Verstopfte Rußfilter bedeuten Leistungsverlust und Reparaturkosten. Vor allem nachgerüstete Reinigungssysteme sind anfällig. Denn oft sind sie nicht für den Kurzstreckenverkehr geeignet. Ottomotoren hingegen weisen keine Unregelmäßigkeiten auf.
"Vor allem, wenn das Auto überwiegend im Stadt- und Kurzstreckenverkehr benutzt wird, kann der Rußpartikelfilter verstopfen", schildert Hans-Werner Wormer, Kfz-Fachmann beim TÜV Süd in München, seine Erfahrungen. Woran Sie erkennen, ob der Partikelfilter dicht ist, lesen Sie hier.
Symptome für Verstopfung des Rußpartikelfilters
Warum Partikelfilter verstopfen, erläutert Michael Ebert, Experte für Abgasnachbehandlungssysteme bei TÜV Süd Automotive: "Zunächst muss zwischen geregelten und ungeregelten Systemen unterschieden werden." Bei den ungeregelten, meist nachgerüsteten Filtern, gibt es keinerlei Warnsignale. Spürbar wird eine volle Beladung allenfalls durch Leistungsverlust. Allerdings ist unter Fachleuten umstritten, ob sich Nachrüstfilter überhaupt zusetzen, denn sie funktionieren angeblich bereits bei 200 Grad, so dass es nicht zur Bildung des Filterkuchens kommt. So zumindest argumentieren einige Anbieter.
Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass jegliche Nachrüstlösung nicht die Filterwirkung eines geregelten Systems besitzt. Im Klartext: Die vermeintlich unproblematischere Lösung wird andererseits mit einer schlechteren Filterleistung bezahlt.
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Was passiert, wenn der Dieselpartikelfilter voll ist?
Im Fahrbetrieb setzen sich zunächst die Poren des Partikelfilters zu. Dann wächst eine Rußschicht auf der Oberfläche des Filters. Der sogenannte Filterkuchen entsteht. Dieser wird bei der Regeneration verbrannt und es erfolgt eine Reinigung des Partikelfilters. "Dabei handelt es sich um einen Vorgang, der bei geregelten Systemen über die Motorsteuerung eingeleitet wird und der vom Fahrer unbemerkt abläuft", erläutert ADAC-Mann Maximilian Maurer die Feinheiten der Technik.
Allerdings wird aber für diese Regeneration eine Temperatur von 500 bis 600 Grad im Abgassystem benötigt. Im Stadtverkehr kommen Dieselfahrzeuge jedoch lediglich auf rund 200 Grad. Die Folge: Die Regeneration findet nicht statt. Der Dieselpartikelfilter verstopft. Durch den dann entstehenden Abgasgegendruck kommt es zu Leistungsverlust.
TÜV-Fachleute sprechen von einer überwiegenden Nutzung eines Autos im Stadtverkehr, wenn ungefähr 200 Kilometer hintereinander im städtischen Bereich gefahren werden. Bei Versuchen auf dem Prüfstand hat sich gezeigt, dass ab diesem Zeitpunkt die Filter häufig beladen sind und eine Regeneration eingeleitet wird. Anzeichen dafür, dass der Filter voll ist, gibt es nur bedingt.
Die Wiederauffrischung hat je nach Herstellervorschrift in der Werkstatt zu erfolgen oder durch ein vorgeschriebenes Fahrprofil. In jedem Fall sollten sich Fahrer von Diesel-Pkw idealerweise schon nach dem Kauf des Fahrzeugs in der Betriebsanleitung das Kapitel Partikelfilter genau anschauen.
Partikelfilter freifahren auf Autobahnen und Landstraßen
Grundsätzlich hilft bei Fahrzeugen, die überwiegend im Stadtverkehr bewegt werden, das Freifahren auf Autobahnen oder Landstraßen. "Für das Freifahren sollte man unbedingt die Hinweise der Hersteller in der Betriebsanleitung beachten und nicht irgendeinem Tipp aus dem Freundeskreis folgen", legt TÜV-Fachmann Ebert Diesel-Fahrern ans Herz.
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Manche Hersteller schreiben aber auch das Aufsuchen einer Werkstatt vor mit anschließendem Rücksetzen des Fehlerspeichers. Aus dem Reich der Automärchen stammt die Empfehlung, mal mit ordentlich Vollgas über die Autobahn zu brettern. Wenn Freifahren, dann empfiehlt es sich, das Fahrzeug im mittleren Drehzahlbereich über Landstraße oder Autobahn zu bewegen.Für eine Reinigung des dpf müssen Sie also nur mal eine längere Strecke entspannt fahren und für die Kurzstrecken in der Innenstadt, öfter mal auf das Fahrrad umsteigen.
Kann man mit verstopftem Dieselpartikelfilter fahren?
Schäden des Motors durch häufiges Zusetzen des Filters sind normalerweise nicht zu befürchten. "Solange jedoch nicht über längere Zeiträume und regelmäßig mit verstopften Filtern gefahren wird, sollte nichts passieren", beruhigt TÜV-Fachmann Wormer.
Bei Katalysatoren von Ottomotoren tritt das Problem nicht auf. Eine Verstopfung kann nur entstehen, wenn durch Schäden an der Gemischaufbereitung der Monolith des Katalysators aufgrund zu hoher Temperaturen oder durch mechanische Schäden zerstört wird und so den Abgas-Durchfluss behindern würde.
sgo/voc/kns/news.de/pi