Ein Seebeben der Stufe 5,5 hat sich aktuell 91 km südsüdwestlich von Alo, Wallis und Futuna ereignet. Solche Beben ereignen sich plötzlich und richten massive Schäden an. Hier auf news.de erfahren Sie alles zum Ereignis.
Am Donnerstag, den 12.12.2024 ereignete sich ein Seebeben der Stärke 5,5 auf der Richter-Skala. Doch was bedeutet diese Einordnung eigentlich und durch welche Werte lässt sich das Ereignis noch genauer einordnen?
Wallis und Futuna: Mittelstarkes Seebeben!
Das Beben hat sich um 02:51 Uhr im Meer, 91 km südsüdwestlich von Alo, Wallis und Futuna ereignet. Im näheren Umfeld des Bebens befinden sich die Städte Leava, Alofitai, Kolia und Vele.
- Leava: 91 km entfernt vom Epizentrum, 322 Einwohner
- Alofitai: 92 km entfernt vom Epizentrum, 1 Einwohner
- Kolia: 92 km entfernt vom Epizentrum, 437 Einwohner
- Vele: 93 km entfernt vom Epizentrum, 209 Einwohner
Auf der Richter-Skala wird das Beben auf der Stufe 5,5 eingeordnet. Neben dieser Skala gibt es jedoch noch andere Details, die bei der Bewertung des Naturereignisses aufschlussreich sein können. Die Tiefe, in der das Seebeben zu brechen beginnt, ist beispielsweise wichtig für die Einschätzung der Schwere des Bebens. Bei diesem Ereignis konnte die Tiefe jedoch nicht ermittelt werden. Auswirkungen hat dieser Wert unter anderem auch auf die Intensitätswerte des Seebebens, die zwar von Ort zu Ort aufgrund verschiedener weiterer Faktoren unterschiedlich ist, aber dennoch als Maximum erfasst werden kann. Unterschieden wird hierbei in eine erfahrene und eine geschätzte Intensität. Während erstere durch konkret gemeldete Werte erfasst wird, handelt es sich bei zweiterer um die mit Messinstrumenten geschätzte Intensität. Die Werte selbst orientieren sich dabei ebenso an der Richter-Skala. Für das vorliegende Ereignis wurde leider kein Wert, aber als geschätzte Intensität ein Maximum von 2,893 gemeldet.
Wie präzise sind diese Angaben zum Seebeben bei Wallis und Futuna?
Die Gesamtzahl der seismischen Stationen, die zur Bestimmung des Erdbebenorts verwendet wurden, gibt einen Hinweis auf die Präzision der Messungen. Bei diesem Beben ist die Zahl relativ hoch, wodurch die aktuellen Erkenntnisse über das Beben im Verhältnis zu anderen Messungen zunächst als sehr präzise eingestuft werden können. Ergänzt wird die Beurteilung der Präzision durch den Abstand, den die benachbarten Stationen zueinander haben. Je kleiner dieser nämlich ist, desto zuverlässiger ist im Allgemeinen die berechnete horizontale Position des Erdbebens. Im vorliegenden Fall ist dieser Abstand durchschnittlich, weshalb die Positionsbestimmung des Erdbebens als durchschnittlich zuverlässig eingeschätzt werden kann.
Schnell-Check: Die wichtigsten Details im Überblick
Seebeben: Wallis und Futuna | |
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Position: | 91 km südsüdwestlich von Alo, Wallis und Futuna |
Koordinaten: | Breite = -15.0712° und Länge = -178.4346° |
Orte im Umkreis von 100 Kilometern: | Leava, Alofitai, Kolia, Vele |
Magnitude: | 5,5 |
Präzision: | sehr präzise |
Zuverlässigkeit: | durchschnittlich zuverlässig |
Tiefe: | keine Angabe |
Erfahrene Intensität: | keine Angabe |
Geschätzte Intensität: | 2,893 |
Zeitpunkt der Meldung: | 12.12.2024 - 02:51 Uhr |
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Was sagt die Richter-Skala über ein Seebeben aus?
