Von news.de-Redakteurin Franziska Obst - Uhr

Jagd auf 1. Schumi-Foto: Drei Paparazzi-Skandale, die für Aufsehen sorgten

Paparazzi ist nichts heilig. So schlichen sie beispielsweise verkleidet an das Unfall-Krankenbett von Michael Schumacher, um an ein Foto zum Zustand der Formel-1-Legende nach seinem Skiunfall zu kommen. Nicht der erste Paparazzi-Skandal der Neuzeit - die krassesten hier im Überblick.

Seit seinem schweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 im französischen Méribel ist das mediale Interesse am Schicksal von Michael Schumacher ungebrochen. Fans des Formel-1-Idols gieren nach Informationen rund um den aktuellen Zustand des inzwischen aus dem Koma erwachten und nach Lausanne zur Reha verlegten Michael Schumacher.

News zum aktuellen Gesundheitszustand von Michael Schumacher

Welche Fortschritte Michael Schumacher derzeit bei der Reha in Lausanne macht, kann nur vermutet werden. Offizielle Statements gibt es von Schumi-Managerin Sabine Kehm nicht - schließlich wolle man Schumi eine ungestörte Rehabilitation ermöglichen. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Spekulationen zu Michael Schumachers aktuellem Gesundheitszustand.

Paparazzi gieren nach erstem Bild von Michael Schumacher nach Skiunfall - siebenstelligen Betrag wert

Doch während Schumis Familie und mit ihr Managerin Sabine Kehm ihrer strengen Informationspolitik treu bleiben, belagern Paparazzi das Krankenhaus, die Rehaklinik in Lausanne oder sogar das zu Hause von Corinna Schumacher und den Kindern Gina-Maria und Mick - ständig auf der Jagd nach einem ersten Schnappschuss der Formel-1-Legende. Laut einem Bericht von Welt Online schätzen Paparazzi den Wert des ersten Bildes von Michael Schumacher nach seinem Skiunfall auf einen siebenstelligen Betrag. Die Bitten der Familie, Abstand zu nehmen und Schumi die Ruhe zu geben, die er momentan braucht, werden unterdessen ignoriert.

Paparazzi-Attacken auf Schumi nach Unfall: Priester, vermeintlicher Vater , «obskure Gestalten»

Unvergessen ist die Paparazzi-Attacke eines dreisten Duos, welches sich im April in die Uniklinik Grenoble an Schumis Krankenbett geschlichen hatte, um heimlich Fotos zu machen. Es handelte sich vermutlich um Angehörige von anderen Patienten, die ihre Chance auf einen Schumi-Schnappschuss witterten. Doch wie Schumi-Managerin Kehm im April bei Günther Jauch verriet, war dies lange nicht der erste Paparazzi-Skandal in Grenoble: «Am Anfang gab es einen Fall, dass sich jemand als Michaels Vater ausgegeben hat, um auf die Intensivstation vorzudringen.»

Zudem versuchte ein als Priester verkleideter Eindringling im Dezember ein Foto von Schumi zu schießen. Ob Familie Schumacher in diesem Fall auf eine Anzeige verzichtet hat, ist nicht bekannt. Dank des guten Sicherheitspersonals ist es bisher jedoch nicht gelungen, den siebenfachen Formel-1-Weltmeister nach seinem Unfall zu fotografieren.

Paparazzi-Attacke auf Michael Schumacher bei weitem kein Einzelfall

Doch kein Promi, seien es Schauspieler, Sportler, Musiker oder andere Stars, ist vor Paparazzi-Angriffen gefeit. Denn wer ein Leben in der Öffentlichkeit gewählt hat, wird gern auf Schritt und Tritt von den Fotografen verfolgt. Wir kennen drei brisante Paparazzi-Skandale.

Bismarck, Lady Di und Maggie Gyllenhaal: Sie alle fielen den perfiden Mittelchen der Paparazzi zum Opfer. (Foto) Suche
Bismarck, Lady Di und Maggie Gyllenhaal: Sie alle fielen den perfiden Mittelchen der Paparazzi zum Opfer. Bild: news.de-Fotomontage/ dpa

Paparazzi-Skandal 1: Bismarck auf dem Sterbebett - das erste Paparazzi-Bild

Das wohl erste Paparazzi-Bild der Geschichte wurde 1898 aufgenommen. Es zeigt niemand geringeren als den ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Hamburger Fotografen Willy Wilcke und Max Priester hatten sich unbefugt Zugang zum Sterbezimmer von Bismarck verschafft und diesen kurz nach seinem Ableben fotografiert. Ein Interessent bot ihnen schließlich 30.000 Mark (nach heutigem Wert etwa 200.000 Euro). Wenige Tage später wurden Wilcke und Priester jedoch festgenommen und ihr Foto beschlagnahmt. Für das deutsche Kaiserreich ein Presse-Skandal sondergleichen.

«Seine Zukunft sieht weiterhin eher düster aus»
Internationale Pressestimmen zu Schumachers Erwachen
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  • BULGARIEN:


    Standart: «Ein Wunder! Schumi wachte auf!»

  • 24 Tschassa: «Michael Schumacher macht die Augen auf und atmet selbstständig»

  • FRANKREICH:


    L'Équipe: «Michael Schumacher kommt von weit her. Und der Weg, der bei der Rehabilitation noch vor ihm liegt, wird lang sein. Aber die Verlegung von Grenoble nach Lausanne ist ein Zeichen der Hoffnung.»

