Von news.de-Redakteurin Dana Kaule - Uhr

Schimmel-Befall auf Brot, Käse oder Nüssen: Müssen alle verschimmelten Lebensmittel in den Müll wandern?

Vor allem im Sommer breitet sich Schimmel auf Lebensmitteln besonders häufig und flink aus. Aber müssen Brot, Käse, Wurst und Nüsse sofort in den Mülleimer oder kann man verschimmelte Lebensmittel trotzdem noch essen?

Ist verschimmeltes Brot noch genießbar oder nicht? (Foto) Suche
Ist verschimmeltes Brot noch genießbar oder nicht? Bild: dpa

Gerade bei warmen Temperaturen im Sommer ist es schnell passiert: Obst, Gemüse oder Brot tragen plötzlich einen bläulich-grünen oder grauen Pelz von Schimmel und muten alles andere als appetitlich an. Genau an diesem Punkt stellt sich für viele die Frage: Kann ich das noch essen oder muss ich das sofort wegwerfen?

Sind Lebensmittel mit Schimmel unbedenklich?

Die Antwort darauf ist nicht ganz so einfach, denn es kommt darauf an, was vom Schimmel befallen ist. In jedem Fall ist Vorsicht geboten, denn mit Schimmelpilzen ist nicht zu scherzen. Viele von ihnen enthalten Gifte, sogenannte Mykotoxine, die sich in Organen, wie etwa Nieren und Lebern anreichern können, und gesundheitsschädlich sind. Allen voran sind hier Ochratoxin A und Aflatoxin zu nennen, die in ihrer Langzeitwirkung gefährlich werden können. Denn sowohl Ochratoxin A, das vornehmlich in Getreide vorkommt, als auch Aflatoxin, das sich in Nüssen findet, wie etwa Haselnüssen, Pistazien, Mandeln, oder Trockenfrüchten, etwa Feigen, gelten als krebserregend.

Schimmel setzt sich besonders gern an Lebensmittel an, die Feuchtigkeit enthalten, und durchziehen sie mit ihren Pilzzellen. Die Feuchtigkeit beziehungsweise das Wasser bieten dem Schimmelpilz einen hervorragendes Habitat, um sich recht schnell auszubreiten. Deshalb sollten Sie Säfte, Kompott, Konfitüren und Marmelade, die von Natur aus einen hohen Feuchtigkeitsgehalt haben, bei Schimmelbefall lieber entsorgen. Dasselbe gilt für weiches Obst und Gemüse, das bereits angeschimmelt ist, sowie Milchprodukte, etwa Joghurt, Quark oder Käse.

Schimmel in Brot, Käse, Wurst und Nüssen ist gefährlich

Denn das gefährliche am Schimmel ist, dass seine Ausbreitung in den Lebensmitteln nicht immer mit bloßem Auge sichtbar ist. Brot ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Auch wenn nur eine kleine Fläche mit Schimmel befallen ist, hilft auch großzügiges Wegschneiden nichts. Werfen Sie das Brot lieber weg. Etwas anders liegen die Dinge bei Hartkäse, etwa Parmesan. Ist er nur oberflächlich befallen, kann das Stück großzügig weggeschnitten werden. Bei stärkerem Schimmelbefall sollte aber auch Hartkäse in den Mülleimer wandern, wie die apotheken-umschau.de empfiehlt. Ähnliches gilt für luftgetrocknete Wurst oder Schinken. Alle anderen Fleisch- und Wurstwaren, die angeschimmelt sind, gehören dagegen auf gar keinen Fall mehr auf den Teller. Ausgenommen ist hier Edelschimmel auf Salami oder Weichkäse, wie Camembert, Roquefort oder Limburger.

Wie bereits oben angedeutet, kann Schimmel auch Nüsse befallen. Ist das der Fall, sollten Sie erst gar nicht aussortieren. Ob Haselnüsse, Paranüsse, Walnüsse, Mandeln, Pistazien oder Haselnüsse, sie alle sind angeschimmelt gesundheitsschädlich, da der Schimmelpilz, der auf ihnen gedeiht, Aflatoxine enthält. Auch wenn die Nüsse bitter schmecken, entsorgen Sie diese sofort und spucken Sie aus.

Schimmelbefall bei Lebensmitteln vorbeugen und Brot im Kühlschrank lagern

Schimmel können Sie vorbeugen, indem Sie nicht zu viele Lebensmittel auf einmal auf Vorrat kaufen und sie schnellstmöglich verzehren ohne lange Lagerzeiten. Bei schwüler Wärme verderben Brot und Brötchen übrigens besonders schnell - vor allem, wenn sie Weizenmehl enthalten. Normalerweise gehört Brot zwar nicht in den Kühlschrank: Die Lagerung dort kann aber sinnvoll sein, wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. So lässt sich Schimmel vorbeugen.

Am besten kauft man Brot bei Wärme nur in kleinen Mengen. Vollkorn- und Sauerteigbrote halten sich besser als Weiß- und Hefebrote. In Scheiben geschnittenes Brot lässt sich auch portionsweise einfrieren, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung.

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kad/loc/news.de/dpa

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