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Blondinen bevorzugt: Darum fahren Männer auf blonde Haare bei Frauen ab

Blonde Haare besitzen eine besondere Anziehungskraft. Stars wie Marilyn Monroe, Claudia Schiffer oder Madonna gelten als Inbegriff der attraktiven und verführerischen Blondine - selbst wenn sowohl "die Monroe" als auch Madonna ein bisschen nachgeholfen haben.

Blonde Haare besitzen eine besondere Anziehungskraft: Das weiß Madonna, die von Natur aus brünett ist. (Foto) Suche
Blonde Haare besitzen eine besondere Anziehungskraft: Das weiß Madonna, die von Natur aus brünett ist. Bild: dpa

Blondinen bringen Glanz und Glamour in den grauen Alltag. Sie strahlen uns von Plakatwänden an, erreichen uns via Fernsehbildschirm und Kinoleinwand. Die Botschaft ist eindeutig: Blond is beautiful. "Frauen mit blonden Haaren ziehen die Blicke auf sich", bestätigt der Saarbrücker Psychologe und Attraktivitätsforscher Ronald Henss. Blonde Männer seien dagegen im Vergleich weniger gefragt.

Warum haben viele Männer eine Schwäche für Blondinen?

Dass die meisten Männer eine Schwäche für blonde Frauen haben, belegen Umfragen des Attraktivitätsforschers. Demnach liegen blonde Haare bei den Männern in der Rangliste der beliebtesten Haarfarben klar auf Platz eins. Frauen gäben dagegen mit deutlicher Mehrheit an, braunhaarige Männer zu bevorzugen, sagt Henss. Interessanterweise sei allerdings bei beiden Geschlechtern auch eine weitverbreitete Abneigung gegen blondes Haar feststellbar. "Blonde Haare polarisieren sehr stark", schlussfolgert der Psychologe. Man denke nur an die vielen Blondinenwitze und die Formel "Blond gleich dumm".

Naturblonde Haare sind nicht weit verbreitet

Für die besondere Faszination der Haarfarbe gibt es laut Henss unterschiedliche wissenschaftliche Erklärungsansätze. Eine wichtige Rolle spiele, dass naturblonde Haare nicht sehr weit verbreitet seien. Immerhin sind nach Schätzungen lediglich rund zwei Prozent der Weltbevölkerung von Natur aus blond. Vor allem hellblonde Haare, die als besonders attraktiv gälten, kämen sehr selten vor, sagt Henss: "Dadurch besitzt blondes Haar eine Signalwirkung, es sticht sofort ins Auge."

Haare aufhellen hat seit der Antike Tradition

Dabei ist der Blondkult ein alter Hut. In der Antike ersetzte Einfallsreichtum das Wasserstoffperoxyd: Germanen wurden die Zöpfe abgeschnitten, die nordischen Mähnen zu Perücken verarbeitet. Fäden und Puder aus purem Gold brachten hellen Glanz ins dunkle Römerhaar. Und die weniger Betuchten versuchten es mit Pflanzen-Mixturen und extremer Sonnenbestrahlung. Für die alten Römer und Griechen war Blond die Farbe der Helden und Götter.

Nach Jahrhunderten der abenteuerlichsten Farbexperimente, kam es dann 1867 auf der Pariser Weltausstellung zu einer Sensation. Sie sollte der Haarfarbe Blond zum endgültigen Durchbruch verhelfen. Ein britischer Apotheker und ein französischer Friseur brachten das ultimative Haarbleichmittel auf den Markt: Wasserstoffperoxyd. Es entzieht dem Haar die Farbpigmente, und hellt es so stark auf.

Prominente Blondinen

Nicht sonderlich schonend für Haut und Haar, dennoch wurde der Stoff zu einem Beauty-Renner. Es begann die Ära der hinreißenden Blondinen, die die Welt verändern sollten: Marlene Dietrich, der kühle Vamp. Marilyn Monroe, das sexy Dummchen. Grace Kelly, die glamouröse Unnahbare. Doris Day, das naive Hausfrauchen. Oder Brigitte Bardot, die aufregende Kindfrau.

Was blonde Haare begehrenswert macht

Doch blonde Haare stehen nicht nur für Sinnlichkeit und Verführung, sondern auch für das Gute und Engelhafte. Hellen Farben würden eher gute Eigenschaften wie Reinheit oder Unschuld zugeschrieben, betont Attraktivitätsforscher Henss. Bezeichnend sei etwa, dass Engel stets als blond beschrieben würden.

Eines der stärksten Argumente dürfte indes der Altersaspekt sein. Hellblondes Haar sei vor allem bei jungen Menschen zu finden, erläutert Henss. Mit zunehmendem Alter entwickelten jedoch nahezu alle Blonden einen eher dunkelblonden bis braunen Farbton. "Ältere Menschen mit hellblonden Haaren sind eine absolute Rarität", sagt der Forscher. Daher gelten blonde Haare als Symbol von Jugendlichkeit. Einem Mann signalisierten sie, dass er eine junge Frau vor sich habe.

Bei der Beurteilung der Attraktivität eines Menschen sei die Haarfarbe freilich nur ein Mosaikstein unter vielen, betont Henss. Figur, Haarlänge, Alter oder ein ebenmäßiges Gesicht seien mindestens ebenso bedeutsam. "Immerhin ist nicht jede Frau, die blond ist, auch gleichzeitig eine Blondine", gibt Henss zu bedenken.

Echte Blondinen vom Aussterben bedroht

Es ist nämlich kein Geheimnis, dass echte Blondinen vor dem Aussterben bedroht. Eine kostbare Rarität, die in ein paar Jahrhunderten wahrscheinlich vom Erdboden verschwinden wird. Das Blond-Gen ist nicht durchsetzungsfähig und wird den Kampf gegen das dominante, dunkle Gen auf Dauer verlieren.

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