Ärzten ist ein Durchbruch in der Hormontherapie gelungen. Die Transgenderfrau, die noch männliche Genitalien hat, konnte stillen, nachdem die Ärzte einen Cocktail aus Medikamenten verabreicht hatten.
Nachdem sich eine junge Trans-Frau einer Hormontheraphie unterzogen hat, war es ihr möglich, ein Baby zu stillen. Die 30-Jährige, die bis jetzt keine geschlechtsumwandelnde Operation hatte, nahm Progesteron und ein Medikament, das auf dem weiblichen Sexualhormon Östrogen basiert. Eines der Medikamente, die zur Steigerung der Milchversorgung verwendet wurden - Domperidon - wurde extra aus Kanada eingeführt, da es in den USA nicht zum Verkauf zugelassen ist. Zuerst wurden die Ergebnisse in der Zeitschrift "Transgender Health" veröffentlicht.
Transgender-Frau produziert genügend Milch, um Säugling zu stillen
Außerdem erhielt sie eine Brustpumpe, die sie sechsmal am Tag benutzen musste. Drei Monate nach Beginn der Behandlung und zwei Wochen vor dem Geburtstermin des Babys produzierte sie täglich einen halben Liter Muttermilch. Grund für die aufwendige Prozedur war im übrigens die Partnerin der 30-Jährigen, die zwar schwanger war, aber sich gegen das Stillen entschieden hatte.
Dr. Tamar Reisman, der sie am Mount Sinai Center für Transgender-Medizin und Chirurgie behandelte, sagte gegenüber "The Sun", dass er vom Ergebnis "begeistert" sei. "Wir glauben, dass dies der erste formelle Bericht über die induzierte Laktation bei einer Transgender-Frau ist", so der Arzt. "Sie kam in unsere Klinik mit dem Ziel, ihr adoptiertes Kind stillen zu können. Indem sie mit einer Reihe von Medikamenten und regelmäßiges Brustpumpen behandelt wurde, war sie in der Lage, sechs Wochen lang genügend Muttermilchvolumen zu erreichen, um den Säugling zu nähren."
Ärzte begeistert von Ergebnis "Dies ist der erste Schritt"
Kinderärzte sind sich sicher, dass das weder das Wachstum noch der Ernährung des Kindes gefährde. "Dieser Fall zeigt, dass Laktation bei Transgender-Frauen unter den richtigen Umständen induziert werden kann" Im Gespräch mit "The Sun" fügte Dr. Reisman hinzu: "Dies ist der erste Schritt zur Standardisierung der Betreuung von Transgender-Müttern und dem Aufbau glücklicher, gesunder Transgender-Familien." Außerdem betonte sie, das Stillen verschaffe Mutter und Kind gesundheitliche Vorteile.
Kritiker bangen um Gesundheit des Baby
Allerdings werden auch Kritikerstimmen laut.Die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA hat Bedenken wegen ihrer "unbekannten Risiken" für stillende Säuglinge geäußert. Denn manche befürchten, dass die Medikamente für das Kind schädlich sein könnten. Spironolacton, das Medikament, das männliche Hormone blockiert und die Patienten feminisiert, wird über die Muttermilch weitergegeben. Experimente an Ratten zeigten zudem, dass es ein Krebsrisiko erhöhen könne.
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