Erstellt von Saskia Thieme - Uhr

Bei Tonga - Mittelstarkes Seebeben am 08.12.2024: Das ist die aktuelle Lage zum Beben der Stufe 5,4

Erdbeben sind natürliche Erschütterungen der Erdoberfläche, während sie in Meeresgebieten als Seebeben bezeichnet werden. Sie ereignen sich plötzlich und richten massive Schäden an. Aktuell hat sich 147 km ostnordöstlich von 'Ohonua, Tonga ein Beben der Stufe 5,4 ereignet. Erfahren Sie alles zum Seebeben hier auf news.de!

Symbolbild: Ein Seebeben erschüttert eine Küstenstadt (Foto) Suche
Symbolbild: Ein Seebeben erschüttert eine Küstenstadt Bild: Adobe Stock / Oleksii Nykonchuk

Am Sonntag, den 08.12.2024 ereignete sich ein Seebeben der Stärke 5,4 auf der Richter-Skala. Doch was bedeutet diese Einordnung eigentlich und durch welche Werte lässt sich das Ereignis noch genauer einordnen?

Diese Details sind bekannt: Seebeben bei Tonga

Das Beben hat sich um 00:25 Uhr im Meer, 147 km ostnordöstlich von 'Ohonua, Tonga ereignet. Im näheren Umfeld des Bebens befinden sich folgende Städte:

  • Pangai: 154 km entfernt vom Epizentrum, 2000 Einwohner
  • Holopeka: 155 km entfernt vom Epizentrum
  • Kouloe: 156 km entfernt vom Epizentrum
  • Faleloa: 158 km entfernt vom Epizentrum, 380 Einwohner

Auf der Richter-Skala wird das Beben auf der Stufe 5,4 eingeordnet. Neben dieser Skala gibt es jedoch noch andere Details, die bei der Bewertung des Naturereignisses aufschlussreich sein können. Der Eruptionsursprung des Seebebens ist beispielsweise wichtig für die Einschätzung der Schwere des Bebens. Bei diesem Ereignis konnte die Tiefe jedoch nicht ermittelt werden. Auswirkungen hat dieser Wert unter anderem auch auf die Intensitätswerte des Seebebens, die zwar von Ort zu Ort aufgrund verschiedener weiterer Faktoren unterschiedlich ist, aber dennoch als Maximum erfasst werden kann. Unterschieden wird hierbei in eine erfahrene und eine geschätzte Intensität. Während erstere durch konkret gemeldete Werte erfasst wird, handelt es sich bei zweiterer um die mit Messinstrumenten geschätzte Intensität. Die Werte selbst orientieren sich dabei ebenso an der Richter-Skala. Für das vorliegende Ereignis wurde als erfahrene Intensität ein Maximum von 2,2 und als geschätzte Intensität ein Maximum von 3,366 gemeldet.

Wie zuverlässig sind diese Angaben zum Seebeben bei Tonga?

Je mehr Messstationen zur Bestimmung des Erdbebenorts verwendet wurden, desto präziser sind die Angaben zu einem Beben. Da bei diesem Beben die Zahl relativ niedrig ist, können die aktuellen Erkenntnisse über das Beben im Verhältnis zu anderen Messungen zunächst als wenig präzise eingestuft werden. Ergänzt wird die Beurteilung der Präzision durch den Abstand, den die benachbarten Stationen zueinander haben. Je kleiner dieser nämlich ist, desto zuverlässiger ist im Allgemeinen die berechnete horizontale Position des Erdbebens. Im vorliegenden Fall ist dieser Abstand relativ hoch, weshalb die Positionsbestimmung des Erdbebens als wenig zuverlässig eingeschätzt werden kann.

Schnell-Check: Die wichtigsten Details im Überblick

Seebeben: Tonga
Position:147 km ostnordöstlich von 'Ohonua, Tonga
Koordinaten:Breite = -20.9882° und Länge = -173.5838°
Orte im Umkreis von 100 Kilometern:Pangai, Holopeka, Kouloe, Faleloa
Magnitude:5,4
Präzision:wenig präzise
Zuverlässigkeit:wenig zuverlässig
Tiefe:keine Angabe
Erfahrene Intensität:2,2
Geschätzte Intensität:3,366
Zeitpunkt der Meldung:08.12.2024 - 00:25 Uhr

***Auch interessant:

Wladimir Putin in Angst: Mysteriöser "August-Fluch"! Steht Russland vor nächster Katastrophe?
Kurilen-Inseln - Starkes Seebeben am 08.12.2024: Das ist bekannt über das Beben der Stufe 6***

Richter-Skala für Seebeben: Wie lassen sich daran Gefahren einschätzen?

