
Zum Auftakt eines Prozesses um einen tödlichen Bootsunfall in Stralsund hat sich der Angeklagte bei den Opfern entschuldigt. Es tue ihm leid, sagte der 38-Jährige am ersten Verhandlungstag vor dem Amtsgericht der Hansestadt. Der Mann ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Der Unfall hatte sich im Sommer 2022 auf dem Ribnitzer See ereignet. Angeklagt ist der Bootsführer, der am Abend des 16. August mit seinem Sportangelboot ein Freizeitboot rammte, das mit sechs Angehörigen einer Familie besetzt war. Eine 66-jährige Frau starb, andere Insassen wurden teils schwer verletzt.
Unklar ist der genaue Unfallhergang. Der Angeklagte erklärte, er habe das andere Boot im Dunkeln nicht sehen können, weil es nicht beleuchtet gewesen sei. Es sei aus dem Nichts gekommen und er habe nur einen Knall mitbekommen, als wäre er über eine Tonne gefahren.
War der Unfallfahrer zu schnell?
Der 58-jährige Skipper des Freizeitbootes hingegen sagte als Zeuge aus, dass der Angeklagte erheblich zu schnell unterwegs gewesen sei. Das Boot habe aufgrund der hohen Geschwindigkeit mit dem Bug hoch aus dem Wasser geragt. Zudem sei es falsch beleuchtet gewesen.
Keine zweifelsfreien Angaben ergaben sich zum exakten Unfallzeitpunkt, was auch zur Beurteilung der Lichtverhältnisse wichtig ist. Früheren Angaben zufolge geschah der Unfall gegen 21.36 Uhr, eine Zeugin sprach von etwa 21.20 Uhr.
Neben dem Bootsführer waren an Bord auch dessen Frau, Tochter und Sohn, Mutter sowie deren 66-jährige Schwester, die ums Leben kam. Der 58-Jährige erlitt bei dem Unfall eine Schädelfraktur, der Sohn einen offenen Beinbruch.
Einspruch gegen Strafbefehl
Der Termin für die Hauptverhandlung wurde anberaumt, weil der Angeklagte Einspruch gegen einen vom Amtsgericht Stralsund im Mai 2024 erlassenen Strafbefehl von neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung eingelegt hatte. Zudem wurde ihm damals auferlegt, einen Geldbetrag in Höhe von 2.000 Euro zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung zu zahlen.
Der Prozess wird am 9. April fortgesetzt. Danach wird dann ein Urteil erwartet.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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