Inflation aktuell September 2024: Preise für Fahrzeuge steigen immer schneller!
Erstellt von Tilman Weigel
14.10.2024 07.32
Die Inflation hat Fahrzeuge in den vergangenen Jahren stärker getroffen als andere Waren und Dienstleistugnen.
Inflation für Fahrzeuge im September 2024
Die Preise für Fahrzeuge steigen immer schneller. 1,6 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Kauf von Fahrzeugen, wie die Kategorie Fahrzeuge offziell heißt, noch bei 0,9 Prozent.
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Personenkraftwagen (ohne Wohnmobile) mit besonders hoher Inflation
Nicht alle Produkt aus der Kategorie Fahrzeuge sind im gleichen Maße teurer geworden. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Personenkraftwagen (ohne Wohnmobile). Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Fahrräder.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Personenkraftwagen (ohne Wohnmobile) | 1,0 % | 1,6 % | 26,3 % |
2 | Krafträder | -0,3 % | 1,2 % | 14,1 % |
3 | Fahrräder | -0,5 % | 0,8 % | 13,6 % |
Gesamt | Kauf von Fahrzeugen | 0,8 % | 1,6 % | 24,3 % |
Fahrzeuge mit besonders hoher Inflation
Die Preissteigerung in der Kategorie Kauf von Fahrzeugen ist sogar die höchste in der Oberkategorie Verkehr. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent günstiger geworden.
In der Unterkategorie Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge war der Preisrückgang besonders hoch.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Kauf von Fahrzeugen | 0,8 % | 1,6 % | 24,3 % |
2 | Personen- und Güterbeförderung | -3,0 % | 1,3 % | 9,9 % |
3 | Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge | -1,8 % | -4,3 % | 27,7 % |
Gesamt | Verkehr | -1,1 % | -1,7 % | 23,7 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Fahrzeuge aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im September 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Kauf von Fahrzeugen | 0,8 | 1,6 | 24,3 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,6 | 19,7 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,6 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de