Für die tägliche Versorgung mit ausreichend Flüssigkeit sind 1,5 Liter Wasser empfohlen - ob aus der Leitung oder der PET-Flasche. Allerdings sollte man dabei einiges beachten, sonst drohen Ekel-Alarm und Ansteckung mit Krankheitserregern.
Der Mensch besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Deshalb ist es wichtig, jeden Tag genug zu trinken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für einen Erwachsenen eine Mindestmenge von 1,5 Litern täglich. Viele greifen statt zur Wasserflasche lieber zum Wasserhahn und trinken Wasser aus der Leitung. Egal, welche Variante man bevorzugt, lange stehen lassen sollte man die Flüssigkeit weder im Glas noch in der Flasche. Immerhin ist abgestandenes Wasser ungesund, oder? Kann Wasser tatsächlich schlecht werden?
Wird Wasser im Glas schneller schlecht?
Eins vorneweg: Wasser kann nicht schlecht werden, denn das würde voraussetzen, dass es verschimmeln oder vergären könnte. Da es aber weder Eiweiß noch Zucker enthält ist das nicht möglich. Dennoch lauert die Gefahr an anderer Stelle. Zwar unterliegt das Trinkwasser in Deutschland strengen Kontrollen, doch landet das Wasser erst einmal im Glas, steigt dort das Risiko, dass es mit Keimen belastet ist. Der Grund ist ganz einfach: In dem offenen Glas landen aufgewirbelter Staub, Schmutz und Bakterien. Hinzukommt, dass Mücken oder Fliegen ihren Laich auf der Wasseroberfläche ablegen oder ganz und gar darin schwimmen. Damit noch nicht genug. Beim Trinken aus dem Glas - und aus der Flasche - kontaminieren wir das Wasser mit Hautschweiß, Hautschuppen oder gar Nasenschleim, erklärte Marc Leavey vom Mercy Medical Center in Massachusetts 2017 im Reader's Digest. Trinken mehrere Personen aus dem Glas, erhöht sich zudem das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern.
Wasser aus der PET-Flasche birgt Risiken
Doch nicht nur im offenen Wasserglas lauert die Gefahr, auch in PETPolyethylenterephtalat -Flaschen abgefülltes Mineralwasser birgt Risiken. Das gilt vor allem, wenn es über mehrere Monate gelagert und vor allem höheren Temperaturen ausgesetzt war, etwa im aufgeheizten Auto. Dann können sich nämlich Stoffe aus der Plastikflasche herauslösen und ins Wasser gelangen. Acetaldehyd zum Beispiel, das bei der Herstellung von PET entsteht. "Acetaldehyd ist gesundheitlich unbedenklich. Wandert es aber in zu großen Mengen ins Wasser, kann das chemisch-süßlich schmecken", erklärt Dr. Frank Welle vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung gegenüber "Stiftung Warentest".
Wissenschaftler von Universität Frankfurt am Main konnten in einer 2009 veröffentlichten Studie eine erhöhte Hormonaktivität durch sogenannte endokrine Disruptoren - dazu zählt etwa Bisphenol A (BPA) - nachweisen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) konnte diese Ergebnisse bislang nicht bestätigen und erklärt auf seiner Internetseite, dass es "keinen Unterschied hinsichtlich der in Zellkulturen gemessenen östrogenen Aktivität" gäbe. Zudem weist das BfR darauf hin, das in PET-Flaschen kein BPA enthalten sei. Laut Dr. Frank Welle können jedoch auch Ethylenglykol, Terephthalsäure und Antimon aus der Flasche ins Wasser übergehen, wenn auch "in unbedenklichen Mengen".
Leitungswasser ist mit Legionellen belastet
Wer meint, Leitungswasser sei weniger bedenklich als Mineralwasser aus der Plastikflasche, sollte sich nicht täuschen lassen. Zwar enthält das Wasser aus der Leitung oft mehr Mineralien als sein Pendant aus der Flasche und ist auch weitaus umweltfreundlicher, allerdings können durch Wasserleitungen Legionellen übertragen werden. Die Bakterien vermehren sich vor allem bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius und können beim Menschen schwere Lungenentzündungen hervorrufen, wie die "Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung" informiert. Übertragen werden Legionellen über die Atemwege durch zerstäubtes Wasser, etwa beim Duschen oder durch Luftbefeuchter, nicht aber beim Trinken.
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kad/loc/news.de