Taiwan - Mittelstarkes Erdbeben am 20.01.2025: Das wissen wir aktuell über das Beben der Stufe 5,1

Ein Erdbeben der Stufe 5,1 hat sich aktuell bei Taiwan ereignet. Solche Beben kommen plötzlich und entfachen eine enorme Zerstörungskraft. Hier auf news.de erfahren Sie alle Details zum Ereignis.

Erstellt von Saskia Thieme - Uhr

Die zerstörerische Kraft der Natur: Erdbeben hinterlässt Spuren der Verwüstung. (Foto) Suche
Die zerstörerische Kraft der Natur: Erdbeben hinterlässt Spuren der Verwüstung. Bild: Adobe Stock / NigelSpiers

Am Montag, den 20.01.2025 ereignete sich auf Taiwan ein Erdbeben der Stärke 5,1 auf der Richter-Skala. Doch was bedeutet diese Einordnung eigentlich und durch welche Werte lässt sich das Ereignis noch genauer einordnen?

Was wissen wir aktuell über das Erdbeben?

Das Erdbeben hat sich um 17:26 Uhr ereignet. Im näheren Umfeld des Bebens befinden sich die Städte Yujing, Danei in Tainan, Shanshang, Nanxi und Nanhua.

  • Yujing: 4 km entfernt vom Epizentrum, 12944 Einwohner
  • Danei in Tainan: 4 km entfernt vom Epizentrum, 8660 Einwohner
  • Shanshang: 7 km entfernt vom Epizentrum, 6970 Einwohner
  • Nanxi: 9 km entfernt vom Epizentrum, 8601 Einwohner
  • Nanhua: 10 km entfernt vom Epizentrum, 7891 Einwohner

Auf der Richter-Skala wird das Beben auf der Stufe 5,1 eingeordnet. Ein Erdbeben dieser Stärke wird von den meisten Menschen wahrgenommen und kann dazu führen, dass viele Schlafende aufwachen. Es kann dazu kommen, dass Geschirr und Fensterscheiben zerspringen und instabile Objekte umfallen. Bäume schwanken und Türen und Fenster können sich öffnen und schließen.
Neben dieser Skala gibt es jedoch noch andere Details, die bei der Bewertung des Naturereignisses aufschlussreich sein können. Der Eruptionsursprung des Erdbebens ist zum Beispiel wichtig für die Einschätzung der Schwere des Bebens. Bei diesem Ereignis konnte die Tiefe jedoch nicht ermittelt werden. Auswirkungen hat dieser Wert unter anderem auch auf die Intensitätswerte des Erdbebens, die zwar von Ort zu Ort aufgrund verschiedener weiterer Faktoren unterschiedlich ist, aber dennoch als Maximum erfasst werden kann. Unterschieden wird hierbei in eine erfahrene und eine geschätzte Intensität. Während erstere durch konkret gemeldete Werte erfasst wird, handelt es sich bei zweiterer um die mit Messinstrumenten geschätzte Intensität. Die Werte selbst orientieren sich dabei ebenso an der Richter-Skala. Für das vorliegende Ereignis wurde als erfahrene Intensität ein Maximum von 4,6 und für die geschätzte Intensität leider kein Wert gemeldet.

Wie präzise sind diese Angaben zum Erdbeben?

Die Gesamtzahl der Messstationen gibt einen Hinweis auf die Präzision der Messungen. Da bei diesem Beben die Zahl durchschnittlich ist, können die aktuellen Erkenntnisse über das Beben im Verhältnis zu anderen Messungen zunächst als durchschnittlich präzise eingestuft werden. Ergänzt wird die Beurteilung der Präzision durch den Abstand, den die benachbarten Stationen zueinander haben. Je kleiner dieser nämlich ist, desto zuverlässiger ist im Allgemeinen die berechnete horizontale Position des Erdbebens. Im vorliegenden Fall ist dieser Abstand relativ hoch, weshalb die Positionsbestimmung des Erdbebens als wenig zuverlässig eingeschätzt werden kann.

