Wirtschaft

Inflation aktuell September 2024: Bekleidungsartikel teurer als vor einem Jahr!

Teuerung und Inflation - ist das dasselbe? Bild: Adobe Stock / wetzkatz

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Produkte der Kategorie Bekleidungsartikel sind in den vergangenen vier Jahren mehr als 10 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 10,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Bekleidungsartikel haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Bekleidungsartikel im September 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Bekleidungsartikel teurer geworden. Die Preise lagen im September 2024 um 1,9 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Bekleidungsartikel noch bei 2,6 Prozent.
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Bekleidung für Kinder mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Bekleidungsartikel haben sich gleich verändert. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Bekleidung für Kinder. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Bekleidung für Damen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Bekleidung für Kinder6,6 %4,2 %17,6 %
2Bekleidung für Herren4,7 %1,9 %11,2 %
3Bekleidung für Damen4,3 %1,5 %9,0 %
GesamtBekleidungsartikel4,7 %1,9 %10,7 %

Bekleidungsartikel entwickelt sich günstiger

Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Bekleidung werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Bekleidungsartikel. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Chem. Reinigung u.a. Dienstl. für Bekleidung. Hier stiegen die Preise um 4,3 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Bekleidungsstoffe, sie wurde nur um 0,7 Prozent teurer.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Chem. Reinigung u.a. Dienstl. für Bekleidung0,1 %4,3 %24,3 %
2Andere Bekleidungsartikel und Bekleidungszubehör1,1 %2,2 %14,2 %
3Bekleidungsartikel4,7 %1,9 %10,7 %
4Bekleidungsstoffe0,7 %0,7 %7,8 %
GesamtBekleidung4,4 %1,9 %11,0 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Bekleidungsartikel ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im September 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,7. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,70 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Bekleidungsartikel4,71,910,7
Inflation gesamt119,71,619,7

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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