
Standardmäßig Tempo 30 innerorts fordert die Gewerkschaft der Polizei zum besseren Schutz von Fußgängern. Seit Jahren verharren Unfälle mit Fußgängern auf einem gleichbleibenden Niveau, wie Zahlen zeigen. Einige Experten fordern daher auch grundlegende Änderungen bei der Verkehrsplanung.
Bei Tempo 30 sinke die Gefahr schwerer Verletzungen bei Unfällen deutlich, sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Michael Mertens. Wo Fußwege ausreichend abgesichert sind, könne aber auch in Zukunft mit 50 Stundenkilometer oder schneller gefahren werden. Er fordert zudem höhere Bußgelder.
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Planerin: Bei Verkehrsplanung zuerst an Fußgänger denken
Generell brauche es ein Umdenken bei der Verkehrsplanung: Es müsse zuerst an Fußgänger gedacht werden, Parkplätze hingegen sollten erst dann eine Rolle spielen, wenn noch Platz übrig sei, meint Verkehrsplanerin Katalin Saary von der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung. Viele Unfälle würden zudem wegen falsch geparkter Autos entstehen, so Saary weiter.
Vom 29. Januar an wollen Fachleute beim Verkehrsgerichtstag in Goslar über das Thema sprechen. Der dreitägige Kongress zählt jedes Jahr zu den wichtigsten Treffen von Verkehrssicherheits- und Verkehrsrechtsexperten in Deutschland und endet mit Empfehlungen an den Gesetzgeber.
Zahl getöteter Fußgänger über Vor-Corona-Niveau
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Mit neun Prozent waren Fußgänger 2023 die zweitgrößte Gruppe der Unfallbeteiligten nach Autofahrern. Und: Die Zahl der verunglückten Fußgänger lag dabei 2023 mit 33.504 fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau von 34.815 in 2019. Die Zahl der Getöteten lag mit 449 sogar darüber (2019: 429). Unter-15-Jährige sowie Menschen über 75 Jahre waren dabei am häufigsten in Unfälle verwickelt.
Wegen der alternden Gesellschaft wollen Fachleute daher nun rasche Verbesserungen bei der Sicherheit von Fußgängern. Helfen könnten etwa mehr Zebrastreifen, Ampeln und Verkehrsinseln, sagt die Leiterin der Unfallforschung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Kristin Zeidler.
Auch technisch sei vieles möglich oder in naher Zukunft denkbar. Etwa eine Pflicht für aktiv bremsende statt nur warnende Assistenzsysteme in neuen Fahrzeugen oder vernetzte Ampeln und Autos, die sich gegenseitig vor Fußgängern oder anderen Gefahren warnen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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