Welche Frau hat nicht schon von einem ihrer Sex-Partner zu hören bekommen, Sperma sei gesund. Nur ein billige Masche für mehr Lust und Sauerei im Bett oder steckt da doch ein Körnchen Wahrheit drin?
Während Männer nicht nur gern ihre Manneskraft, sondern auch ihren Mannessaft in den Himmel loben, hat das andere Geschlecht da so seine Zweifel. Zu Unrecht, wie einige Studien beweisen. Denn Sperma ist nicht nur ein Garant für Kinderfreuden, sondern hat tatsächlich nachweisbare medizinische Wirkungen.
Darum macht Sperma glücklich
So hat etwa der Psychologe Gordon Gallup gemeinsam mit seiner Forschergruppe von der State University of New York in Albany herausgefunden, dass Sperma glücklich macht. Die Forscher untersuchten das Sexleben von 293 Studentinnen und fanden Unglaubliches heraus. Die jungen Frauen, die Geschlechtsverkehr ohne Kondom hatten und das Ejakulat direkt in ihre Vagina aufnahmen, waren weniger häufig depressiv als die Vergleichsgruppe, die ein Kondom benutzte.
Denn die Samenflüssigkeit enthält neben den Spermien zur Befruchtung auch eine Vielzahl an Hormonen, wie etwa Testosteron, Östrogen, Prostaglandin und Dopamin. Sie werden über die Schleimhäute der Vagina aufgenommen, gelangen in den Blutkreislauf und haben eine stimmungsaufhellende Wirkung.
Sperma ist ein natürlicher Jungbrunnen für die Haut
Aber Sperma kann noch viel mehr, etwa Falten reduzieren. Verantwortlich dafür ist das Spermidin, wie Forscher der Universität Graz herausfanden. Es ist reich an Anti-Oxidantien und glättet die Haut 30 Mal stärker als Pflegeprodukte mit Vitamin E. Die norwegische Firma Bioforskning hat bereits eine Anti-Aging-Creme mit Ejakulat entwickelt, wie "welt.de" berichtet. Übrigens ist Spermidin auch in Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel in Weizenkeimen, Soja oder Bohnen.
Was hat Sperma mit Alzheimer und Demenz zu tun?
Aber damit nicht genug. Eine Untersuchung an der Berliner Charité zeigte darüber hinaus, dass sich Spermidin auch positiv auf das menschliche Gehirn auswirkt, das heißt es verbessert sich unter anderem die Gedächtnisleistung. Es steigert sogenannte Autophagie-Prozesse in Zellen - darunter ist ein Selbstreinigungsprozess zu verstehen, bei dem die Zelle beispielsweise schädliche Eiweiß-Ablagerungen beseitigt. Solche Autophagie-Prozesse liegen zahlreichen degenerativen Erkrankungen zugrunde, wie etwa Demenz, Alzheimer oder Parkinson, wie die "Deutsche Gesellschaft für Neurologie" informiert.
Wahr oder falsch? Sperma hilft gegen Krebs
Ob Sperma darüber hinaus auch gegen Sodbrennen, Zahnschmerzen oder Halsschmerzen hilft, dafür gibt es bis dato keine wissenschaftlichen Belege. Allerdings kann der Mannessaft dem Kampf gegen Krebs einen guten Dienst erweisen. Forscher vom Institut für Integrative Nanowissenschaften in Dresden arbeiten an einer ausgeklügelten Methode, um die Wirkstoffe von Krebsmedikamenten besser zu Tumoren im weiblichen Urogenitalapparat zu transportieren, wie zum Beispiel bei Gebärmutterhalskrebs. Dabei sind die Spermien die Wirkstoff-Boten. Sie werden zusätzlich mit Eisen versetzt, um sich mittels eines Magnetfelds steuern zu lassen. Ein Test mit menschlichen Spermien steht derzeit allerdings noch aus.
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kad/loc/news.de