In Zermatt (Schweiz) in der Region Visp wurde am Donnerstag, den 12.12.2024 ein leichtes Erdbeben der Stärke 2,38 erfasst. Solche Beben kommen in der Region häufiger vor. Aber wie gefährlich können sie für Menschen und Häuser werden?
- Wo? Bei Zermatt (Visp, Valais/Wallis) in der Schweiz
- Wie stark? Magnitude von 2,38
- Wann? am 12.12.2024 gegen 04:31 Uhr
- Grund?: tektonisch
- In welcher Tiefe? 10 Kilometer
Aktuelles Erdbeben in der Region Visp
Natürliche Erdbeben sind in der Schweiz aufgrund der Nähe zur afrikanisch-eurasischen Plattengrenze keine Seltenheit. Regionen nahe dieser Grenze werden durch stärkere tektonische Aktivitäten öfter von Erdbeben erfasst. In Zermatt (Visp) bebte es am Donnerstag den 12.12.2024 mit einer Stärke von 2,38. Ein solches Beben wird nur von wenigen Personen als leichtes Schwanken wahrgenommen, etwa in höheren Stockwerken großer Gebäude. In der Regel treten keine Schäden auf. Unter der Stärke oder auch Magnitude eines Erdbebens versteht man dabei, wie stark die Schwingungen sind, die durch ein Beben erzeugt werden.
Zentrum des Erdbebens in 10 km Tiefe
Das Erdbeben in Zermatt wurde in einer Tiefe von 10 Kilometern gemessen, wodurch es sich um ein flaches Beben (< 70 Kilometer) handelt. Solche flachen Beben werden vor allem durch die weniger tiefen Kontinentalplatten ausgelöst, weshalb man sie auch als kontinentale Beben bezeichnet. Diese können dabei eine größere Intensität haben und eine Gefahr für Menschen und Häuser werden, da sie näher an der Erdoberfläche sind. Somit können zum Beispiel Gebäude schneller erschüttert werden, wie beim schweren Erdbeben in Marokko im September 2023.
Wann war im Gebiet um Zermatt in der Schweiz das letzte Erdbeben?
In der Region um Zermatt wurden in den letzten zehn Jahren 173 Erdbeben gemessen. Zuletzt bebte es dort am 10.11.24 (Stärke 2,51), 08.09.24 (2,51) und am 04.06.24 (2,24). Allgemein sind natürliche Beben in der Schweiz nicht ungewöhnlich: Die gefährdetsten Gebiete in Europa befinden sich laut dem Helmholtz-Zentrum Potsdam in Griechenland, der Türkei und Italien, aber auch in der Schweiz und Österreich.
In der folgenden Tabelle sehen Sie einen Überblick über die stärksten Erdbeben in der Schweiz der letzten zehn Jahre:
Wann? | Wo? | Stärke |
---|---|---|
6. März 2017 | Linthal, Glarus | 4,6 |
4. Juni 2024 | Pragelpass, Glarus / Schwyz | 4,4 |
7. Januar 2017 | Château-d'Oex, Waadt | 4,3 |
22. März 2023 | Pruntrut, Jura | 4,3 |
25. Oktober 2020 | Elm, Glarus | 4,3 |
Quelle: Schweizerischer Erdbebendienst
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht darüber, welche Schäden durch die verschiedenen Erdbebenstärken möglich sind. Da die Magnitude wenig darüber aussagt, wie groß die Schäden an Häusern oder der Infrastruktur sein können, wird oft die "modifizierte Mercalliskala" hinzugezogen, welche Beben aufgrund ihrer Intensität in Schadensgruppen (I - XII) einteilt. Die Intensität gibt dabei das Ausmaß der Schäden an, die Erdbeben anrichten können.
Stufe auf der modifizierten Mercalliskala | Beschreibung | Stärke |
---|---|---|
I | Wird nur von technischen Instrumenten wahrgenommen. | ~ 1 - 1,6 |
II | Wird nur von wenigen Personen wahrgenommen, besonders in höheren Stockwerken. Manche Objekte können leicht wackeln. | ~ 1.7 - 2.2 |
III | Wird von einigen Personen wahrgenommen. Autos können vibrieren, als ob ein LKW vorbeifahren würde. | ~ 2.3 - 2.8 |
IV | Wird von vielen Personen wahrgenommen. Fenster, Geschirr oder Türen können wackeln. | ~ 2.9 - 3.4 |
V | Wird von den meisten Personen wahrgenommen. Geschirr oder Fenster können zerbrechen oder Putz von Hauswänden bröckeln. | ~ 3.5 - 4.1 |
VI | Wird von allen wahrgenommen. Kleinere Schäden an Häusern möglich, etwa einfallende Kamine. | ~ 4.2 - 4.6 |
VII | Deutliche Schäden an weniger stabilen Häusern möglich. | ~ 4.7 - 5.2 |
VIII | Schwere Gebäudeschäden wie einfallende Wände sind möglich. Sand und Schlamm wird aufgewirbelt. | ~ 5.3 - 5.9 |
IX | Gebäude können vom Fundament gehoben und unterirdische Rohre zerstört werden. Risse können sich in der Erde auftun. | ~ 6.0 - 6.5 |
X | Die meisten Gebäude werden beschädigt oder zerstört. Risse in der Erde und Erdrutsche treten auf. | ~ 6.6 - 7.1 |
XI | Nur wenige Gebäude und Brücken bleiben unzerstört. Große Erdkluften und schwere Erdrutsche entstehen. | ~ 7.2 - 7.7 |
XII | Ein Großteil der Infrastruktur wird völlig zerstört. Schwere Objekte werden durch die Luft geworfen. Wellen in der Erde sind zu erkennen. | ~ 7.8 und höher |
Quelle: Missouri Department of Natural Resources
Was tun im Falle eines schweren Erdbebens?
Wenn Sie deutlich ein Beben spüren, sollten Sie die folgenden Sicherheitsmaßnahmen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) befolgen:
- Bleiben Sie im Gebäude. Sie können durch herabfallende Gegenstände verletzt werden
- Halten Sie sich von Fenstern und Glastüren fern. Glassplitter können Sie verletzen
- Suchen Sie Schutz beispielsweise unter einem Türrahmen oder einem Tisch
- Meiden Sie Fahrstühle
- Wenn Sie sich im Freien befinden, meiden Sie die Nähe von Bauwerken
Quelle: BBK
Nach einem Erdbeben kann es zu Nachbeben kommen. Das BBK empfiehlt hier, Gebäude, die bereits Schäden aufweisen, schnellstens zu verlassen. Wenn durch das Beben Menschen verletzt, verschüttet oder anders geschädigt wurden, sollte Erste Hilfe geleistet und der Notruf verständigt werden. Bei Schäden an Gebäuden ist außerdem die Feuerwehr zu verständigen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des deutschen Geodatendienstes für Erdbeben (GERSEIS) der Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe (BGR) generiert und wird datengetrieben aktualisiert. GERSEIS-Daten werden automatisch erstellt und könnnen nachträglich angepasst werden, weshalb leichte Diskrepanzen bei der Erdbebenstärke oder dem genauen Standort auftreten können. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
alx/roj/news.de
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