, der hat sich ordentlich verrechnet. Zwar weht dann und wann Luft herein, aber auch die Wärme gelangt in die Wohnung und von dort nicht so schnell wieder nach draußen. Schließlich sind moderne Wohnungen und Häuser gut gedämmt. Besser ist es, in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu lüften, um kältere Luft herein zu lassen. Die Sonne und mit ihr die Hitze sollte draußen bleiben, dabei helfen weiße Rollos, die das Sonnenlicht reflektieren, Jalousien oder Außenrollläden.
Mythos 4: Kurze Kleidung im Sommer ist besser gegen Hitze
Je wärmer es ist, desto besser ist es, weniger Kleidung zu tragen - dieser Mythos hält sich besonders hartnäckig, ist aber vollkommen irreführend. Tatsächlich ist weite Kleidung günstiger bei Hitze, da die Luft besser zirkulieren kann. Ist die Kleidung kürzer und enger, staut sich dagegen die Wärme. Ein weiterer Grund betrifft die UV-Strahlung. Denn die lange Kleidung schützt ein Stück weit vor UV-A- und -B-Strahlen, wenn auch nicht vollständig. Je dunkler die Kleidung und dichter das Gewebe, desto höher ist der UV-Schutz. Zudem gibt es spezielle Sonnenschutzkleidung.
Mythos 5: Abnehmen bei Hitze durch Schwitzen
Für all jene, die ein paar Pfunde mehr auf den Rippen haben und den Sommer herbeisehnen, da sie beim Schwitzen leicht abnehmen können, kommt nun die bittere Enttäuschung. Ein derartiger Zusammenhang besteht nicht und das aus einem simplen Grund: Beim Schwitzen verliert der Körper mehr Flüssigkeit, verbrennt aber keine Kalorien oder Fett. Indirekt kann es aber schon passieren, dass man im Sommer leichter abnimmt. Aufgrund der Wärme hält sich der Appetit auf schwere Mahlzeiten oft in Grenzen, sodass weniger Kalorien aufgenommen werden. Und zudem bewegen sich die meisten im Sommer mehr als im Winter, was die Kalorien- und Fettverbrennung ankurbelt.
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