Bestimmte Gegenstände fassen wir jeden Tag an, tragen sie mit uns herum und arbeiten mit ihnen. Dabei tummeln sich auf Handy, Computertastatur oder Spülschwamm mehr Keime und Bakterien als auf der Toilette. DAS sind die schlimmsten Keimschleudern im Alltag.
Wir tragen es jeden Tag mit uns herum, tippen darauf herum und halten es an unser Ohr: das Handy. Wer sein Mobiltelefon einmal gegen das Licht hält, sieht auf dem Display wahrscheinlich nicht nur Fingerabdrücke, kann sich aber grob ein Bild davon machen, was sich wohl noch alles dort tummeln mag.
Keime auf Handy und Smartphone können krank machen
Handys gehören zu den schlimmsten Keimschleudern im Alltag - gerade weil wir sie regelmäßig und häufig benutzen, zwischendurch die Nase putzen, etwas essen oder die Mobiltelefone sogar beim Gang zur Toilette nicht aus der Hand legen. Eine BITKOM-Umfrage hat 2013 ergeben, dass nur die Hälfte aller Handynutzer ihr Smartphone regelmäßig reinigen. Und dabei tummeln sich auf den Geräten reichlich Keime, Pilze und Bakterien. Der Marburger Mikrobiologe Reinier Mutters fand bei Untersuchungen zehn bis 500 Keime auf Handyoberflächen, wie "rp-online" berichtet. Zum Vergleich: In der Toilette tummeln sich durchschnittlich 100 Keime. Auf Smartphones und Handys von Ärzten und Pflegekräften sieht es sogar noch schlimmer aus. Eine Studie von Forschern in Ägypten fand heraus, dass sich auf rund 95 Prozent der Handys ansteckende Bakterien befanden, wie etwa Methicillin-resistente Staphylokokken.
Im Spülschwamm tummeln sich mehr Keime als auf der Toilette
Dabei sind Handys nicht die einzigen Keimschleudern, mit denen wir täglich zu tun haben. Ein Blick an den Arbeitsplatz und ins eigene Zuhause genügt schon. Der Spülschwamm etwa ist ein wahrer Sammelherd für Bakterien. Laut dem Statistik-Portal "statista" befinden sich auf zehn Quadratzentimetern einer Toilette etwa 33.000 Bakterien. Beim Spülschwamm sind es etwa eine Million. Mülleimer (124.000) und Kühlschrank (113.000) liegen kurz dahinter. Noch schlimmer steht es jedoch um den Wischmopp: Auf ihm tummeln sich bis zu eine Milliarde Bakterien je zehn Quadratzentimeter, das feuchte Mikroklima des Putzutensils begünstigt das Wachstum der Bazillen zusätzlich.
Keimbelastung am Arbeitsplatz: Bakterien, Keime und Krankheitserreger ahoi!
Wer aber denkt, am Arbeitsplatz stünde es besser um die Hygiene, der irrt gewaltig. Eine Studie des britischen Verbrauchermagazins "Which?" kam 2008 zu einem erschreckenden Ergebnis. So wurden auf Computertastaturen nicht nur Staub und Essensreste gefunden, sondern auch Fäkalbakterien oder Eiterbakterien, wie etwa Staphylococcus aureus. Besonders stark belastet waren Tastaturen, die von mehreren Personen genutzt worden, etwa in Schulen oder Internetcafés. Aber auch auf der Computermaus tummeln sich knapp 1.700 Keime pro Quadratzoll, wie Mikrobiologe Dr. Charles Gerba in einer Studie der Universität Arizona herausfand. Nur Telefone schnitten mit etwa 25.000 Keimen noch schlechter ab.
Keimbelastung in Handtaschen und wie Sie auf Hygiene achten
Und das ist längst nicht das Ende der Fahnenstange. Dr. Gerba hat auch herausgefunden, dass Handtaschen 15-mal höher mit Keimen belastet sind als ein Toilettensitz, wie "welt.de" berichtet. Wer seine Tasche regelmäßig auf den Boden stellt, sollte das in Zukunft lieber lassen oder seine Handtasche regelmäßig reinigen beziehungsweise ersetzen.
Tägliche Gebrauchsgegenstände, wie etwa das Handy, lassen sich bereits mit einem Brillenputztuch reinigen und am Arbeitsplatz sind Desinfektionstücher oder antibakterielle Sprays sicher nicht verkehrt. Spülschwämme sollten dagegen bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um Bakterien auch sicher zu entfernen. Aber viel wichtiger ist regelmäßiges gründliches Händewaschen - so kommen eine Vielzahl der Keime gar nicht erst auf Handy, Tastatur, Maus und Co.
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kad/loc/news.de
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