Alarm im Einkaufskorb: Die giftigsten Verpackungen alltäglicher Lebensmittel

Verpackungen sind aus unserer Konsumgesellschaft nicht wegzudenken. Täglich entstehen dadurch mehrere Tonnen Müll. Was viele nicht wissen: Die Verpackungen sind nicht nur schlecht für die Umwelt sondern auch extrem giftig für den menschlichen Körper.

Von news.de-Volontärin - Uhr

Geschäfte, die ihre Waren ohne Verpackung anbieten, erleben gerade einen regelrechten Hype. Ob Original Unverpackt in Berlin oder das Projekt #IchNehmsOhne in Köln, sie alle bieten Lebensmittel, Getränke und Pflegeprodukte ohne Folien, Plastikverpackungen oder Blechdosen an. Denn was viele Konsumenten nämlich nicht wissen: In den harmlos wirkenden Verpackungen stecken oft gesundheitsschädliche Stoffe.

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In fast allen Lebensmittelverpackungen stecken gefährliche Stoffe. (Foto) Suche
In fast allen Lebensmittelverpackungen stecken gefährliche Stoffe. Bild: Fotolia / viperagp

Essen aus der Konserve macht unfruchtbar

Essen aus der Dose ist schnell zubereitet. Doch mit jedem Bissen gelangen Gifte in den menschlichen Körper. Die Beschichtung der Dosen besteht nur allzu oft aus Plastik und so kann einer der gefährlichsten Stoffe, Bisphenol A (BPA), in die Lebensmittel eindringen. Doch nicht nur in Blechdosen ist diese Chemikalie enthalten. BPA ist omnipräsent. Es steckt in Plastikgeschirr, Plastikschüsseln, Kochutensilien, Handys, Kühlschrankeinsätzen und sogar in Parkscheinen. Der Stoff gilt als krebserregend und soll zu Unfruchtbarkeit führen.

Mehr zum Thema: Diese Chemikalie macht uns krank!

EU setzt Grenzwert für BPA herunter

Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA setzte die tolerierbare Aufnahme des Stoffes zwar von 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag auf 4 herunter. Jedoch kamen die Experten in der neuen Bewertung von Bisphenol A zu dem Schluss, "dass BPA bei der derzeitigen Verbraucherexposition für keine Altersgruppe ein Gesundheitsrisiko darstellt". Die Aufnahme über die Nahrung oder durch eine Kombination verschiedener Quellen wie Ernährung, Staub, Kosmetika und Thermopapier von Kassenbons liege deutlich unterhalb der sicheren neuen Obergrenze. Doch sind diese Grenzwerte ausreichend für die menschliche Gesundheit?

Weichmacher in alltäglichen Lebensmitteln

In einer Reportage des Norddeutschen Rundfunks sollte eine Test-Familie sieben Tage lang auf alle Lebensmittel verzichten, die in Plastik verpackt werden. Nach der plastikfreien Zeit wurden die Familienmitglieder untersucht. Das Ergebnis: Im Urin der Familie war nach dem Test die Konzentration von Weichmachern deutlich geringer. Daraufhin ließ der Sender 19 gängige abgepackte Lebensmittel aus dem Supermarkt untersuchen. Weichmacher waren vor allem in Wurst, Käse, Butter und in Schlagsahne. Weichmacher erhöhen die Gefahr, an Diabetes oder Asthma zu erkranken.

Doch auch in vermeintlich ungefährlichen Recyclingverpackungen stecken giftige Stoffe. Gerade Reis und Müsli landen in wiederverwertbaren Verpackungen im Laden. Die enthaltenen Mineralgifte können jedoch zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.

Gesetzlich erlaubt! Fast 200 giftige Stoffe in Lebensmittelverpackungen

In der heutigen Gesellschaft ist es jedoch fast unmöglich, auf Weichmacher, Plastik und Co. zu verzichten. Sie sind überall. Knapp 200 Chemikalien, welche nachweislich die Gesundheit gefährden, sind in der Produktion von Verpackungen für Lebensmittel erlaubt. Ein Verzicht auf diese kommt einem Einschnitt der Lebensqualität gleich. Doch auch durch eine Reduzierung des Verpackungsmülls und die Verwendung von Alternativen wie Glas, kann das Gesundheitsrisiko minimiert werden. Außerdem schont der Verbraucher damit auch die Umwelt.

