Nach dem Vorwurf, die Helmkamera von Michael Schumacher sei schuld an dessen schwerem Unfall, steht der Hersteller GoPro in der Kritik und erlebt ein Börsen-Fiasko. Wie gefährlich ist eine solche Helmkamera tatsächlich und welche Rolle spielte sie beim Schumi-Unfall?
Helmkameras sind eigentlich der letzte Schrei. Radfahrer, Motorradfahrer, Sikifahrer: Alle tragen sie, um sich bei ihren Touren zu filmen. Auch Michael Schumacher war bei seinem schweren Skiunfall Ende Dezember 2013 mit einer Helmkamera ausgerüstet. Diese soll zum Schädel-Hirn-Trauma geführt haben, das Schumi erlitt. Das zumindest behauptete der französische Motorsport-Journalist Jean-Louis Moncet jüngst in einem Interview.
Michael Schumacher News: GoPro-Helmkamera schuld am Schumi-Unfall? Zustand aktuell
Während sich Formel-1-Rekordweltmeister Schumi zu Hause mittels Reha zurück ins Leben kämpft, sein Zustand sich laut Freunden aktuell allmählich bessert, gehen die Spekulationen über die wahre Ursache seiner Kopfverletzungen also weiter. Nicht der Aufprall allein, sondern die Halterung der Helmkamera soll laut Moncet schuld gewesen sein. Diesen Vorwurf bekommt nun auch der Hersteller der Kamera GoPro zu spüren.
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Kamera-Hersteller GoPro im Börsen-Sinkflug, Gefahren-Debatte um Helmkamera entbrannt
Anfang dieser Woche stürzte die Aktie des Kameraherstellers an der deutschen Börse in den Keller, sie verlor fast 15 Prozent gegenüber dem Einstiegspreis. Auf dem US-amerikanischen Handelsplatz Nasdaq büßte sie bis zu zehn Prozent ein. Verantwortlich dafür dürften die neuerlichen Negativ-Schlagzeilen sein, in die das Unternehmen im Unglücksfall Michael Schumacher geraten ist. Doch welche Rolle spielte die Helmkamera wirklich?
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Beratungsstelle warnt: Helmkameras können Unfall-Risiko erhöhen - auch bei Schumi?
Im Januar 2014 warnte die Beratungsstelle für Unfallverhütung davor, dass Helmkameras die Gefahr von Skiunfällen erhöhen könnten. Sportler neigen zu einem höherem Risiko, um spektakuläre Bilder zu filmen. Die Aufmerksamkeit für drohende Gefahren schwinde, man überfordere sich schnell selbst - mit potenziell schlimmen Folgen, hieß es in der Erklärung. Doch das Mitführen einer Helmkamera kann auch nützlich sein.
Etwa, wenn im Falle eines Unfalls der Hergang genau dokumentiert und damit nachvollzogen werden kann - so wie bei Michael Schumacher. Seine Helmkamera war auch nach dem Skiunglück noch funktionstüchtig und lieferte Ärzten und Ermittlern wichtige Bilder über Ablauf und Schwere des Unfalls. Doch die könnte ihn auch negativ beeinflusst haben, wenden Kritiker ein, weil sie die Schutzfunktion des Helmes beeinträchtigte.
Schumi-Aufprall ließ Helm zerbersten, Kamera blieb heile: Kopfverletzungen verschlimmert?
Der Helm von Schumi lzersprang aut Ermittlern beim Aufprall auf einem Felsen in zwei Teile. Hat die Halterung der Kamera diese Reaktion möglicherweise begünstigt? Dass sie auch nach dem Aufprall noch intakt war, lässt darauf schließen, dass sie sehr robust, vielleicht zu robust war, und so den Druck auf Helm und Kopf unnötig erhöht haben könnte. Mit Bestimmtheit sagen, lässt sich das allerdings nicht.
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