"Fuß vom Gas" heißt es am 03.04.2019. Denn dann findet erneut ein bundesweiter Blitzmarathon statt. Welche Bundesländer an der 24-Stunden-Aktion teilnehmen sowie eine Liste aller Blitzer finden Sie hier.
Der 24-Stunden-Blitzmarathon fand in diesem Jahr am 03.04.2019 statt, in Hamburg sogar erst am 04.04.2019. Notorische Raser sollten dann lieber den Fuß vom Gas nehmen. Denn die Polizei ahndet Geschwindigkeitsübertretungen mit hohen Bußgeldern.
Geschwindigkeitsüberwachung am 03.04.2019: Wo wird beim Blitzmarathon 2019 geblitzt?
Pünktlich um 6 Uhr morgens startete der Blitzmarathon am Mittwoch, 03.04.2019. An dem sogenannten Speed-Marathon sollten nach Angaben des europaweitenPolizei-Netzwerks Tispol 26 Länder teilnehmen. In Deutschland sind knapp ein Dutzend Bundesländer dabei, darunter Hessen, Bayern und die ostdeutschen Länder. Die Organisation Tispol will die Zahl der Unfallopfer verringern. Zu schnelles Fahren zählt nach Angaben der Polizei nämlich zu den häufigsten Ursachen bei schweren Unfällen mit Toten oder Verletzten.
Jedoch nehmen nicht alle Bundesländer in Deutschland an der Aktion teil. Von der einstigen bundesweiten Jagd auf Bleifüße ist kaum noch etwas übrig. Bereits im Vorfeld werden sämtliche Standorte der Blitzer bekannt gegeben. Der Grund: Der Polizei gehe es nicht darum, möglichst viel Bußgeld einzutreiben, sondern das Problembewusstsein für zu hohe Geschwindigkeiten zu schärfen.
Blitzermarathon 2019: Liste aller Blitzer in Bayern, Hessen und Co.
Im vergangenen Jahr hatte die Polizei bei dem Aktionstag Zehntausende Temposünder erwischt. In Hessen etwa wurde 2018 ein Autofahrer mit 170 Kilometern pro Stunde in der 70er-Zone ertappt, in Brandenburg raste einer mit Tempo 157 über eine Autobahn-Baustelle, an der nur 60 km/h erlaubt waren.
In Bayern gingen ein Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle 2018 auf überhöhte Geschwindigkeit zurück. "Die Bayerische Polizei habe ich deshalb angewiesen, auch in diesem Jahr verstärkte Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen", kündigte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann an. Am 03.04.2019 finde daher auch in Bayern der Blitzmarathon statt.
Nicht alle Bundesländer sind in diesem Jahr bei dem eintägigen "Blitzer-Marathon" dabei. In Schleswig-Holstein, Saarland und in Nordrhein-Westfalen beteiligt sich die Polizei nicht an der Aktion. Welche Bundesländer sich an der europaweiten "Operation Speedmarathon" beteiligen und wo sich die Blitzer genau befinden, wird im Vorfeld bereits bekanntgegeben. Details finden Sie in folgender Tabelle im Überblick:
Baden-Württemberg | Blitzer-Standorte noch unklar |
Bayern | Blitzer-Standorte laut Polizei Bayern |
Berlin | Keine Teilnahme am Blitz-Marathon! |
Brandenburg |
Blitzer-Standorte laut Polizei Brandenburg |
Bremen | Blitzer-Standorte noch unklar |
Hamburg |
Blitzer-Standorte laut Polizei Hamburg am 04.04.2019 Sülldorfer Landstraße, Schiffbeker Weg, Goldeselstieg, diverse mobile Messstellen |
Hessen | Blitzer-Standorte laut Polizei Hessen |
Mecklenburg-Vorpommern | Keine Teilnahme am Blitz-Marathon! |
Niedersachsen | Keine Teilnahme am Blitz-Marathon! |
Nordrhein-Westfalen | Keine Teilnahme am Blitz-Marathon! |
Rheinland-Pfalz | Blitzer-Standorte noch unklar |
Saarland |
Keine Teilnahme am Blitz-Marathon! |
Sachsen |
Blitzer-Standorte in Sachsen werden im Vorfeld nicht veröffentlicht. |
Sachsen-Anhalt
|
Blitzer-Standorte laut Polizei Sachsen-Anhalt |
Schleswig-Holstein | Keine Teilnahme am Blitz-Marathon! |
Thüringen | Blitzer-Standorte laut Polizei Thüringen |
Tabelle wird fortlaufend aktualisiert.
Wer hat den Blitzmarathon erfunden?
Erstmalig fand ein Blitz-Marathon 2012 in Nordrhein-Westfalen statt. Innenminister Ralf Jäger (SPD) reagierte damit auf die zuvor gestiegene Zahl der Toten bei Verkehrsunfällen: "Wir müssen die Menschen zum Nachdenken bringen, wie häufig sie tödliche Risiken im Straßenverkehr eingehen." 24 Stunden lang standen Raser in ganz Nordrhein-Westfalen unter besonderer Beobachtung: 3000 Polizisten kontrollierten mehr als 450.000 Verkehrsteilnehmer. Kurz darauf kündigte Jäger an, den Blitzmarathon zu wiederholen. Im Oktober 2013 gingen nach einem Beschluss der Innenminister erstmals bundesweit Polizisten in Lauerstellung. Mit der schwarz-gelben Regierung soll es seit dem vergangenen Jahr in NRW jedoch keine Blitzer-Marathons mehr geben.
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So spart man bei mobilen Kontrollen die Verwaltungsgebühren
Manchmal geraten zu schnelle Auto- oder Motorradfahrer in eine mobile Tempokontrolle und werden vor Ort zur Kasse gebeten. Es kann sich lohnen, darauf einzugehen. Denn wer das Verwarnungsgeld akzeptiert und gleich zahlt, spart sich laut ADAC die Verwaltungsgebühren in Höhe von etwa 28 Euro. Die werden ansonsten zusätzlich bei einem schriftlichen Zahlungsbescheid fällig.
"Die Sofortkasse ist in unstrittigen Fällen sinnvoll - vielfach kann sogar mit EC-Karte gezahlt werden", äußerst sich ADAC-Sprecher Johannes Boos. Das gelte auch für andere Vergehen. Die Angelegenheit sei damit an Ort und Stelle erledigt. Rechtsmittel können Betroffene nachher allerdings nicht mehr einlegen, und es ist nur bei einem Verwarnungsgeld bis 55 Euro möglich. Bei Bußgeldern ab 60 Euro kommt der Bescheid per Post nach Hause.
Welche Bußgelder können fällig werden?
Wer innerorts 16 bis 20 km/h zu schnell fährt, muss mit 35 Euro rechnen. Außerorts werden dann 30 Euro fällig. Wer innerorts ab 21 km/h zu schnell fährt, bekommt neben einem Bußgeld ab 80 Euro auch immer mindestens einen Punkt. Bei höheren oder häufigeren Verstößen kann auch noch ein Fahrverbot dazukommen. Einen Überblick über Bußgelder gibt's hier.
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bua/kad/news.de/dpa