Skurrile Esssucht: Lust auf Klopapier: Frau isst eine Rolle pro Tag
Eigentlich entwickeln Schwangere Gelüste auf saure Gurken und Schokolade. Doch Jade Sylvester aus England ist seitdem süchtig nach Klopapier. Auch nach der Geburt ihres Sohnes hat sich daran nichts geändert. Mittlerweile verspeist die Frau eine Rolle pro Tag.
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Eine Rolle pro Tag: Die Engländerin Jade Sylvester isst Klopapier. (Symbolbild) Bild: dpa
Die Engländerin Jade Sylvester isst, womit sich andere tagtäglich den Allerwertesten abwischen. Die 25-Jährige verputzt eigenen Angaben zufolge jeden Tag eine ganze Rolle Klopapier! Das berichtet der britische Mirror.
Mit der Schwangerschaft kam die Lust auf Klopapier
Seitdem Jade mit ihrem jüngsten Sohn Jaxon schwanger war, verspüre sie Heißhunger auf Klopapier. «Als ich schwanger war und zur Toilette ging, sah ich die Klopapierrolle und dachte mir, ich ess das jetzt einfach», wird sie im Mirror zitiert. Heute versuche sie den Gang zur Toilette zu vermeiden, um nicht zu viel davon zu essen.
Einer Untersuchung des deutschen Statistikinstituts Statista zufolge liegt der durchschnittliche Bedarf an Klopapier pro Toilettengang bei 8,6 Stück. Am Tag summiert sich der Toilettenpapierverbrauch pro Person auf insgesamt 57 Stück. Daraus ergibt sich ein jährlicher Verbrauch an Klopapier von über 20.000 Blätter pro Jahr pro Person - das ist mehr als ein Kilometer, wenn man es nebeneinander legt.
Klopapier-Alternativen Stein, Ton und Scherben
Die Griechen benutzten statt Toilettenpapier Steine und Tonscherben, die Römer banden einen Schwamm an einen Stock und tränkten diesen in einem Eimer mit Salzwasser. Es gibt Nomadenvölker, die noch heute Sand zum Abwischen benutzen.
Chinesen haben Klopapier erfunden
Das Toilettenpapier wurde von den Chinesen erfunden. Im 14. Jahrhundert ist die Produktion dokumentiert. Ein Reisender hielt nach einem Besuch fest: «Die Chinesen sind nicht sehr sorgfältig mit Sauberkeit, und sie waschen sich nicht mit Wasser wenn sie ihr Geschäft erledigt haben, sondern wischen sich nur mit Papier ab.» Die industrielle Produktion von Klopapier begann im Jahre 1857 vom Amerikaner Joseph Gayetty.
Lange Sitzung
Ein 65-jähriger Mensch aus dem mitteleuropäischen Kulturkreis hat durchschnittlich 184 Tage seines Lebens auf der Toilette verbracht.
Die verschiedenen Spielarten von Klopapier
Es begann mit einfachem grauem Papier. Daraus entwickelt hat sich eine gewaltige Industrie: Heute gibt es sogar vier- und fünflagiges Klopapier, dass besonders saugfähig und weich sein soll. Es gibt Klopapier in pink und mit speziellem Aufdruck zu speziellen Events. Wer will, kann auf feuchtes Toilettenpapier zurückgreifen - das erfrischt und reinigt zugleich.
Knüllen oder Falten?
Hierzulande wird das Papier oftmals gefaltet. Im Ausland, vor allem in den USA, knüllen die meisten Menschen dagegen ihr Toilettenpapier. Der Grund liegt im sehr flachen und strukturlosen Papier in den USA, das Blätterfalten konnte sich dort nicht durchsetzen.
Herkunft von Hakle
Der Name des Klopapierherstellers Hakle setzt sich aus den Anfangbuchstaben des Vor- und Nachnamens seines Gründers zusammen. Der heißt Hans Klenk.
Herkunft von Toilette
Das Wort Toilette bedeutet auf französisch eigentlich «kleines Tuch». Hinter solch einem versteckten sich die Menschen früher, wenn sie ihr Geschäft verrichteten.
Stiftung Klopapiertest
Auch die Stiftung Warentest hat sich bereits dem Klopapier gewidmet. Eine Woche lang gingen 400 Frauen und Männer für die Stiftung Warentest aufs Klo und testeten 27 Toilettenpapiere mit zwei, drei, vier und fünf Lagen. Das Ergebnis: Drei Toilettenpapiere sind sehr gut, 18 gut und vier immerhin befriedigend.
Bestes Klopapier
Die Testsieger der Stiftung Warentest heißen: Charmin Comfort weiß, Charmin De Luxe und dm sanft + sicher.
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Eine Klopapier-Rolle pro Tag: «Ich mag die Trockenheit»
Pro Sitzung vertilge sie acht Blatt frisches Klopapier, sagt sie. «Ich mag das Gefühl in meinem Mund mehr als den Geschmack», erklärt Jade ihre ungewöhnliche Vorliebe, «ich mag die Trockenheit». Die 25-Jährige glaubt, am Pica-Syndrom zu leiden, das Menschen dazu zwingt, Ungenießbares oder Ekelerregendes zu essen.
Jade Sylvester: Nicht jede Klopapier-Sorte schmeckt gleich
Ihr Sohn kam trotz der Klopapier-Gelüste gesund zur Welt, doch Jade konnte auch nach der Geburt damit nicht aufhören. Sie weiß, dass das nicht gesund sein kann, habe bisher aber noch keine gesundheitlichen Probleme davon getragen.
Vor ihren insgesamt fünf Kindern versuche Jade Sylvester ihre Sucht zu verstecken. Diese hat schon solche Ausmaße angenommen, dass sie manches Klopapier lieber mag als anderes. Ihre Favoriten seien die billigen No-Name-Produkte aus dem Supermarkt. Jeweils eine Rolle sei zum Essen da, die andere für den normalen Gebrauch.