Die Richter-Skala, die von dem US-amerikanischen Seismologen Charles Francis Richter in den 1930er Jahren entwickelt und eingeführt wurde, ermöglicht Aussagen über die Stärke von Erd- und Seebeben durch die Verwendung der Magnitude, einem Begriff, der aus dem Lateinischen "magnitudo" (Größe) stammt. Um die Magnitude eines Erdbebens zu bestimmen, wird die Erschütterung mithilfe eines Seismometers gemessen. Dazu ist es notwendig, die Entfernung zwischen der Messstation und dem Erdbebenherd zu kennen. Aus der grafischen Darstellung des Seismometers - dem Seismogramm - wird die größte Bodenbewegung, der maximale Ausschlag (Amplitude), abgelesen. Diese Amplitude in Kombination mit der Entfernung ergibt die Magnitude. Um die Ausschläge auf dem Seismogramm leichter lesbar zu machen, hat Richter eine logarithmische Skala eingeführt. Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7 ist somit zehnmal stärker als eines der Stärke 6, 100 Mal stärker als eines der Stärke 5 und 1.000 Mal stärker als eines der Stärke 4.

Die Klassifizierung von Erdbeben nach Magnitude auf der Richter-Skala

Richter-MagnitudenEinteilung der Erdbeben-StärkeErdbebenauswirkungenHäufigkeit der Ereignisse weltweit
<2,0MikroMikro-Erdbeben, nicht spürbar8000 x pro Tag (ab Magnitude 1,0)
2,0 bis 3,0extrem leichtgenerell nicht spürbar, jedoch gemessen1500 x pro Tag
3,0 bis 4,0sehr leichtoft spürbar, sehr selten Schäden135 x pro Tag
4,0 bis 5,0leichtZimmergegenstände bewegen sich sichtbar, Erschütterungsgeräusche, meist keine Schäden35 x pro Tag
5,0 bis 6,0mittelstarkernste Schäden bei anfälligen Gebäuden, keine bis leichte Schäden bei robusten Gebäuden4,5 x pro Tag, 1600 x im Jahr
6,0 bis 7,0starkZerstörung im Umkreis bis zu 70 km130 x pro Jahr
7,0 bis 8,0großZerstörung über weite Gebiete13 x pro Jahr
8,0 bis 9,0sehr großZerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern0,9 x pro Jahr
9,0 bis 10,0extrem großZerstörung von Bereichen von tausend Kilometern4 x in 122 Jahren (1952/60/64, 2011)
über 10globale Katastrophenoch nie registriert, vermutlich Beben der Stärke 11 vor 66 Millionen Jahren, ausgelöst durch Asteroideneinschlag im Yucatán1 x in 66 Mio. Jahren

Bevor die Richter-Skala eingeführt wurde, verwendete man zum Messen von Erdbeben andere Skalen, auf die sich die Richter-Werte nicht gut übertragen lassen, weshalb damit auch Erdbeben, die vorher gemessen wurden, nicht übertragen werden können. Seit Beginn der Messungen mit dieser Skala gab es jedoch immerhin schon fünf dokumentierte Erdbeben, die die Stärke 9 oder höher erreichten. Diese ereigneten sich in Russland (1952), Chile (1960), Alaska (1964), Indonesien (2004) und Japan (2011).
Die Hauptursache für die meisten Erdbeben liegt in der Bewegung der Erdplatten. Unsere Erdkruste ist in zahlreiche große Platten unterteilt, die auf der halbflüssigen Asthenosphäre treiben. Wenn diese Platten aneinander vorbeigleiten, aufeinander stoßen oder sich voneinander entfernen, entstehen Spannungen. Wenn diese Spannungen ein bestimmtes Maß überschreiten, kommt es zum Bruch der Gesteinsschichten entlang von Verwerfungen oder Bruchlinien, was ein Erdbeben verursacht. Diese Art von Beben wird als tektonisches Erdbeben bezeichnet.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des U.S. Geological Survey (USGS) generiert. Datenupdates gibt es täglich (zuletzt: 08.12.2024 - 17:41 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

ths/roj/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.

Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.