In den 1930er Jahren hat der Seismologe Charles Francis Richter die Weichen für die heute weltweit genutzte Richter-Skala gelegt. Sie ermöglicht Aussagen über die Stärke von Erd- und Seebeben durch die Verwendung der Magnitude – einem Begriff, der aus dem Lateinischen "magnitudo" (Größe) stammt. Um die Magnitude eines Erdbebens zu bestimmen, wird die Erschütterung mithilfe eines Seismometers gemessen. Dazu ist es notwendig, die Entfernung zwischen der Messstation und dem Erdbebenherd zu kennen. Aus der grafischen Darstellung des Seismometers - dem Seismogramm - wird die größte Bodenbewegung, der maximale Ausschlag (Amplitude), abgelesen. Diese Amplitude in Kombination mit der Entfernung ergibt die Magnitude. Um die Ausschläge auf dem Seismogramm leichter lesbar zu machen, hat Richter eine logarithmische Skala eingeführt. Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7 ist somit zehnmal stärker als eines der Stärke 6, 100 Mal stärker als eines der Stärke 5 und 1.000 Mal stärker als eines der Stärke 4.
Das sind die Erdbeben-Stufen auf der Richter-Skala
Richter-Magnituden | Einteilung der Erdbeben-Stärke | Erdbebenauswirkungen | Häufigkeit der Ereignisse weltweit |
---|---|---|---|
<2,0 | Mikro | Mikro-Erdbeben, nicht spürbar | 8000 x pro Tag (ab Magnitude 1,0) |
2,0 bis 3,0 | extrem leicht | generell nicht spürbar, jedoch gemessen | 1500 x pro Tag |
3,0 bis 4,0 | sehr leicht | oft spürbar, sehr selten Schäden | 135 x pro Tag |
4,0 bis 5,0 | leicht | Zimmergegenstände bewegen sich sichtbar, Erschütterungsgeräusche, meist keine Schäden | 35 x pro Tag |
5,0 bis 6,0 | mittelstark | ernste Schäden bei anfälligen Gebäuden, keine bis leichte Schäden bei robusten Gebäuden | 4,5 x pro Tag, 1600 x im Jahr |
6,0 bis 7,0 | stark | Zerstörung im Umkreis bis zu 70 km | 130 x pro Jahr |
7,0 bis 8,0 | groß | Zerstörung über weite Gebiete | 13 x pro Jahr |
8,0 bis 9,0 | sehr groß | Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern | 0,9 x pro Jahr |
9,0 bis 10,0 | extrem groß | Zerstörung von Bereichen von tausend Kilometern | 4 x in 122 Jahren (1952/60/64, 2011) |
über 10 | globale Katastrophe | noch nie registriert, vermutlich Beben der Stärke 11 vor 66 Millionen Jahren, ausgelöst durch Asteroideneinschlag im Yucatán | 1 x in 66 Mio. Jahren |
Bevor die Richter-Skala eingeführt wurde, verwendete man zum Messen von Erdbeben andere Skalen, auf die sich die Richter-Werte nicht gut übertragen lassen, weshalb damit auch Erdbeben, die vorher gemessen wurden, nicht übertragen werden können. Seit Beginn der Messungen mit dieser Skala gab es jedoch immerhin schon fünf dokumentierte Erdbeben, die die Stärke 9 oder höher erreichten. Diese ereigneten sich in Russland (1952), Chile (1960), Alaska (1964), Indonesien (2004) und Japan (2011).
Die Mehrheit der Erdbeben resultiert aus der Verschiebung der Erdplatten. Die Erdkruste ist in mehrere große Platten unterteilt, die auf der halbflüssigen Asthenosphäre schwimmen. Wenn diese Platten aneinander vorbeigleiten, aufeinandertreffen oder sich voneinander entfernen, treten Spannungen auf. Bei Überschreiten einer gewissen Grenze brechen die Gesteinsschichten entlang von Verwerfungen oder Bruchlinien, was zur Entstehung eines Erdbebens führt. Diese Art von Erdbeben wird als tektonisches Erdbeben bezeichnet.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des U.S. Geological Survey (USGS) generiert. Datenupdates gibt es täglich (zuletzt: 12.12.2024 - 15:24 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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