Inflation aktuell September 2024: Die Preise für Freizeitbedarf steigen!
Erstellt von Tilman Weigel
14.10.2024 07.32
Freizeitbedarf ist in den vergangenen Jahren mehr als 20 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 21,9 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung über der allgemeinen Inflationsrate. Freizeitbedarf ist also stärker im Preis gestiegen als viele andere Produkte. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Freizeitbedarf im September 2024
Freizeitbedarf werden nicht nur teuer, die Preise steigen auch immer schneller. 1,2 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Andere Güter für Freizeit und Garten, Haustiere, wie die Kategorie Freizeitbedarf offziell heißt, noch bei 0,8 Prozent.
Lesen Sie außerdem:
- Warum verdienen Designer so viel?
- Inflationsrate sinkt!
- Inflationsrate sinkt!
- Inflationsrate geht zurück!
- Inflationsrate geht zurück!
Gartenerzeugnisse, Pflanzen und Blumen mit besonders hoher Inflation
Nicht alle Produkt aus der Kategorie Freizeitbedarf sind im gleichen Maße teurer geworden. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Gartenerzeugnisse, Pflanzen und Blumen. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Güter für Sport, Camping und Erholung.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Gartenerzeugnisse, Pflanzen und Blumen | 0,2 % | 2,6 % | 25,0 % |
2 | Haustiere, einschließlich Ge- und Verbrauchsgüter | 0,1 % | 1,0 % | 30,8 % |
3 | Spiele, Spielzeug und Hobbywaren | 5,3 % | 0,7 % | 7,3 % |
4 | Veterinär- u.a. Dienstleistungen für Haustiere | 0,0 % | 0,0 % | 39,3 % |
5 | Güter für Sport, Camping und Erholung | -0,3 % | -0,2 % | 9,1 % |
Gesamt | Andere Güter für Freizeit und Garten, Haustiere | 0,8 % | 1,2 % | 21,9 % |
Freizeitbedarf entwickelt sich günstiger
Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Freizeit, Unterhaltung und Kultur werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Freizeitbedarf. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Pauschalreisen. Hier stiegen die Preise um 4,6 Prozent.
In der Unterkategorie Audio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im September 2023.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Pauschalreisen | -5,6 % | 4,6 % | 42,4 % |
2 | Druckerzeugnisse, Schreib- und Zeichenwaren | 0,3 % | 3,7 % | 19,6 % |
3 | Freizeit- und Kulturdienstleistungen | -0,1 % | 2,0 % | 12,2 % |
4 | Andere Gebrauchsgüter für Freizeit und Kultur | 0,7 % | 1,5 % | 22,6 % |
5 | Andere Güter für Freizeit und Garten, Haustiere | 0,8 % | 1,2 % | 21,9 % |
6 | Audio-, Foto-, IT-Geräte und Zubehör | -0,5 % | -4,2 % | 0,1 % |
Gesamt | Freizeit, Unterhaltung und Kultur | -0,7 % | 1,5 % | 17,8 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Freizeitbedarf ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Andere Güter für Freizeit und Garten, Haustiere | 0,8 | 1,2 | 21,9 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,6 | 19,7 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de