Michael Schumacher ist wach. Die Nachricht am Montag weckt hoffnungsvolle Bilder von einem lachenden, laufenden, von einem lebendigen Schumi. Doch Koma-Experte Gary Hartstein ist der Ansicht: Die gute Nachricht ist gar keine aktuelle News - und auch nicht gut.
Schumi aufgewacht: Reha in Lausanne
Michael Schumacher ist nach dem Koma auf dem Weg zurück ins Leben. Schumi ist wach, wird nun im Chuv, der Universitätsklinik in Lausanne, behandelt, nur 44 Kilometer von seinem Zuhause am Genfer See entfernt. Die Nachrichten, mit denen Managerin Sabine Kehm Schumi-Fans nach Monaten ohne aktuelle News überraschte, wecken Hoffnungen und Illusionen:
Internationale Pressestimmen zu Schumachers Erwachen
F-1-Arzt Hartstein: Es gibt keine Schumi-News!
Doch der Mann, der kürzlich behauptete, es werde keine positiven Schumi-News mehr geben, bleibt auch jetzt extrem skeptisch. Neurologe Gary Hartstein, ehemaliger Formel-1-Arzt und Koma Experte, schreibt in seinem Blog über Michael Schumacher:
«Nun wird uns erzählt, mit einem Anflug von Triumpf, Michael liege nicht länger im Koma. Dies ist keine Neuigkeit!» Denn, erklärt Hartstein, der Moment im April, in dem Sabine Kehm erklärt habe, Michael Schumacher habe wache Momente und sei gelegentlich bei Bewusstsein, habe bereits das Ende des Komas bedeutet. Sein Zustand seitdem wird im medizinischen Fachjargon als Minimaler Bewusstseinszustand bezeichnet - laut Hartstein genau der Zustand, in dem sich Schumi den Worten Sabine Kehms zufolge auch aktuell befindet.
Michael Schumacher im Koma
Nach seinem Skiunfall in Maribél wurde Michael Schumacher in ein künstliches Koma versetzt. Fünf Wochen später leiteten die Ärzte auf der Intensivstation im Klinikum Grenoble die Aufwachphase ein. Mitte April dann die Meldung von Managerin Sabine Kehm: Schumi hat geblinzelt! Er hat Momente des Bewusstseins und Momente der Wachheit. Dann gab es zwei Monate lang keine Neuigkeiten.
Hartstein: Keine Genesung - News zu Schumacher sollen falschen Eindruck erzeugen!
Hartstein bezeichnet die Interpretationen, die derzeit um Michael Schumachers Aufwachen aus dem Koma kursieren, als «höchst zynischen Sprachgebrauch», der einen falschen Eindruck erzeugen solle. Er glaubt angesichts der aktuellen Informationen nicht daran, dass sich irgendetwas an dem Minimalen Bewusstseinszustand geändert hat, den Schumi-Managerin Sabine Kehm bereits im April sehr akkurat beschrieb.
«Wäre davon die Rede, dass er in die Reha geht, dass er Probleme damit hat, sich zu artikulieren und hart daran arbeitet. Oder dass er laufen lernen muss, lesen, schreiben etc. Aber nein, uns wird gesagt, was wir bereits wissen.»
Gary Hartstein bleibt bei seiner pessimistischen Prognose: Keine guten News
Gary Hartstein sieht sich durch die aktuellen Entwicklungen um Michael Schumachers Gesundheit nicht veranlasst, seine Prognose zu ändern: Es wird keine guten Nachrichten mehr über Schumi geben. «Dies alles hinterlässt mir einen sehr schlechten Nachgeschmack. Und viel Platz für Traurigkeit für Michaels Familie. Und für euch, seine Fans», beschließt er seinen Blog-Eintrag.
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iwi/news.de
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