Von news.de-Redakteurin Franziska Obst - Uhr

Klitorishypertropie: Diese Klitoris macht jede Frau zum Mann

Niemand spricht gern über Fehlbildungen am eigenen Körper. Befindet sich diese dann auch noch im Intimbereich, ist die Scham vor einem Arztbesuch oder einem offenen Gespräch schier grenzenlos - so auch bei der sogenannten Megaloklitoris. Diese kann so groß werden, dass sie fälschlicherweise als Mikropenis gedeutet wird.

Über den eigenen Intimbereich spricht niemand gerne. (Foto) Suche
Über den eigenen Intimbereich spricht niemand gerne. Bild: dpa

Wohl dem, der sich im Schritt bester Gesundheit erfreuen darf - ganz gleich ob Mann oder Frau! Denn eben jene, die sich im Intimbereich - innerlich als auch äußerlich - bester Gesundheit erfreuen, wissen diese Tatsache oftmals nicht genug zu schätzen. Es ist einfach selbstverständlich, dass untenrum alles in Ordnung ist, ganz normal eben.

Klitorishyperthrophie: Wenn die Klitoris übergroß ist

Doch was wäre, wenn Sie eine Klitoris hätten, welche Fragen an ihrem wirklichen Geschlecht aufwerfen würde? Wenn Ihre Klitoris so groß wäre, dass man sie glatt für einen, wenn auch sehr kleinen, Penis halten könnte? Dann wäre alles nicht mehr so optimal.

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Megaloklitoris oder Mikropenis: Die Übergänge sind fließend

Dieses Phänomen gibt es tatsächlich und die Übergänge zum männlichen Gegenstück, dem Mikropenis, sind fließend. Mediziner bezeichnen eine solche Klitoris als Megaloklitoris, Klitoromegalie oder Klitorishypertrophie. Dabei handelt es sich um eine meist angeborene Fehlbildung bei Frauen. In seltenen Fällen wird die Megaloklitoris erst im Verlauf des Lebens erworben.

Die Medizin unterteilt diese Fehlbildung deshalb in vier Klassen. Die hormonell bedingte Klitorishypertrophie, die nicht-hormonell bedingte Klitorishypertrophie, die Pseudo-Klitoromegalie sowie die idiopathische Klitoromegalie.

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Stark vergrößerte Klitoris als Folge einer Hormonstörung

Sind Hormone die Ursache für die stark vergrößerte Klitoris, so kann es auch hierfür vier verschiedene Ursachen geben. Eine hormonelle Erkrankung, einen maskulinisierenden Tumor (zum Beispiel eine Krebserkrankung der Nebenniere), eine Exposition mit Androgenen (wie es zum Beispiel beim Doping der Fall sein kann) oder als Symptom verschiedener Syndrome - die Ursachen für eine Megalokritoris können vielfältig sein.

Die meisten Frauen mit einer übergroßen Klitoris leiden unter einem sogenannten Pseudohermaphroditismus. Dieser entsteht zumeist als Folge einer Nebennierenrindenhyperplasie (gestörte Hormonsynthese in der Nebennierenrinde) oder eines adrenogenitalen Syndroms. Ist dies der Fall, kommt es zur Vermännlichung - die vergrößerte Klitoris ist nur eines der sich dabei einstellenden Symptome.

Behandlung einer Klitorishypertrophie

Entscheiden sich die Patientinnen für eine Behandlung ihrer stark vergrößerten Klitoris, kommen sie um eine OP nicht herum. Die Fehlbildung wird hierbei chirurgisch korrigiert. Im Idealfall bleiben die Gefäßnervenbündel der Klitoris erhalten und die Frau kann auch danach noch sexuelle Erregungen spüren.

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