Inflation aktuell September 2024: Die Preise für Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe steigen!
Erstellt von Tilman Weigel
14.10.2024 07.32
Die Kosten für Produkte der Kategorie Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe haben sich in den vergangenen vier Jahren leicht erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 11,0 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe liegt damit deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe im September 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe teurer geworden. Die Preise lagen im September 2024 um 2,6 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe noch bei 3,0 Prozent.
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Med. Bäder, Physiotherapie, Krankentransporte u.Ä. mit besonders hoher Inflation
Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Med. Bäder, Physiotherapie, Krankentransporte u.Ä.. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Laborleistungen und Strahlendiagnostik.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Med. Bäder, Physiotherapie, Krankentransporte u.Ä. | 0,1 % | 4,6 % | 21,9 % |
2 | Laborleistungen und Strahlendiagnostik | 0,0 % | 0,0 % | 0,0 % |
Gesamt | Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe | 0,0 % | 2,6 % | 11,0 % |
Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe mit besonders hoher Inflation
Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Ambulante Gesundheitsdienstleistungen werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Zahnärztliche Dienstleistungen. Hier stiegen die Preise um 3,6 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Ärztliche Dienstleistungen, sie kosteten genauso viel wie vor einem Jahr.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Zahnärztliche Dienstleistungen | 0,1 % | 3,6 % | 3,7 % |
2 | Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe | 0,0 % | 2,6 % | 11,0 % |
3 | Ärztliche Dienstleistungen | 0,0 % | 0,0 % | 0,0 % |
Gesamt | Ambulante Gesundheitsdienstleistungen | 0,1 % | 1,6 % | 2,9 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,70 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Dienstl. nichtärztlicher Gesundheitsberufe | 0,0 | 2,6 | 11,0 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,6 | 19,7 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Mehr Geld führt zu höheren Preisen
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,6 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de