Schnell-Check: Die wichtigsten Details im Überblick

Details zum Erdbeben
Position:  Taiwan
Koordinaten: Breite = 23.1189° und Länge = 120.4299°
Orte im Umkreis von 100 Kilometern: Yujing, Danei in Tainan, Shanshang, Nanxi, Nanhua
Magnitude: 5,1
Präzision: durchschnittlich präzise
Zuverlässigkeit: wenig zuverlässig
Tiefe: keine Angabe
Erfahrene Intensität: 4,6
Geschätzte Intensität: keine Angabe
Zeitpunkt der Meldung: 20.01.2025 - 17:26 Uhr

Was bedeutet die Richter-Skala bei einem Erdbeben?

In den 1930er Jahren hat der Seismologe Charles Francis Richter die Weichen für die heute weltweit genutzte Richter-Skala gelegt. Sie ermöglicht Aussagen über die Stärke von Erd- und Seebeben durch die Verwendung der Magnitude – einem Begriff, der aus dem Lateinischen "magnitudo" (Größe) stammt. Um diese zu bestimmen, braucht man ein Seismogramm, dass sehr präzise die Bodenbewegungen aufzeichnen kann. Der maximale Ausschlag des Messgeräts – die Amplitude – wird mit der Entfernung zwischen Messstation und Erdbebenherd kombiniert und so erhält man die Magnitude des Bebens. Damit die Ausschläge auf dem Seismogramm besser lesbar und einheitlich bestimmbar sind, hat der Seismologe eine logarithmische Skala entwickelt. Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7 ist somit zehnmal stärker als eines der Stärke 6, 100 Mal stärker als eines der Stärke 5 und 1.000 Mal stärker als eines der Stärke 4.

Erdbebenmagnituden auf einen Blick: Die Richter-Skala

Richter-MagnitudenEinteilung der Erdbeben-StärkeErdbebenauswirkungenHäufigkeit der Ereignisse weltweit
<2,0 Mikro Mikro-Erdbeben, nicht spürbar 8000 x pro Tag (ab Magnitude 1,0)
2,0 bis 3,0 extrem leicht generell nicht spürbar, jedoch gemessen 1500 x pro Tag
3,0 bis 4,0 sehr leicht oft spürbar, sehr selten Schäden 135 x pro Tag
4,0 bis 5,0 leicht Zimmergegenstände bewegen sich sichtbar, Erschütterungsgeräusche, meist keine Schäden 35 x pro Tag
5,0 bis 6,0 mittelstark ernste Schäden bei anfälligen Gebäuden, keine bis leichte Schäden bei robusten Gebäuden 4,5 x pro Tag, 1600 x im Jahr
6,0 bis 7,0 stark Zerstörung im Umkreis bis zu 70 km 130 x pro Jahr
7,0 bis 8,0 groß Zerstörung über weite Gebiete 13 x pro Jahr
8,0 bis 9,0 sehr groß Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern 0,9 x pro Jahr
9,0 bis 10,0 extrem groß Zerstörung von Bereichen von tausend Kilometern 4 x in 122 Jahren (1952/60/64, 2011)
über 10 globale Katastrophe noch nie registriert, vermutlich Beben der Stärke 11 vor 66 Millionen Jahren, ausgelöst durch Asteroideneinschlag im Yucatán 1 x in 66 Mio. Jahren

Bevor die Richter-Skala eingeführt wurde, verwendete man zum Messen von Erdbeben andere Skalen, auf die sich die Richter-Werte nicht gut übertragen lassen, weshalb damit auch Erdbeben, die vor ihrer Einführung gemessen wurden, nicht übertragen werden können. Seit Beginn der Messungen mit dieser Skala gab es jedoch immerhin schon fünf dokumentierte Erdbeben, die die Stärke 9 oder höher erreichten. Diese ereigneten sich in Russland (1952), Chile (1960), Alaska (1964), Indonesien (2004) und Japan (2011).

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des U.S. Geological Survey (USGS) generiert. Datenupdates gibt es täglich (zuletzt: 20.01.2025 - 22:48 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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