Mit den steigenden Temperaturen im Sommer vermehren sich auch die Mücken. In diesem Jahr sind sie nicht nur besonders aggressiv, sondern können auch in Deutschland gefährliche Krankheiten übertragen, wie Borreliose oder das Dengue-Fieber. Das sollten Sie jetzt wissen!
Sobald die Temperaturen nach oben klettern, vermehren sich schlagartig die summenden und stechenden kleinen Plagegeister. In der Regel heilen Mückenstiche problemlos ab. Allerdings können Mücken beim Blutsaugen auch Krankheiten übertragen, was nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein kann.
Mücken übertragen DIESE Krankheiten in Deutschland
Erst am Donnerstag warnte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) vor Mücken, die sich aufgrund der hohen Temperaturen im Mai nicht nur schnell vermehrt hätten, sondern in diesem Jahr auch besonders aggressiv seien. Ärzte müsste immer mehr Mückenstiche medizinisch behandeln. Denn mit jedem Stich können Erreger in den Körper gelangen, die Schwellungen oder Entzündungen verursachen. Die Mücken übertragen Viren und Bakterien, in Deutschland etwa den Borreliose-Erreger oder das Sindbis-Virus. Gegen beide Krankheiten gibt es derzeit noch keine Impfung. Während sich eine Borreliose durch Wanderröte und grippeähnliche Symptome äußert und eine Hirnhautentzündung verursachen kann, zeigt sich das Sindbis-Virus in Gelenkentzündungen und Fieber.
Infektion durch exotische Mückenarten auch hierzulande möglich
Doch Mücken können auch weitaus gefährlichere Krankheiten übertragen - und das nicht nur im Ausland. Weltweit gibt es rund 3500 verschiedene Stechmückenarten, in Deutschland sind es 50, wie das Robert-Koch-Institu (RKI) in seinem Mückenatlas informiert. Am bekanntesten dürfte die Anopheles-Mücke sein, die vor allem in tropischen Regionen Malaria verursacht. Da aber immer mehr exotische Mückenarten aus dem Süden eingeschleppt werden, kommt es auch in Deutschland zu mehr Infektionen mit hierzulande eher untypischen Krankheiten.
Risiko Ansteckung! Zika-Virus, Dengue- und Gelb-Fieber in Deutschland
Zu den eingeschleppten Mücken zählt allen voran die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die aus dem Mittelmehrraum zu uns gelangt und wärmeliebend ist. Sie ist der Überträger von gleich drei Krankheiten, dem Zika-Virus, Dengue- und Gelb-Fieber. Sie verursachen grippeähnliche Symptome und Fieber, das Gelbfieber kann bei Nichtbehandlung zudem die inneren Organe schädigen. Das Zika-Virus ist insbesondere für Schwangere ein Risiko, da es bei einer Infektion der Mutter zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind kommen kann. 2016 war die Zahl der Dengue-Fieber-Infektionen mit 950 Fällen bislang am höchsten - allerdings hatten sich die Betroffenen laut RKI im Ausland infiziert.
Gefährliches West-Nil-Fieber bei Mücken in Tschechien nachgewiesen
Von den genannten Krankheiten einmal abgesehen, haben Wissenschaftler zudem aktuell das gefährliche West-Nil-Fieber bei Stechmücken der Art Art Culex modestus im Südosten Tschechiens nachweisen können, wie die Zeitung "MF Dnes" am Dienstag berichtete. Vermutlich haben Wandervögel den Krankheitserreger aus Afrika eingeschleppt. Zu nachgewiesenen Infektionen bei Menschen war es in Tschechien zuletzt im Jahr 1997 nach einer längeren Hochwasserperiode gekommen. Die Symptome ähneln mit Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen einem grippalen Infekt. Sehr selten kommt es zu schweren Verläufen bis hin zu Lähmungen und Tod.
Effektiver Mückenschutz: So können Sie Mückenstichen vorbeugen
Da in Deutschland nur wenige Mücken derart gefährliche Krankheiten übertragen, bestünde laut KKH hierzulande kein Grund zur Panik. Allerdings kann man sich vor Mücken und möglichen Erregern vorab schützen:
- Mückenschutzmittel für die Haut
- Fliegengitter und Mückenstecker
- Verzicht auf stark duftende Parfums und Kosmetika
- lange Kleidung tragen
- Reiseschutzimpfungen vor Auslandsaufenthalten
- Schwangere meiden besser Länder wie Brasilien, wo das Zika-Viruss grassiert
- Mückenstiche nicht kratzen, um Infektion zu vermeiden
Mehr zum Thema: Mücken fernhalten, Mückenstiche lindern - so klappt's am besten!
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kad/kns/news.de/dpa
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