Kleinere Verletzungen wie beim Gemüseschnippeln in der Küche sind schnell passiert. Doch sobald die erste Blutung gestillt ist, kommt die Frage aller Fragen auf: Soll ein Pflaster auf die Wunde geklebt werden oder ist es besser, die Verletzung an der Luft heilen zu lassen? News.de geht dem Mythos auf den Grund.
Ein unvorsichtiger Handgriff mit dem Messer beim Gemüseschneiden, zu enger Kontakt mit der scharfen Papierkante oder ein Sturz - kleine Unfälle und die daraus resultierenden Schürf- oder Schnittwunden sind Teil des Alltags. Meist sind die Blessuren zu harmlos, um damit zum Arzt zu laufen. Trotzdem steht die Frage im Raum: Ist es besser, kleinere Verletzungen an der Luft heilen zu lassen oder sorgt ein schützendes Wundpflaster für eine schnellere Heilung?
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter anund verpassen Sie keine Schlagzeile mehr – bleiben Sie mit news.de immer auf dem neuesten Stand!
Wie funktioniert Wundheilung überhaupt?
Damit Hautabschürfungen und andere oberflächliche Verletzungen gut und vor allem abheilen können, ist eine gewisse Feuchtigkeit nötig. Für diese sorgt der Körper selbst - in Form von Wundsekret, das sich bereits kurz nach einer Schürfverletzung bildet. Dass eine Wunde nässt, ist ein Zeichen dafür, dass der Körper einerseits Fremdkörper und Schmutz aus der Wunde befördert, andererseits die Heilung durch den Transport von Nährstoffen aktiv unterstützt.
Wer nun eine frische Hautverletzung ohne Pflaster an der Luft heilen lässt, geht das Risiko ein, dass das Wundsekret eintrocknet - die bekannte Schorfkruste kennt wohl jeder, der sich schon mal beim unliebsamen Kontakt mit dem Straßenpflaster oder einer anderen rauen Oberfläche aufgeschürft hat. Zwar schützt der Schorf die Wunde ebenfalls vor äußeren Keimen, doch unter der Kruste brodelt es weiter. Das Wundsekret kann nicht mehr abtransportiert werden, die Heilung verzögert sich. Außerdem kann Wundschorf dazu führen, dass sich bleibende Narben bilden.
Ebenfalls lesenswert:
- Klaut Kaffee dem Körper wirklich Flüssigkeit?
- Salat-Schwindel aufgedeckt - So wenig Vitamine stecken wirklich drin
- Diese 5 Mythen über Muskelkater sind nicht totzukriegen
- Welche Gefahr droht, wenn man das Niesen unterdrückt?
Deshalb sind Pflaster die bessere Lösung
Bei der Wundversorgung mit einem Pflaster ist dieses Risiko geringer - und die Heilung schreitet meist schneller voran. Unter der schützenden Schicht des Verbandmaterials bleibt die Wunde feucht, das körpereigene Wundsekret kann seine eigentliche Aufgabe erfüllen. Um bei der Erstversorgung möglichst wenige Keime und Bakterien unter dem Pflaster zu haben, ist es am besten, die Wunde zunächst mit einer desinfizierenden Creme zu behandeln. Damit es nicht zu Verunreinigungen der Wunde kommt, sollte das Pflaster jedoch regelmäßig gewechselt werden.
Allerdings ist an der Aussage, dass Wunden ohne Pflaster besser heilen, ebenfalls ein Fünkchen Wahrheit. Ist die Wunde nach einigen Tagen unter dem Pflaster bereits so weit abgeheilt, dass keine Feuchtigkeit mehr bemerkbar ist, kann der Verband guten Gewissens weggelassen werden. Trotzdem gilt: Wer kleinere Schürf- oder Schnittverletzungen schneller wieder los sein möchte und keine störenden Narben riskieren will, verarztet kleine Blessuren von Anfang an mit einem Pflaster.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
loc/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.