Pankreaskrebs: Eine Diagnose mit wenig Hoffnung

Ob Steve Jobs, Patrick Swayze oder Luciano Pavarotti: Sie alle haben den Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Dieser Tumor zählt zu den tödlichsten, da er lange Zeit keine Symptome zeigt - bis es zu spät ist.

Von news.de-Redakteur Andreas Schloder - Uhr

Der Krebs ließ ihm keine Chance. Bauchspeicheldrüsenkrebs endet in 95 Prozent der Fälle tödlich. (Foto) Suche
Der Krebs ließ ihm keine Chance. Bauchspeicheldrüsenkrebs endet in 95 Prozent der Fälle tödlich. Bild: dapd

Wer die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommt, den trifft die Nachricht besonders hart. Denn die Erfolgschancen, den Krebs zu besiegen, sind verschwindend gering. Die Patienten sind zu 95 Prozent dem Tode geweiht, so die entmutigende Statistik.

In Deutschland erkranken nach Angaben des Krebsinformationsdienstes jedes Jahr 6400 Männer an Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei den Frauen sind es 7000 neue Fälle. Damit ist diese Krebsform nach Magen- und Darm-Tumoren die dritthäufigste im Verdauungstrakt.

Wie wichtig die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) für unseren Körper ist, merken wir erst, wenn sie zickt: Das bis zu 18 Zentimeter große Organ steht unter Dauerbelastung, produziert bis zu zwei Liter Verdauungssekret täglich. Außerdem bildet die Drüse Enzyme, die dafür sorgen, dass der ankommende Nahrungsbrei in seine Bestandteile wie Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate gespalten wird, damit diese besser im Magen und Darm verdaut werden. Zudem reguliert das Pankreas über Insulin den Zuckerstoffwechsel im Körper. Diabetiker sind davon am stärksten betroffen. Bei den Zuckerkranken ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse gestört. Sie müssen über künstliches Insulin den Zuckerhaushalt regeln.

Die Symptome

Umso fataler ist es für den Betroffenen, wenn ein Tumor in der Drüse festgestellt wird. Das Problem: Der Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden. Erst wenn das Karzinom fortgeschritten ist und das angrenzende Gewebe befällt, klagt der Patient über Beschwerden wie bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Es sind vor allem Bauchschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Zudem treten Verdauungsstörungen wie Völlegefühl auf. Der Betroffene kann aber ebenso an Übelkeit, Appetit- und Gewichtsverlust sowie an Diabetes leiden. Sitzt aber der Tumor im Pankreaskopf - in 70 Prozent aller Erkrankungen ist das der Fall - wird zusätzlich der Gallenabfluss gestört, der zu einer Gelbsucht führt und auch die Leber bedroht.

Reaktionen zum Tod des Visionärs
Apple-Gründer Steve Jobs
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  • Handelsblatt (im Morning-Briefing):


    «Er war der Mozart des Internetzeitalters.»

  • Mark Zuckerberg (Gründer von Facebook):


    «Steve, danke dafür, dass Du ein Mentor und ein Freund warst.»

  • Stephen Elop (Vorstandsvorsitzender von Nokia):


    «Steves Leidenschaft für Einfachheit und Eleganz hinterlässt ein Erbe, das überdauern wird.»

  • Tim Cook (Steve Jobs' Nachfolger als CEO von Apple):


    «Apple hat einen Visionär und ein kreatives Genie verloren und die Welt hat einen fantastischen Menschen verloren. [...] sein Geist wird für immer die Grundlage von Apple bilden.»

  • Dieter Kämpf (Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien):


    «Aus einfachen Verhältnissen kommend hat er mit seiner Inspiration und seiner Energie aus dem Nichts eines der bedeutendsten Unternehmen der globalen Wirtschaft aufgebaut. Für viele war er Lichtgestalt und Vorbild. Mit ihm verliert die IT-Branche eine ihrer führenden Persönlichkeiten. Seinen Angehörigen und den Mitarbeitern von Apple drücken wir unser tief empfundenes Mitgefühl aus.»

