Sport tut gut und Fahrradfahren zählt zu den besten Methoden, um sich gesund und fit zu halten. Aber Männer sollten lieber nicht zu oft auf den Drahtesel steigen, da das Radeln impotent macht. Was ist dran am Mythos?
Keine Frage: Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper, das wusste auch schon der alte Goethe. Doch jeder hat so seine eigenen Vorlieben, um sich fit zu halten. Während die einen Gesundheit und Körper an Geräten im Fitnessstudio oder beim Joggen durch den Park in Form bringen, schwingen sich die anderen aufs Rad und treten kraftvoll in die Pedale - sei es auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit über Berg und Land.
Fahrradfahren fördert Impotenz und Erektionsstörungen?
Doch dem Fahrradfahren eilt ein besonders schlechter Ruf voraus - und das betrifft die Herren der Schöpfung. Auch wenn das Radeln schöne stramme Beine macht, lässt die Kraft bei Männern dagegen in anderen Bereichen deutlich nach. Denn Fahrradfahren soll einem Mythos zufolge impotent machen. Müssen sich Männer also ernsthaft Sorgen machen?
Ende der 1990er Jahre hatte der amerikanische Urologe Irwin Goldstein behauptet, dass Fahrradfahren tatsächlich zu Impotenz führen könne. Seitdem hält sich der Mythos hartnäckig. Auch wenn bei der Sportart die Vorteile deutlich überwiegen, steckt dennoch ein Körnchen Wahrheit in der Behauptung. Denn beim Radeln wird auf die Blutgefäße im Genitalbereich starker Druck ausgeübt. Medizinische Testreihen haben etwa ergeben, dass bereits nach einer halben Stunde Fahrradfahren die Durchblutung in dem empfindlichen Bereich um 70 Prozent abnimmt. Auch klagen Radfahrer nicht selten über ein Taubheitsgefühl im Schritt.
Taubheitsgefühl und Durchblutungsstörung durch Fahrradfahren
Bisher konnte allerdings nicht nachgewiesen werden, dass dadurch das Risiko für Impotenz tatsächlich ansteigt. So konnten Wissenschaftler der britischen "Cycling for Health"-Studie (2012/2013) unter mehr als 5.000 befragten männlichen Radfahrern keinen Zusammenhang mit Impotenz oder Unfruchtbarkeit herstellen, wie "netdoktor.de" berichtet. Bei Männern, die regelmäßig mehr als 300 bis 400 Kilometer Fahrrad fahren, kann sich gemäß dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) jedoch eine "Kollagenose" einstellen. Durch Sauerstoffmangel wird das Penisgewebe immer fettreicher und kann weniger Blut aufnehmen, was die ersten Anzeichen einer Impotenz sein können.
So stellen Sie Ihren Fahrradsattel richtig ein gegen Impotenz
Aber wer öfters über ein Taubheitsgefühl klagt, kann dagegen etwas tun. Denn oft ist es lediglich ein falsch eingestellter Sattel, der, so der ADFC, den Druck des Körpergewichts falsch verteilt. Empfehlenswert seien eher breitere und gut gepolsterte Sättel oder solche die zudem ergonomisch geformt sind. Der Sattel sollte in der Höhe so eingestellt sein, dass die Beine nicht ganz durchgestreckt sind und zudem waagerecht oder leicht nach vorn geneigt sein. Darüber hinaus können bei längeren Strecken Pausen oder der Wechsel in eine stehende Position während der Fahrt die Durchblutung wieder verbessern.
Aktuelle weiterführende Informationen zum Thema Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen), von Kostenübernahme durch die Krankenkassen bis zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, finden Sie auf www.impotenz-selbsthilfe.org.
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