  • Le Figaro: «Der neue Kampf des Michael Schumacher. Auch wenn der frühere Rennfahrer aus dem Koma aufgewacht ist - seine Zukunft sieht weiterhin eher düster aus.»

  • Le Parisien: «Die Ungewissheit bleibt groß.»

  • ENGLAND:


    Times: «Schumacher «kann wieder hören», nachdem er aus dem Koma erwacht ist - Beginn einer langen, schweren Reise»

  • Daily Mirror: «Schu zurück von den Toten - Formel-1-Legende Michael Schumacher ist aus dem Koma erwacht und in einer Reha-Einrichtung. Er hat jetzt eine «lange Reha-Phase» vor sich.»

  • Independent: Die Rehabilitation des Formel-1-Champions wird näher am Zuhause der Familie fortgesetzt, aber Ärzte senken die Erwartungen.»

  • ITALIEN:


    Gazzetta dello Sport: «Good News: Schumacher nicht mehr im Koma. Verlässt das Hospital von Grenoble.»

  • La Repubblica: «Schumi - die Hoffnung kehrt zurück. Im Krankenhaus von Lausanne wird die Reha beginnen. Seine Familie ist bei ihm in einem eigens eingerichteten Bereich, der die Privacy schützen soll.»

  • La Stampa: «Fünf TV-Sendewagen, zwei Dutzend Neugierige, kein Fan. Vor dem Hospital von Lausanne bringt der Krankenhausaufenthalt Michael Schmachers kaum die alltägliche Routine durcheinander.»

  • Corriere della Sera: «Schumacher öffnet die Augen. Ist aus dem Koma erwacht, nach 169 Tagen, also fast sechs Monaten. Eine äußerst lange Zeit, die der siebenfache F1-Weltmeister in Intensivtherapie in Grenoble verbrachte.»

  • NIEDERLANDE:


    nrc.next: «Die 9 Leben von Michael Schumacher (...) Wie es ihm wirklich geht, ist nicht bekannt. Aber bekannt ist, dass aufgeben nie - nie! - eine Option für den siebenfachen Weltmeister war.»

  • De Volkskrant: «Die Frage ist, ob der Medienzirkus diesmal seine Zelte vor dem Universitätskrankenhaus in Lausanne aufschlagen wird. Gestern war es noch relativ ruhig. Vielleicht bleibt die Medienaufmerksamkeit in der nächsten Zeit vor allem auf die Fußball-WM in Brasilien und danach die Tour de France gerichtet.»

  • SPANIEN:


    El País: «Schumacher kommt seinem Zuhause ein Stück näher.»

  • El Periódico: «Man weiß nur, dass Schumacher aus dem Koma aufgewacht ist und das Krankenhaus verlassen hat. Ansonsten hüllt seine Sprecherin sich in Schweigen. Sie sagt nichts dazu, wie stark das Gehirn geschädigt ist oder in welchem Maße der Ex-Rennfahrer bei Bewusstsein ist und sich bewegen kann.»

  • Marca: «Der Kampf des Michael Schumacher geht weiter. Bisher war es in seinem Leben mit voller Geschwindigkeit vorangegangen. Nun wird er nur langsam Schritt für Schritt Fortschritte machen.»

  • As: «Eine Rückkehr ins Leben: Nach seinem Sturz kämpfte Schumacher darum, am Leben zu bleiben. Nun beginnt für ihn ein neuer Kampf. Er will möglichst viel von dem zurückerlangen, was er einmal war.»

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    Paparazzi-Skandal 2: Lady Di rast verfolgt von Paparazzi in den Tod

    Der wohl größte Paparazzi-Skandal des 20. Jahrhunderts war der Todes-Crash von Prinzessin Diana und ihrem Freund Dodi Al-Fayed in Paris. Fotografen hatten das Auto des Liebespaares mit hoher Geschwindigkeit verfolgt. Kurz darauf raste der Mercedes-Benz gegen einen Tunnelpfeiler der Alma-Unterführung nahe der Alma-Brücke. Lady Di, ihr Freund und der Fahrer Henri Paul starben. Al-Fayeds Leibwächter Trevor Rees-Jones überlebte mit schweren Verletzungen im Gesicht. Die Schuld der Paparazzi an dem Horror-Crash ist umstritten. Fraglich ist auch, ob der Unfall hätte verhindert werden können, hätten Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed den Paparazzi zumindest einen Schnappschuss gewährt.

    Paparazzi-Skandal 3: Feueralarm für ein Foto von Maggie Gyllenhaals Tochter

    Hollywood-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal weiß nur zu gut, zu welch miesen Tricks Paparazzi greifen, um ein gutes Foto zu schießen. 2006 kurz nach der Geburt ihrer Tochter Ramona bekam Gyllenhaal dies am eigenen Leib zu spüren. Die «Dark Knight»-Schauspielerin hatte sich geweigert, Fotos von ihrer Tochter an ein Magazin zu verkaufen. Um dennoch ein Bild von Ramona zu kriegen, taten die Paparazzi folgendes: «Die Paparazzi waren einfach schrecklich zu uns. Ich meine, sie haben die Feuerwehr angerufen und ihnen gesagt, es gebe einen Brand in unserem kleinen, winzigen Gebäude im West Village – damit wir nach draussen kommen mit einem fünf Tage alten Baby», so Gyllenhaal in einem späteren Interview mit der US-Zeitung San Francisco Gate.

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    loc/news.de

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