  • Arnold Schwarzenegger (Schauspieler und kalifornischer Ex-Gouverneur):


    «Steve hat den kalifornischen Traum jeden Tag seines Lebens gelebt und er hat die Welt verändert und uns alle inspiriert. Danke Steve.»

  • Michael Bloomberg (Bürgermeister von New York):


    «Amerika hat ein Genie verloren, an das man sich erinnern wird wie an Edison und Einstein. Seine Ideen werden die Welt für Generationen prägen.»

  • Bill Gates (Microsoft-Mitgründer und jahrzehntelanger Konkurrent von Jobs):


    «Ich bin wirklich traurig. Ich habe Steve vor etwa 30 Jahren zum ersten Mal getroffen, und wir waren Kollegen, Mitbewerber und Freunde über mehr als die Hälfte unserer Leben. Für die, die das Glück hatten, mit ihm zu arbeiten, war es eine unglaublich große Ehre. Ich werde Steve enorm vermissen.»

  • Steve Ballmer (Microsoft-Chef):


    «Mein Herz ist bei seiner Familie, jedem bei Apple und jedem, der von seiner Arbeit berührt wurde.»

  • Eric Schmidt (Chef des Internetgiganten Google, früher selbst bei Apple): 


    «Das ist ein sehr trauriger Tag für uns alle. Steve war so charismatisch brillant, dass er Menschen inspirierte, das Unmögliche zu tun. Er wird als der größte Computererfinder in der Geschichte in Erinnerung bleiben.»

  • G.S. Choi (Geschäftsführer des südkoreanischen Apple-Konkurrenten Samsung):


    «Sein innovativer Geist und seine bemerkenswerten Errungenschaften werden den Menschen in aller Welt für immer im Gedächtnis bleiben.»

  • Kevin Spacey (Schauspieler):


    «Die Welt hat heute einen wahren Visionär verloren.»

  • Michael Moore (Regisseur) von einer Großdemonstration in New York:


    «Während die Nachricht von Steve Jobs Tod die Runde macht, ist jedem in der Menge klar, dass seine Erfindungen solche Bewegungen wie diese möglich machen.»

  • Jon Favreau (Cowboys & Aliens-Regisseur):


    «Wir haben heute einen Mann mit echtem Vorstellungsvermögen verloren. Mein Beileid für die ganze Apple-Familie.»

  • Benji Madden (US-Rocker):


    «Verdammt. Ruhe in Frieden Steve Jobs. Danke für all die Sachen, die du uns gegeben hat. Das Leben ist kurz. Tobe dich aus.»

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    Die Ursachen

    Wie Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht, ist nach Angaben des Krebsinformationsdienstes immer noch ungeklärt. Bei einem kleinen Prozentsatz der Betroffenen ist die Erkrankung erblich bedingt. Die Experten sprechen von fünf Prozent. Als wichtigste Risikofaktoren gelten Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht und der damit oft verbundene Alterszucker.

    Die Behandlungsformen

    Die Experten teilen den Verlauf der Krebserkrankung in vier Stadien ein. Im ersten ist der Tumor nur auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt, im zweiten ist das angehende Gewebe betroffen. Im dritten haben sich die Krebszellen bereits im Lymphgewebe breit gemacht, während sich im vierten Stadium die Tumorzellen in anderen Organen festgesetzt haben - so wie das bei Steve Jobs der Fall war.

    Eine Operation hängt vom Stadium sowie von der Lage des Tumors ab. Sitzt dieser beispielsweise im Pankreaskopf, müssen angrenzende Organe wie Zwölffingerdarm, Gallenblase oder der untere Magen sowie die Bauchspeicheldrüse selbst entfernt werden.

    Bei Patienten, die nicht operiert werden können, konzentriert sich die Behandlung auf eine Chemotherapie. Denn die Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall seien den Experten zufolge angesichts der Erkrankung noch akzeptabel.

    Doch bisher ist die Erfolgsquote, den Krebs vollständig zu besiegen, mehr als enttäuschend: Die Überlebensrate in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose und Therapie liegt bei fünf Prozent. Selbst nur ein Drittel aller Patienten, bei denen der Krebs vollständig entfernt worden ist und der Tumor nicht andere Organe befallen hat, lebt länger als fünf Jahre.

    ham/eia/news.de

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