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Gefährliche Zusatzstoffe
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  • E102 – Tartrazin


    Das zitronengelbe Tartrazin kommt vor allem in Brausepulver, Senf, Kunsthonig, Knabberartikeln, Fischprodukten aber auch in Putzmitteln und Textilien vor. Der Farbstoff E102 kann erbgutschädigend wirken. Ein Verzicht ist abgebracht.

  • E122 – Azorubin


    Die rote Lebensmittelfarbe E122 färbt nicht nur Getränke, Süß- und Zuckerwarenm Marzipan, Pudding, Fruchtkonserven, Fertigprodukte und Soßen ein, sondern auch Paniermehl. Das Risiko für die Gesundheit ist noch nicht genau untersucht. Ein Verzicht ist ebenfalls angebracht.

  • E127 – Erythrosin


    Die rosarote Farbe macht aus Cocktailkirschen sattes rotes Obst. Seit neusten Erkenntnissen wird vermutet, dass dieser Zusatzstoff Brustkrebs begünstigen kann. Ein Verzicht ist angebracht.

  • E180 – Litholrubin BK


    Das Litholrubin stehckt nicht nur in essbarer Käserinde, sondern auch in Lippenstift und Make-up. Es kann Allergien auslösen und ist sogar in manchen Ländern verboten. Verzichten Sie lieber auf diesen Stoff.

  • E620 bis 625 – Glutamat


    Der Geschmacksverstärker Glutamat steckt in fast allen Fertigprodukten. Unter dem Namen "China-Restaurant-Syndrom" sammeln sich Kopfschmerzen, Schläfendruck, Nackentaubheit, Gliederschmerzen, Herzklopfen und Übelkeit. Verzichten Sie lieber.

  • E210-213 – Benzoesäure sowie Kalzium-, Natrium- und Kaliumsalze


    Im Hunde- und Katzenfutter sind diese Konservierungsstoffe verboten, doch in Mayonnaise, marmelade, Sauce, Würzmittel und Fruchtsaft ist es erlaubt. Sie stehen im Verdacht Asthma und Nesselsucht auszulösen. Lieber drauf verzichten!

  • E214-219 – pHB-Ester und Benzoate


    Einst sollte der Zusatzstoff als Betäubungsmittel für Frösche eingesetzt werden. Nun verwenden wir ihn in unserem Essen. PHB-Ester soll gefäßerweiternd wirken und sogar Allergie auslösen. Mittlerweile wurde die Schädlichkeit von der EU anerkannt und die Zulassung zurückgenommen.

  • E231 und E232 – Phenyle und Phenole


    Diese Zusatzstoffe wurde bereits von der EU von der Liste gestrichen.

  • E233 – Thiabendazol


    Der einstige Zusatzstoff E233 wird nun unter der Nummer INS233 als Insektizid gelistet. Er dient dennoch weiterhin als Schimmelschutz für Bananen und Zitrusfrüchte. Das Problem: Dieser Stoff ist sehr giftig.

  • E235 – Natamycin


    Der Konservierungsstoff E235 ist nicht nur ein verträgliches Antibiotikum gegen Fußpilz, Mundfäule zbd Geschlechtskrankheiten, sondern findet sich auch auf Käserinde und Salamirinde. Verzichten Sie lieber.

  • E951 – Aspartam


    Der Süßstoff Aspartam löste im Tierversuch Krebs aus. Auf der Verpackung von Lebensmitteln ist aber lediglich der Hinweis "Enthält Phenylalaninquelle". Empfindliche Menschen sollen so vor ernsthaften Erkrankungen warnen. Auch Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust, Sehstörungen und Hyperaktivität sollen angeblich nur bei empfindlichen Menschen durch E951 ausgelöst werden.

  • E962 - Aspartam-Acesulfamsalz


    Aspartam-Acesulfamsalz ist 350mal süßer als herkömmlicher Zucker. Er ist zwar für Lightgetränke, Knabbereien und Fischkonserven zugelassen, jedoch genauso bedenklich wie reines Aspartam.

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    bua/fro/news.de/dpa

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